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18 Jahre „Goldene Woche" – was hat sich verändert? |
· 2016-10-09 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Neue Normalität;Goldene Woche;Nationalfeiertag | Druck |
Der Tian´anmen-Platz ist immer ein beliebtes Reiseziel für Chinesen - besonders während der "Goldenen Woche" nach dem Nationalfeiertag. (Foto links: der Tiananmen-Platz am 1. Oktober 1999. Rechtes Foto: am 1. Oktober 2016)
Im September 1999 hat Chinas Staatsrat Richtlinien für Gedenk- und Feiertage erlassen und die staatlichen Feiertage eingeführt. Dabei gab es zunächst drei arbeitsfreie Wochen, zu denen das Frühlingsfest, die Woche der Arbeit nach dem 1. Mai (Labour Day Golden Week) – die aber ab 2008 wieder auf den 1. Mai reduziert wurde – und die Goldene Woche zum Nationalfeiertag (am 1. Oktober) gehörten.
18 Jahre sind seither vergangen. Was haben die „Goldenen Wochen" den Chinesen gebracht? Wie hat sich ihr Leben verändert?
Neue Normalität: in der Goldenen Woche reisen
Als zum Nationalfeiertag 1999 die erste Goldene Woche ins Leben gerufen wurde, hatte man nicht gedacht, dass so viele Chinesen dies dafür nutzen würden, während der sieben freien Tage zu reisen. Statistiken zufolge reisten in der ersten Goldenen Woche 28 Millionen Chinesen durch das Land. Sie sorgten im selben Jahr für Tourismuseinnahmen in Höhe von insgesamt 14,1 Milliarden Yuan (1,9 Milliarden Euro).
Jahr für Jahr reisten immer mehr Chinesen in der Goldenen Woche zum Nationalfeiertag. Einer Schätzung der Chinesischen Akademie für Tourismus zufolge erreichte die Anzahl der reisenden Personen während dieser Goldenen Woche 589 Millionen, was der Tourismusbranche Einnahmen in Höhe von 478,2 Milliarden Yuan (63,9 Mrd. Euro) bescherte. Im Vergleich mit 1999 ist die Anzahl der Reisenden also um mehr als das 20-fache gestiegen. Die Tourismuseinnahmen stiegen sogar um mehr als das 30-fache.
Doch die Geschichten der Reisenden sind interessanter als die kalten Statistiken. Ihre Erinnerungen sind viel lebendiger.
Yingzi wurde in den 50er Jahren geboren. Noch heute kann sie sich an die Taishan-Reise ihrer Familie in der ersten Goldenen Woche erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. Ihre Reise zum Taishan (einem der fünf heiligen Berge des Daoismus in China) war die erste, die Yingzi gemeinsam mit ihrer ganzen Familie unternahm. Obwohl die Reisebedingungen vor 18 Jahren nicht gut waren, war die Familie doch sehr glücklich über ihren ersten gemeinsamen Urlaub. Vor allem das gespannte Warten auf die Feiertage ist es, das Yingzi in Erinnerung geblieben ist.
„Vor der Reise hatte ich ein Huhn gekocht und mitgenommen. Als wir den Gipfel des Taishan erreichten, aßen wir es zusammen. Für uns war es das köstlichste Huhn der Welt", sagt Yingzi. „Kurz vor dem Gipfel war alles extrem teuer. Ein Becher Nudeln kostete 20 Yuan. Mein Mann und ich brachten es einfach nicht übers Herz, die Nudeln für uns selbst zu kaufen. Schließlich kauften wir nur einen Becher für unser Kind. Die Menschenmassen waren riesig. Wir mussten lange in der Schlange stehen, um dort im Hotel einchecken zu können."
Das Wort „reisen" gehört eigentlich erst seit der ersten Goldenen Woche wirklich zu Yingzis Wortschatz. Doch in den 18 Jahren seither ist sie jedes Jahr mit ihrer Familie zusammen verreist. Seit sie in Rente ist, ist sie ganz versessen aufs Fotografieren und Wandern.
Die Nanjing-Straße in Shanghai am 1. Oktober 2004 (l.) und 2016 (r.).
„In der ersten Goldenen Woche vor 18 Jahren habe ich das Hotel per Telefon gebucht. Jetzt, 18 Jahre später, buche ich es über meine Apps", sagt Tao Zengrui, ein Rentner aus Shanghai. Dank der technischen Entwicklung sei das Reisen in den letzten 18 Jahren immer einfacher geworden.
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