China sei in diesem Jahr trotz der vorübergehenden Auswirkungen der neuartigen Coronavirus-Epidemie weiterhin in der Lage, globale Investitionen anzuziehen, da es sich größtenteils um ein regionales und kurzfristiges Ereignis handele, teilten Führungskräfte globaler Unternehmen und Experten am Montag mit.

Ihre Kommentare kamen, nachdem das Handelsministerium am Montag bekannt gegeben hatte, dass ausländische Direktinvestitionen (FDI für Foreign Direct Investment) aus nichtfinanziellen Sektoren auf dem chinesische Festland im Januar gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 87,57 Milliarden Yuan (12,68 Milliarden US-Dollar) gestiegen sind.

Das Ministerium sagte, dass China seit letztem Jahr weiterhin eine stetige Wachstumsdynamik für FDI verzeichnet habe.

Einige Experten gehen davon aus, dass die Epidemie letzte Woche ihren Höhepunkt erreicht hat, nachdem die Zahl der neu bestätigten Krankheitsfälle am Sonntag an 13 aufeinander folgenden Tagen in Gebieten außerhalb der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Epidemie, zurückgegangen war.

Sobald das Virus eingedämmt ist, würden seine Auswirkungen auf die Volkswirtschaft allmählich nachlassen und durch die erwartete rasche Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten nach der Epidemie ausgeglichen, erklärte Zhang Yansheng, ein leitender Forscher am China Center for International Economic Exchanges.

Nach Angaben des Handelsministeriums wurden im Januar in China insgesamt 3485 neue Unternehmen mit ausländischer Finanzierung gegründet, während die ausländischen Direktinvestitionen aus Singapur um 40,6 Prozent, Südkorea um 157,1 Prozent und Japan um 50,2 Prozent zulegten.

Da sich die Investitionsstrategien einer großen Anzahl multinationaler Unternehmen bereits von einem kostengetriebenen zu einem marktorientierten Modell gewandelt hätten, insbesondere im Dienstleistungssektor, würden die Auslandsinvestitionen in China weiter zunehmen, sobald die Epidemie vollständig eingedämmt ist, sagte Ma Yu, Forscher an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Beijing.

Ausländische Firmen wie Tesla Inc, Sony Corp, Samsung Electronics Co und BMW haben letzte Woche die Produktion in ganz China wieder aufgenommen, teilte die chinesische Handelskammer mit.

Die weltweiten Kapitalströme in die High-Tech-Industrie auf dem chinesischen Festland stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahr um 27,9 Prozent auf 31,35 Milliarden Yuan, was laut dem Ministerium 35,8 Prozent der gesamten ausländischen Direktinvestitionen des Landes in diesem Monat entspricht.

„Chinas Wirtschaft zeigt seit Jahrzehnten eine starke Widerstandsfähigkeit. Dies gibt uns die volle Zuversicht, dass die Auswirkungen der Epidemie auf die Wirtschaft nur vorübergehend sind und die Grundlagen des langfristigen Wirtschaftswachstums der Nation nicht ändern werden", sagte Leon Wang, ausführender Vizepräsident sowie Präsident für die Bereiche Internationales und China bei AstraZeneca.

Wang sagte, dass das britisch-schwedische Pharmaunternehmen weiterhin in China investieren werde, indem es seinen Forschungs- und Entwicklungsbetrieb in Shanghai in diesem Jahr zu einem globalen Zentrum ausbaue. Neben dem Hauptsitz in Shanghai wird das Unternehmen auch regionale Hauptniederlassungen in Beijing, Guangzhou, Wuxi, Hangzhou und Chengdu einrichten.

Um die durch die Epidemie verursachten Auswirkungen zu minimieren, hat das Handelsministerium bereits mit anderen Regierungsstellen zusammengearbeitet, um Dienstleistungen für Unternehmen mit ausländischer Finanzierung anzubieten und ihnen zu helfen, besser auf die aktuelle Situation zu reagieren.

Der Ausbruch des Coronavirus wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die langfristigen Investitionsentscheidungen ausländischer Unternehmen haben, obwohl er laut Analysten die kurzfristigen Geschäftsaktivitäten stören wird.