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Eine wahrhaft epische Odyssee |
Von Yin Pumin · 2016-10-19 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Langer Marsch | Druck |
Der Marsch zum Sieg
Der Plan war klar. Die Rote Armee würde die Provinzen Sichuan und Gansu durchqueren, um schließlich nach Shaanxi, einer Provinz im Nordwesten Chinas, zu gelangen, in deren Norden sich kommunistische Stützpunkte befanden.
Allerdings waren auch die Kuomintang-Truppen nicht untätig. Sie blockierten die Route nach Sichuan und versuchten, die Rote Armee zwischen zwei Flüssen, dem Wujiang und dem Jangtse, festzusetzen. Die Kuomintang setzte ihre zentralen Armeen sowie private Armeen von lokalen Kriegsherren aus den Regionen entlang der Marschroute der Roten Armee ein und versuchte, die Rote Armee mit einem einzigen gezielten Schlag zu vernichten.
Unter Maos Führung übernahmen die Soldaten eine flexible und mobile Taktik. Das Vorrücken nach Sichuan bereiteten sie vor, indem sie vorgaben, genau dort nicht hinzuwollen. Sie marschierten im Kreis und verwirrten und erschöpften damit die Truppen der Kuomintang. So gelang es ihnen, im Mai 1935 den Jinsha, den Oberlauf des Jangtse, zu überqueren und nach Sichuan einzumarschieren.
Nach der Eroberung der Luding-Brücke und der Überquerung des Dadu sowie der Bezwingung des über 4000 Meter hohen schneebedeckten Jianjin-Bergs kam die Rote Armee in Maogong, einem kleinen Kreis tief im Westen Sichuans, an.
Am 1. August 1935 gab der Revolutionäre Militärrat der KPCh die Bekanntmachung Appell an alle Landsleute im Hinblick auf den Widerstand gegen Japan und die nationale Errettung aus. Darin wurde die Bildung einer nationalen Einheitsfront gegen die japanische Aggression gefordert.
Ende August wurde der Marsch wieder aufgenommen und die Rote Armee gelangte zum Sumpfgebiet von Zoige im östlichen Teil der tibetischen Hochebene. Die Durchquerung des tückischen Sumpfes, der immer wieder unvorsichtige Reisende verschlungen hatte, war einer der schrecklichsten Tragödien während des Langen Marschs.
"Viele unserer Soldaten, manche weniger als 15 Jahre alt, starben in den großen Sümpfen an Unterernährung und wegen des extremen Wetters. Es konnte in einem kurzen Moment von Sonne zu Regen, Hagel, Schnee oder Wind wechseln. Wir konnten nachts nicht schlafen, das Einzige, was wir tun konnten, war, Rücken an Rücken zu sitzen", erzählte ein Soldat der Roten Armee, der die Überquerung überlebt hat, im Buch Langer Marsch von Wang Shuzeng aus dem Jahr 2006.
Nach der Überquerung des Liupan-Bergs marschierte die Rote Armee schließlich in Shaanxi ein. Am 20. Oktober 1935 erreichte das Hauptkontingent den kommunistischen Stützpunkt im nördlichen Teil der Provinz. Im folgenden Jahr stießen weitere Einheiten der Roten Armee hinzu. Damit endete der Lange Marsch im Oktober 1936, den nach zwei Jahren hatten nur knapp 20.000 Soldaten überlebt hatten.
"Abenteuer, Erkundungs- und Entdeckungslust, Menschlichkeit, Mut und Feigheit, Ekstase und Triumph, Leiden, Opfer und Loyalität, eine ungedämpfte Begeisterung und unsterbliche Hoffnung sowie ein erstaunlicher revolutionärer Optimismus Tausender Jugendlicher, die sich weder dem Menschen, der Natur, Gott oder dem Tod geschlagen geben würden - all dies und mehr schien in sich der Geschichte einer Odyssee, wie sie in modernen Zeiten noch nie vorgekommen war, zu verkörpern", schrieb der amerikanische Journalist Edgar Snow, der mit Roter Stern über China, einem Buch über die kommunistische Bewegung in China, zur Legende wurde.
"Die Rote Armee überwand 18 Bergketten, von denen fünf das ganze Jahr über schneebedeckt waren, und sie überquerte 24 Flüsse. Sie marschierte durch zwölf verschiedene Provinzen, 62 Städte und Gemeinden und befreite sich aus der Umzingelung der Armeen von zehn verschiedenen regionalen Kriegsfürsten. Ganz davon abgesehen manövrierte sie die Kräfte der zentralen Kuomintang-Truppen ins Aus, besiegte sie oder entwich ihnen geschickt. Sie marschierte durch sechs verschiedene, abgelegene Bezirke und Gebiete, in die die chinesische Armee jahrelang nicht gekommen war“, schrieb Snow in seinem Buch.
Mao Zedong gab eine Prophezeiung über den Langen Marsch ab. "Der Lange Marsch ist der erste seiner Art in den Annalen der Geschichte. Er ist ein Manifest, ein mächtiges Propagandawerkzeug und eine Saatmaschine. Er hat der Welt verkündet, dass die Rote Armee eine Armee von Helden ist. Er hat rund 200 Millionen Menschen in den Provinzen, durch die wir marschiert sind, gezeigt, dass der Weg der Roten Armee der einzige Weg zur Befreiung ist", schrieb er in seinem Artikel Über die Taktik gegen den japanischen Imperialismus. „Der Lange Marsch hat viele Samen gesät, die keimen, blühen und Früchte tragen sowie in Zukunft zu einer reichen Ernte führen werden.“
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