Seit dem 8. Dezember 2017 erhalten NEVs in China ein hellblaues Nummernschild mit sechs Ziffern, das für grünen Kraftstoff und Umweltschutz steht. (Foto: XINHUA) 

„Grüne“ Effekte 

Da China die grüne Entwicklung fördert, stehen die Städte an der Spitze der Veränderungen in den Bereichen Energie, Mobilität und Konsum. In allen Regionen experimentieren die Städte mit Möglichkeiten, die Luftqualität zu verbessern, Staus zu verringern und ihrer wachsenden Bevölkerung saubere, zuverlässige und erschwingliche Energie zur Verfügung zu stellen. 

Die Elektrifizierung des Verkehrs unterstützt nationale und lokale Ambitionen für eine sauberere Mobilität. Experten glauben, dass die Förderung von NEVs eine der Möglichkeiten für China ist, sein Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen bis 2030 (bezogen auf das Niveau von 2005) pro 10.000 Yuan (1.320 Euro) des BIP um 60-65 Prozent zu senken. Das Ziel wurde in der „Intended Nationally Determined Contribution“ beschrieben, die China im Juni 2015 der UN-Klimarahmenkonvention zugesagt hat. 

Nach einem Bericht des Weltwirtschaftsforums vom Februar kann ein Elektrofahrzeug auch ohne wesentliche Veränderungen bei den Stromerzeugungsquellen – vor allem Kohle, Erdgas und erneuerbare Energien – den Kohlendioxidausstoß im Vergleich zu Verbrennungsmotoren um 60 Prozent senken. 

Beobachter stellten fest, dass die Popularität der NEVs untrennbar mit der Unterstützung der chinesischen Regierung und der Umsetzung der entsprechenden Politik verbunden ist. Die Regierung ermutigt Kommunen, öffentliche Einrichtungen und Busunternehmen, mehr NEVs einzusetzen. 

In dem Tätigkeitsbericht der Regierung, den Premierminister Li Keqiang auf der Eröffnungssitzung der ersten Sitzung des 13. Nationalen Volkskongresses im März vorgelegt hat, hieß es, dass China den Kauf von NEVs unterstützen und während der Periode 2018-20 weiterhin auf Kaufsteuern verzichten werde, um einen umweltfreundlicheren Transport zu fördern. 

Auch die chinesischen Banken haben eine neue Kreditpolitik angekündigt, die es den Käufern von NEVs ermöglicht, sich einen größeren Teil des Kaufpreises zu leihen. Ab 2018 können NEV-Käufer bis zu 85 Prozent des Kaufpreises von Banken finanzieren lassen – zuvor waren es 80 Prozent gewesen. 

Konkret erhalten Elektro-Pkw mit einer Reichweite von 400 Kilometern und mehr auf einmal mehr Subventionen – diese sind nämlich seit Anfang 2017 um fast 14 Prozent gestiegen. 

„Die neue Politik wird ein größeres Wachstumspotenzial bringen und technologische Verbesserungen in diesem Sektor fördern“, sagte Meng. 

Herausforderung Recycling 

Laut einem Regierungsplan sollen die jährliche Produktion und der Verkauf von NEVs bis 2020 voraussichtlich zwei Millionen Einheiten erreichen. Obwohl die Umweltvorteile des explosiven NEV-Wachstums klar sind, bringt es auch eine Herausforderung im Bereich des Batterie-Recyclings mit sich. 

„Wenn Autobatterien nicht richtig gehandhabt werden, können sie explodieren. Saure Substanzen, die zur Verarbeitung der Batterien benötigt werden, sind auch für den Menschen gefährlich und können Luft und Boden verschmutzen“, sagte Zhang Zheming, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Shenzhen Institute of Advanced Technology, gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua. 

Laut der „Shenzhen Gaogong Industry Research Co. Ltd.“ gab es im Jahr 2016 rund 12.000 Tonnen Autobatterien, die recycelt werden mussten, und diese Zahl soll bis 2020 auf 248.000 Tonnen steigen. 

Im Februar veröffentlichte die chinesische Regierung eine Richtlinie zum Recycling von NEV-Batterien. Laut einem vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie und sechs weiteren Regierungsstellen gemeinsam veröffentlichten Dokument sollten die Hersteller von Elektroautos für den Aufbau eines Recyclingnetzes für Altbatterien verantwortlich sein. Die Forschung zum NEV-Batterierecycling soll gefördert und die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen unterstützt werden.