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Goldene Woche: Betrügereien sorgen bei Touristen für bitteren Nachgeschmack |
· 2015-10-09 · Quelle:China Daily |
Stichwörter: Goldene;Woche;Nationalfeiertag | Druck |
Extrem überhöhte Garnelen- und Kneipenpreise an Touristenorten haben die Wut der Verbraucher während der Goldenen Woche entfacht. Brancheninsider warnen davor, dass ein schlechter Service in China dazu führen könnte, dass mehr Leute ins Ausland reisen.
Die Ferien zum Nationalfeiertag vom 1. bis 7. Oktober gehören zur Hauptreisesaison in China. Nach Angaben der Nationalen Tourismusbehörde Chinas stieg die Besucherzahl in sämtlichen Reisezielen.
Jedoch waren nicht alle Touristen mit ihrer Reise zufrieden.
Ein Tourist aus Nanjing namens Zhu beklagte sich über stark überteuerte Meeresfrüchte in der ostchinesischen Stadt Qingdao.
Nach Angaben der Beijing Youth Daily fragte Zhu den Keller vor der Bestellung extra nach dem Preis, um Abzockereien zu vermeiden. „Der Kellner sicherte zu, dass das Garnelen-Gericht 38 Yuan kosten würde."
Als die Rechnung kam, wurden Zhu jedoch 1520 Yuan berechnet, denn "der Preis galt pro Garnele."
Der Restaurantbesitzer habe damit gedroht, seine Familie zu schlagen, wenn sie nicht zahlen würden. Die örtlichen Behörden halfen ihm nicht, sondern rieten ihm, die Rechnung zu begleichen.
Das Restaurant wurde mittlerweile geschlossen und muss eine Geldstrafe von 90.000 Yuan (14.000 US-Dollar) zahlen. Ein Beamter der Marktaufsichtsbehörde des nördlichen Bezirks von Qingdao wurde suspendiert.
Ein anderer Tourist aus Shenzhen wurde Opfer einer Betrügerei in Lijiang (Provinz Yunnan). Der Mann namens Peng erklärte, er sei dazu verleitet worden, 5000 Yuan in einer Bar auszugeben, als er dort mit zwei Frauen anbändelte.
Er habe die Frauen auf WeChat kennengelernt, erklärte Peng, sie nahmen ihn in die Bar mit, bestellten sechs Flaschen Wein und waren bald darauf verschwunden.
Dies war kein Einzelfall.
Nach einem Bericht von "The Paper", einem Onlinenachrichtenportal in Shanghai, stellen viele Bars in Lijiang Frauen ein, um Touristen anzulocken. Im Juli wurden zwei Bars nach einer Inspektion geschlossen.
Er würde es vorziehen, wegen des schlechten Services an diesen Reisezielen ins Ausland zu reisen, erklärte Zhang Hui, ein weitgereister Tourist in Shanghai.
"Wenn wir verreisen, machen wir uns die ganze Zeit Sorgen über mögliche Betrügereien. Taxifahrer machen Umwege, um mehr zu berechnen. Reiseleiter bringen uns irgendwohin, um gefakte Souvenirs zu kaufen und damit sie Provisionen kassieren. Das ist schrecklich."
Nach Angaben von Wang Yanyong, Direktor des Tourismusentwicklungs- und Planungsforschungszentrums an der Beijing Jiaotong University, sind diese Skandale während der Hauptreisesaison schon zur Routine geworden.
"Der Zeitraum, in dem Sehenswürdigkeiten Geld machen können, ist in China viel zu kurz", erklärte Wang. „Chinesische Touristen sind bei Reisen immer noch auf die gesetzlichen Feiertage angewiesen. Viele Touristenorte müssen an diesen sieben Tagen Gewinne machen."
"Das ist aber keine Entschuldigung dafür, um Touristen zu erpressen. Auslandsreisen sind zurzeit sehr günstig. Viele Touristen haben im Ausland guten Service kennengelernt und sie werden schlechten Service zu Hause nicht mehr tolerieren", erklärte er.
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