Basierend auf einer Studie, für die über 5.000 Industrieunternehmer im ganzen Land befragt wurden, hat die Chinesische Zentralbank den Unternehmerindex im Dezember auf 54,2 Prozent hochgesetzt. Es handelt sich um das dritte vierteljährliche Wachstum in Folge.

Chinas industrieller Output und die Einzelhandelsumsätze wuchsen bis Ende 2016 schneller als erwartet, da der starke Wohnungsmarkt und die extrem hohen Infrastruktur-Investitionen der Regierung das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt unterstützten.

Für die Führungskräfte von Chinas größten Unternehmen endete 2016 optimistisch, das allgemeine Vertrauen in die Konjunktur stieg im Dezember laut dem "MNI China Business Sentiment Index" auf den höchsten Stand seit August 2014.

Das steigende Vertrauen deutet darauf hin, dass die Unternehmen bezüglich des Jahres 2017 vorsichtig optimistisch sind. Befragt wurden chinesische Führungskräfte aus Produktions- und Dienstleistungsunternehmen, die sowohl an der Börse Shanghai als auch in Shenzen gelistet sind.

Seit Beginn des vierten Quartals 2016 sind Produktion und Nachfrage im Aufwärtstrend, was wohl auch die verbesserte Stimmung unter den Führungskräften erklärt. Die Produktion stieg im Dezember weiter, nämlich um 0,9 Punkte auf 58,9 – und damit auf den höchsten Stand seit September 2015.

"Im Einklang mit den optimistischeren offiziellen Daten zur Realwirtschaft deutet auch unsere Umfrage auf eine nachhaltige Wachstumsdynamik in 2017 hin. Die Geschäftsbedingungen haben sich im Dezember deutlich verbessert, der Output steigt und die Auftragslage sieht auch gut aus", sagte Andy Wu, Senior Economist bei MNI Indicators.

Auch der Geschäftsklima-Index steigt laut einer monatlichen Umfrage der Cheung Kong Graduate School of Business bereits seit vier Monaten stetig, was unter chinesischen Unternehmen bereits für mehr Optimismus bezüglich der nächsten sechs Monate gesorgt hat.

Der CKGSB-Index umfasst vier Teilindizes für Konzernumsätze, Unternehmensgewinne, das Finanzierungsumfeld für Unternehmer und Lagerbestände. Die jüngste Umfrage zeigte eine Expansion der ersten drei Indizes. Die Lagerbestände sind nach wie vor ein kritischer Aspekt, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.

Laut einer Befragung von 50 Wirtschaftsexperten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und die Fudan-Universität gemeinsam durchführten, ist für 2017 von einer Wachstumsrate von 6,5 Prozent für Chinas Wirtschaft auszugehen. Dies wäre ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten zu den kürzlich veröffentlichten, offiziellen Wachstumszahlen des letzten Jahres.

Die befragten Experten scheinen zudem keine größeren Gefahren für die chinesische Wirtschaft zu sehen. Zum Beispiel würde ein möglicher Rückgang der Exporte keine großen Gefahren nach sich ziehen. Die Mehrheit der Experten geht aber weiterhin von einer Zunahme der Exporte in den nächsten sechs Monaten aus, und manche sagen sogar einen größeren Anteil Chinas am Welthandel voraus.

Angetrieben durch die gesunde Binnennachfrage werden voraussichtlich auch die Importe weiter steigen, sagte Sun Lijian, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Fudan-Universität.