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Überkapazitäten: China packt die Axt aus

Von Mei Xinyu  ·   2016-09-29  ·  Quelle:beijing Rundschau
Stichwörter: Überkapazitäten;Maßnahmen
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Produktion bleibt wettbewerbsfähig 

Verglichen mit der abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit im primären Sektor haben einige chinesische Hersteller, die unter Überkapazitäten leiden, dennoch eine starke globale Wettbewerbsfähigkeit bewiesen und ihre Exporte dramatisch steigern können. 

So zählen Koks und Schwelkoks, raffiniertes Öl, Flachglas und Stahl zwar zu den Branchen mit den gravierendsten Überkapazitäten im Land, dennoch verzeichneten sie seit 2013 aber ein schnelles Exportwachstum, häufig sogar im zweistelligen Bereich. 

Das Exportpotenzial dieser Industrien ist noch nicht ausgeschöpft. Nehmen wir zum Beispiel die Ölraffinerien. 2013 wurden nur 67 Prozent ihrer Kapazitäten genutzt. Branchenkenner schätzen, dass Chinas Ölraffineriekapazität im Jahr 2020 910 Millionen Tonnen erreichen könnte. Die Schließung von qualitativ minderwertigen und stark umweltverschmutzenden Ölraffinerien ist eine angemessene politische Maßnahme, aber es ist falsch, blind den Bau von Tochter-Raffinerien im Ausland zu fördern. Zu deren Bau sind sehr hohe Investitionen erforderlich, dies führt zu enorm hohen verlorenen Kosten sowie zu geschäftlichen und politischen Risiken. Die Raffinerien brauchen darüber hinaus hoch qualifizierte Mitarbeiter und müssen sich im Wettbewerb auf offenen Märkten bewähren. Unter diesen Umständen sollte China mit Ölförderländern im Nahen Osten verhandeln, um die Menge des im eigenen Land raffinierten Öls und den Handel mit Ölprodukten zu steigern. In den letzten Jahren sind Chinas Rohölimporte und seine Exporte von raffiniertem Öl gestiegen, ein Hinweis darauf, dass die Ölraffinerieindustrie einen für beide Seiten vorteilhaften Weg eingeschlagen hat. Ähnliche Probleme gibt es auch in der chinesischen Stahlindustrie. 

Viele Nachzügler unter den Entwicklungsländern hoffen auf Investitionen aus der chinesischen Fertigungsindustrie, um ihre Industriestruktur zu verbessern. Die chinesische Regierung hat in dieser Hinsicht große Anstrengungen unternommen. So errichtete sie beispielsweise mehrere Handelskooperationszonen in Afrika und forderte als jüngste Maßnahme die Staats- und Regierungschefs der G20 zur Unterstützung der Industrialisierung in Afrika und den weniger entwickelten Ländern auf. 

Aber wir müssen begreifen, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können. Die Entwicklung der Fertigungsindustrie braucht die Unterstützung durch Umweltfaktoren, Sicherheit, Infrastruktur, Industrieeinrichtungen, Personal, öffentliche Dienstleistungen und die Stabilität der Wirtschaft. Nur Länder, die die richtigen Bedingungen fördern, können ihre Ziele erfolgreich umsetzen. 

In der Tat haben die Staats- und Regierungschefs vieler Entwicklungsländer erkannt, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich die verarbeitende Industrie schnell entwickelt und dass sie genauso gut die Prinzipien des freien Handels akzeptieren könnten. 2013 schrieb Lamido Sanusi, der damalige Präsident der Zentralbank von Nigeria, für die "Financial Times" einen Artikel mit dem Titel: „Afrika muss die Realität seiner Verbindungen zu China sehen." Darin hieß es, dass  China und Afrika im Hinblick auf Wirtschafts- und Handelsbeziehungen Rivalen seien und gegensätzliche Interessen hätten. Er beklagte, dass die Chinesen Nigerias Rohstoffe aufkaufen und die verarbeiteten Erzeugnisse dann zurückverkaufen würden. Als er später Chef einer Lokalregierung wurde, änderte Sanusi seine Ansichten jedoch schnell und verurteilte den Handelsprotektionismus lokaler Textilunternehmen gegenüber chinesischen Firmen. Dieser Sinneswandel verdient eine genauere Analyse. 

Selbst aus der Perspektive des Schutzes von Bankdarlehen ist es besser für die Regierung, Unternehmen im primären Sektor, die an Überkapazitäten leiden, zu schließen, als entsprechende Firmen im sekundären Sektor stillzulegen. Der Grund dafür ist, dass es sich bei den hypothekarisch belasteten Vermögenswerten der erstgenannten Unternehmen vor allem um grundstücksbezogene Ressourcen handelt, deren Wert durch den Kapazitätenabbau nicht beeinträchtigt wird. Er kann sogar steigen, wenn in Zukunft ein steigender primärer Rohstoffmarkt entsteht. Verarbeitende Industrien, die sich rasch entwickelnde Produkte und Technologien herstellen, könnten dagegen einen raschen Wertverfall ihrer Betriebsanlagen – ihr wichtigstes belastetes Anlagevermögen - verzeichnen, sobald das Unternehmen stillgelegt wird. 

Die Reduzierung von Überkapazitäten in der primären Rohstoffindustrie statt in der verarbeitenden Industrie hat auch den Zweck, Humankapital zu schützen und Verluste in dieser Hinsicht zu minimieren. Wenn entlassene Arbeiter neue Arbeitsplätze in anderen Branchen suchen, werden ihre beruflichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kontakte, die sie zuvor in anderen Branchen gesammelt haben, wertlos. Im Vergleich zu Bergbauunternehmen müssen Mitarbeiter der nachgelagerten Industrien mit mehr professionellen Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet werden, daher fällt ein höherer Wert an. 

Aus diesem Grund bin ich gegen chinesische Antidumping-Aktionen gegen importiertes Eisenerz. Es gibt zwei Optionen: den Schutz inländischer Eisenerzunternehmen, der zu Verlusten für die Stahlunternehmen führt, und den Verzicht auf diesen Schutz. Ich denke dass die zweite Option am besten zu den Gesamtinteressen des Landes passt. 

(Der Verfasser ist Autor der Beijing Rundschau und Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftliche Zusammenarbeit) 

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