Wissenschaftler aus China und Japan haben die energiereichsten Photonen (Lichtteilchen) entdeckt, die jemals auf der Erde beobachtet wurden. Das Studium dieser Teilchen kann Aufschluss über ihre mysteriösen Ursprünge und Beschleunigungsmechanismen geben und so zu neuen Enthüllungen über die extremen physikalischen Bedingungen in einigen Teilen des Universums führen.

Das Tibet-ASgamma-Experiment, ein gemeinsames Forschungsprojekt von China und Japan, befindet sich in einer Höhe von 4,3 Kilometern über dem Meeresspiegel in der autonomen Region Tibet befindet und hat kürzlich zwei Dutzend Photonen mit Energien über 100 Billionen Elektronenvolt (TeV) entdeckt, von denen eine sogar erstaunliche 450 TeV verzeichnete.

Diese Funde stellen die ersten Messungen von hochenergetischen Photonen über 100 TeV dar und die höchsten, die jemals aufgezeichnet wurden, sagte Huang Jing, Sprecher des Projekts und Forscher des Instituts für Hochenergiephysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Die Ergebnisse werden im Juli in der Zeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht. Der bisherige Energierekord liegt bei 75 TeV.

Es wird vermutet, dass die Photonen aus dem Krebsnebel stammen, den Überresten einer Supernova, die 1054 n. Chr. erstmals, in einem Abstand von etwa 6.500 Lichtjahren von der Erde entfernt, beobachtet wurde.

Seit der Entdeckung der hochenergetischen kosmischen Strahlung im Jahr 1912, waren Wissenschaftler verblüfft darüber, wie das Universum subatomare Teilchen in einem solch erstaunlichen Maße beschleunigen kann.

"Die jüngsten Entdeckungen eröffnen ein neues Fenster für die Erforschung des Universums und sind der Schlüssel zum Verständnis des Ursprungs der kosmischen Strahlen mit ultrahoher Energie", sagte Huang.