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China "versucht, die Welt zu kaufen" – Ministerium weist Vorwürfe zurück |
· 2016-04-21 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Unternehmen;Fusionen;Übernahmen | Druck |
Das Handelsministerium wies gestern zurück, dass chinesische Unternehmen auf globaler Einkaufstour seien. Das Tempo ihrer unternehmerischen Fusionen und Übernahmen in Übersee sei "angemessen und normal".
Der Ministeriumssprecher Shen Danyang erklärte bei einer Pressekonferenz: "Es ist übertrieben zu sagen, dass China "die Welt aufkauft". Durch eine solche Behauptung werden abgeschlossene Geschäfte und solche, bei welchen noch eine Genehmigung aussteht, verwechselt."
Die internationale Anwaltskanzlei Baker & McKenzie veröffentlichte gestern seinen Index der grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen (mergers and acquisitions, M&A), der vierteljährlich erscheint. Darin wird gezeigt, dass die grenzüberschreitenden M&As im ersten Quartal im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 287 Milliarden Euro angestiegen waren, während die Zahl der Geschäfte um 11 Prozent abgenommen hatte und 1.201 Verträge zählte.
Der Rückgang sei auf die schwächelnde Wirtschaft Chinas, den potentiellen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union, die volatilen Aktienmärkte und die fallenden Rohstoffpreise zurückzuführen.
Shen sagt, die M&A-Geschäfte der chinesischen Unternehmen in Übersee erreichten im ersten Quartal dieses Jahres einen Wert von insgesamt rund 15 Milliarden Euro und damit weit weniger als fast 100 Milliarden, wie die Bloomberg News am 31. März berichteten.
Shen korrigierte ebenfalls das "Gerücht", wonach chinesische Unternehmen im vergangenen Jahr M&A-Geschäfte in Übersee im Wert von rund 88 Milliarden Euro erzielt haben sollen. Es sei nur ein Gesamtwert von rund 35 Milliarden Euro erreicht worden, was 6,2 Prozent des weltweiten Gesamtbetrags entspreche. Die "Gerüchtequelle" gab er nicht an.
In dem Bericht von Baker & McKenzie heißt es weiterhin, dass die von China ausgehenden Geschäfte eine Reihe von Sektoren, wie Chemie, Geschäftsdienstleistungen und Konsumgüter abdeckten. Dabei würde erkennbar, dass nach wie vor der Wunsch bestünde, modernsten Fertigungstechniken und technisches Knowhow zu erschließen, um globale Marken aufzubauen.
Laut dem Bericht war die Übernahme des schweizerischen agrochemischen Unternehmens Syngenta durch das Staatsunternehmen ChemChina für rund 40 Milliarden Euro das größte Einzelgeschäft im ersten Quartal.
Shen erklärt, dass obwohl die chinesischen Firmen in den letzten Jahren ihre grenzüberschreitenden Akquisitionen hochgefahren haben, seien deren M&As und Chinas Übersee-Investitionen "noch in den Kinderschuhen".
Chinas Übersee-Investitionen machten weltweit nur 3,4 Prozent aus, verglichen zu 24,4 Prozent durch die USA, so Shen. China liege auch hinter anderen Industrienationen wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan.
"Wir können eine Verschiebung der chinesischen Investitionen von aufsteigenden Märkten hin zu entwickelten Volkswirtschaften, und von Energie und natürlichen Ressourcen hin zu Technologie und Finanzdienstleistungen erkennen. Chinesische Unternehmen zielen auf Marken, Talente und andere Vermögenswerte ab, die ihre Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland steigern können", beschreibt Zhang Danian, Generalbevollmächtigter des Shanghai Büros von Baker & McKenzie. "Wir nehmen an, dass sich dieser Trend im gesamten Jahr 2016 fortsetzen wird, da sich die chinesische Wirtschaft stabilisiert und sich China von einer Wirtschaft, die durch die Herstellung billiger Produkte geführt ist, hin zu einer Wirtschaft, die den Schwerpunkt auf Konsum und Dienstleistung legt, verändert."
Shen spricht sich dafür aus, dass die Regierung jenen Firmen, die M&As eingehen, mehr Unterstützung bietet, denn oftmals fehle es diesen an Erfahrung im Umgang mit kulturellen Unterschieden und gesetzlichen Hürden.
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