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Chinesen passen sich Veränderungen im Arbeitsmarkt an

  ·   2017-05-02  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Arbeitsmarkt
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 Su Tao ist einer der 25.000 Hochschulabsolventen, die in die ärmsten Gebiete des Landes gehen, um die dortige Entwicklung zu unterstützen.


Su Tao wohnt in einem kleinen Dorf in der chinesischen Provinz Hubei und führt im Vergleich zu seinen Kommilitonen ein eher ungewöhnliches Leben. Nach seinem Uni-Abschluss legte Su eine Prüfung ab, die es ihm ermöglicht, in einer Wassermanagementstation in einem armen Dorf, das an Wasserknappheit leidet, zu arbeiten. Indem er den dortigen Bewohnern hilft, Rohre zu reparieren und nach Wasserquellen zu suchen, hat Su ein Erfolgserlebnis wie noch nie zuvor. "Nur wenige meiner Kommilitonen hatten die Chance, an der Basis zu arbeiten", erzählt Su. "Es ist einfach schön zu merken, dass man hier gebraucht wird."

Su ist einer der 25.000 Hochschulabsolventen, die in die ärmsten Gebiete des Landes gehen, um die dortige Entwicklung zu unterstützen. Das Programm, das 2006 gestartet worden ist, ermöglicht es ausgebildeten Arbeitskräften, bei der Entwicklung in den ländlichen Gebieten in Bereichen wie Landwirtschaft und Bildung mitzuhelfen, während es gleichzeitig frischen Absolventen hilft, Jobs zu finden.

Das Programm ist nur ein Beispiel dafür, wie die chinesischen Behörden arbeiten, um in einer Zeit der strukturellen Veränderung die Beschäftigung stabil zu halten. Während offizielle Daten zur Arbeitslosigkeit einen optimistischen Ausblick andeuten, steht Chinas Arbeitsmarkt vor vielen Herausforderungen. Eine der dringendsten Aufgaben ist die steigende Zahl an unerfahrenen Arbeitskräften, die auf den Arbeitsmarkt strömen. Die Zahl der Hochschulabsolventen wird 2017 einen historischen Rekord von 7,95 Millionen erreichen, was mehr als die Hälfte der neuen Arbeitskräfte ausmacht. Mehr als drei Millionen Arbeitskräfte in den ländlichen Gebieten sind in die Städte gezogen, was zu Aufrufen nach mehr Stellen in den Städten führt, um den Stellenbedarf zu befriedigen.

Chinas Strukturreformen führen ebenfalls zu Problemen. China wird 500.000 aus überschwemmten Industrien wie Stahl und Kohl entlassene Arbeitskräfte umsiedeln müssen, eine langwierige Aufgabe, die Entschlossenheit und Intelligenz bedarf. "Es gibt sicherlich viele strukturelle Probleme im Arbeitsmarkt", so Lu Aihong, Sprecher des Ministeriums für Personal und Soziale Absicherung. "Wir werden weiterhin stabile Beschäftigung zu unserer obersten Priorität machen."

Die Behörden haben eine Reihe an Maßnahmen zur Begünstigung der Beschäftigung gestartet. Regierungsgelder in Höhe von hundert Milliarden Yuan (rund 13,3 Milliarden Euro) wurden beiseitegelegt, um bei der Umsiedlung von aufgrund von Überkapazität entlassenen Arbeitskräften zu helfen, während spezielle Programme gestartet wurden, um Hochschulabsolventen mehr Jobmöglichkeiten zu geben. Die Regierung hat vergangenes Jahr 720.000 entlassenen Arbeitskräften geholfen, neue Jobs zu finden.

Während Jobmessen und spezielle Programme helfen, die Nachfrage im Arbeitsmarkt zu befriedigen, meinen Experten, ein nachhaltigeres Modell, um eine stabile Beschäftigung zu gewährleisten, sei die Steigerung des Angebots. Unternehmertum ist ein Schlagwort der Regierungsagenda, und zwar nicht nur wegen dessen Rolle als Wachstumsantrieb, sondern auch als Jobmotor. Eine Richtlinie für Unternehmertum und Beschäftigung, die vor Kurzem vom Staatsrat veröffentlicht worden ist, ermutigt junge Wanderarbeiterarbeiter, ihr eigenes Geschäft zu gründen und bietet günstige Steuerbedingungen für innovative Unternehmen, die Stellen schaffen.

"Chinas Wirtschaft ist mitten im Wandel. Während neue Wachstumsmotoren die alten ersetzen, sind die Veränderungen in der Arbeitsstruktur unausweichlich", so Liu Yanbin, Direktor der Chinesischen Akademie für Arbeit und Soziale Absicherung, ein Think Tank der Regierung.

"Maßnahmen, die Beschäftigung fördern, sollten einheitlich zu den strukturellen Veränderungen sein, die in China vorgehen, indem sie Angebot und Nachfrage im Arbeitsmarkt ausgleichen", so Liu. Während Chinas Herstellungssektor sich nach und nach die Wertschöpfungskette hinaufbewegt, sollte professionelle Ausbildung angeboten werden, um das Angebot von hochqualifizierten Fachkräften zu steigern. Su Tao wird zweifelsohne ein qualifizierter Installateur sein, wenn er das Dorf verlässt. Nach einem Jahr in der Wassermanagementstation plant Su, sich als Beamter zu bewerben. Die Regierung wird Menschen wie Su vergünstigte Bedingungen anbieten, womit sie ihnen Wettbewerbsvorteile als Belohnung für ihre Erfahrung gibt. "Als Beamter kann ich einen stabileren Job haben", meint er.

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