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Neue Chancen für entlassene Arbeiter |
Von John Resgrind · 2016-05-23 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Überkapazitäten;Job | Druck |
Ein unvermeidlicher Trend
"Der jüngste Reformplan ist kein Zeichen dafür, dass China demnächst von einer Welle Arbeitsloser überschwemmt wird", schrieb Ernan Cui, Analyst beim Finanzdienstleister Gavekal Dragonimics.
In einer Mitteilung vom 10. März behauptete Cui, dass "Chinas Arbeitsmarkt sich bereits seit zwei Jahren auf das Ende des Immobilienbooms einstelle. Dies ist zwar wenig amüsant, aber machbar."
Der Verlust von weiteren 1,8 Millionen Arbeitsplätzen sei "kein radikaler Startschuss, sondern vielmehr die Weiterentwicklung eines bereits bestehenden Trends", so Cui weiter.
"Das Gute ist, dass die Regierung das Problem erkannt hat", erklärte Philip Moscoso, Professor an der IESE Business School in Spanien, der Beijing Rundschau.
Chinas Entwicklung sei ein Trend, der auch in den meisten anderen Ländern zu beobachten gewesen sei, so Moscoso. „Eine Wirtschaft fängt an sich zu entwickeln und an einem bestimmten Punkt verändert sie sich. Nicht mehr die Schwerindustrie ist ihre Grundlage sondern höherer Mehrwert, High-Tech, Know-how und eine stärkere Dienstleistungsorientierung", erklärte er. „Wenn man das Gesamtbild betrachtet, ist das eine natürliche Entwicklung."
Ähnlich äußerte sich Lin Yueqin, Direktor des Internationalen Fachbereichs II bei Social Sciences in China an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
"Es handelt sich um einen Prozess, den China langfristig betrachtet durchlaufen muss. Sobald sich eine innovative, umweltfreundliche, kohlenstoffarme und auf Hightech-Industrien sowie den Verbrauch fokussierte Wirtschaft entwickelt hat, wird die Gesellschaft deutlich stabiler sein", erklärte er der Beijing Rundschau.
Diesen Prozess müsse jedes Land durchlaufen, so Lin. „Die Regierung, die Unternehmen und die Arbeiter müssen sich alle an die Veränderungen anpassen, die der technologische Fortschritt mit sich bringt", erklärte er.
"China sollte von Ländern wie Russland und den USA lernen, was Sozialhilfe und Fortbildungen für Arbeiter, die während des industriellen Strukturwandels entlassen werden, angeht, um ihnen dabei zu helfen, eine Wiederanstellung zu finden und wichtige Jobinformationen zu erhalten."
"Wenn die Regierung nicht angemessen mit den entlassenen Arbeitern umgeht, könnte es zu kleineren Protesten kommen", so Lin. „Das ist normal und die Umstrukturierung sollte wegen dieser Hindernisse nicht gestoppt werden."
Unqualifizierte Arbeiter müssen umziehen
Die Arbeiter aus den Shanxi und Hebei in Nordchina sind wahrscheinlich am stärksten von den Plänen zum Abbau der Überkapazitäten betroffen, die Provinzen sind die größten Kohle- bzw. Stahlproduzenten des Landes.
Am 21. April verkündeten Provinzbehörden in Hebei vor Journalisten, dass bis zu 150.000 Stahlarbeiter in der Region entlassen werden würden.
"Wir schätzen, dass 100.000 Arbeiter in fünf Jahren umgesiedelt werden müssen", sagte Song Limin, stellvertretender Chef der Entwicklungs- und Reformkommission der Provinz Hebei, auf einer Pressekonferenz in Handan.
Aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Diversität in der Region werde es für entlassene Arbeiter schwierig werden, vor Ort vergleichbare Jobs zu finden, stellte Cui fest. „Eine der Hauptlösungen für diese Arbeiter wird wohl der Umzug in die Küstenprovinzen sein, wo sie wahrscheinlich leichter einen guten Job finden."
WISCO-Arbeiter informieren sich im März auf einer eigens für sie eingerichteten Jobmesse über künftige Arbeitsmöglichkeiten. Mehr als 120.000 Stellen in 330 Unternehmen wurden dort angeboten (XINHUA)
Wenn entlassene Arbeitskräfte in andere Teile des Landes umziehen müssen, wie wirkt sich das auf die Provinzen aus, die sie verlassen? Lin erläuterte der Beijjng Rundschau die möglichen Folgen.
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