日本語 Français English 中 文
  • descriptiondescription
Startseite China International Wirtschaft Kultur Porträt Bilder Video
Startseite >> Kultur

Das "Wuxia-Phänomen" -- ein neues, digitales Kapitel chinesischer Literatur erobert die Welt

Von Ji Jing  ·   2017-06-30  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Kultur;Online;Wuxia
Druck
Email

Qualifizierte Übersetzer unterstützen den Erfolg der Webseite. Laut Lai seien die idealen Übersetzer Auslandschinesen -- Fans von Kampfkunst-Romane, die wüssten, wie man ausländischen Leser unbekannte chinesische Konzepte und Begriffe in ihrer eigenen Sprache näherbringen könne, anstatt schwierige Wörter einfach in Pinyin [eine latinisierte, phonetische Umschrift des Chinesischen] zu transkribieren. 

"Die Popularität von chinesischer Online-Literatur im Ausland ist beispiellos und eigentlich sogar unglaublich. Dies erhöht das Vertrauen in der Branche", sagte Shao Yanjun, Dozent für chinesische Sprache und Literatur an der Peking-Universität, gegenüber der People's Daily. 

Eine Analyse von Lais Webseite zeigt, dass seine Leser aus insgesamt über 120 Ländern stammen -- etwa 35-40 Prozent aus Nordamerika, 25 Prozent aus Südostasien und weitere 20 Prozent aus Westeuropa. Rund 85 Prozent von ihnen sind Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren. 

"Das Verhältnis ist vergleichbar mit dem hierzulande. Sowohl im In- als auch im Ausland scheinen vor allem männliche Leser große Freude am Lesen von Werken von solchen Genres zu suchen, "Lai sagte Global Times. 

Grenzenlose Wuxia-Begeisterung 

In Chengdu, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan geboren, wanderte Lai im Alter von 3 Jahren mit seinen Eltern in die USA aus. 

Er erinnert sich noch lebhaft daran, wie aufgeregt und begeistert er war, als er 1995 zum ersten Mal einen Kung-Fu-Film aus Hongkong sah. Da er die Untertitel in Mandarin oder Kantonesisch nicht verstehen konnte, suchte er im Internet nach Übersetzungen von Kampfkunst-Romanen. Allerdings machten die damals vorhandenen Übersetzungen für die Leser mit einem anderen kulturellen Hintergrund kaum Sinn. 

Durch seine Liebe für Kampfkunst-Romane angetrieben, begann Lai mit Hilfe seiner Eltern damit, Chinesisch zu lernen. Bei seinem Studium der Internationalen Beziehungen an der Universität von Kalifornien (Berkeley) belegte er Chinesisch als Nebenfach. 

Lai begann schon während seines Studiums damit, chinesische Kampfkunst-Romane -- wie Halbgötter und Halbteufel von Louis Cha, der besser unter seinem Pseudonym Jin Yong bekannt -- zu übersetzen. Er veröffentlichte seine Übersetzungen auf einer Rezensions-Webseite für Dramen aus Ostasien. Die ersten Übersetzungen erzeugten unter den ausländischen Lesern nur wenig Interesse. Erst als Lai Coiling Dragon übersetzte und unter dem merkwürdigen Pseudonym "I Eat Tomatoes" veröffentlichte, kam der Stein ins Rollen. Der Roman wurde so populär, dass der junge Übersetzer im Dezember 2014 die Webseite "Wuxia World" gründete. 

Da es ihm schwerfiel, sein Hobby mit den Anforderungen seiner Karriere unter einen Hut zu bekommen, kündigte er Ende 2015 seinen Job als Diplomat. 

Seine Eltern enttäuscht, dass ihr Sohn seinen prestigeträchtigen Job an den Nagel hängen wollte. Doch Lai ist sich seiner Sache sehr sicher. "Wenn ich das Potenzial der Wuxia-Romane nicht gesehen hätte, hätte ich meine diplomatische Karriere auch nicht aufgegeben", sagte er der Asia Times. 

Lai zog zurück in seine alte Heimatstadt Chengdu und begann von dort aus Vollzeit an seiner Webseite zu arbeiten. 

<123>
LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


京ICP备08005356号-2 京公网安备110102005860号