Die chinesische Zentralbank gab am Freitag eine Reihe von verschärften Hypothekenregeln bekannt. Sie sind Teil der Bemühungen der Regierung, den Wohnungskauf zum Zwecke der Spekulation in Beijing einzudämmen und den glühend heißen Immobilienmarkt abzukühlen. 

Um fingierte Scheidungen zu erschweren, darf in Beijing ein Bewerber für eine Hypothek nicht weniger als ein Jahr geschieden sein. Sonst wird sein Kauf als Zweitwohnung betrachtet, schrieb die chinesische Zentralbank in einer Erklärung. Dies hat zur Folge, dass ein größerer Teil anbezahlt werden muss und dass die Zinsen höher ausfallen.

Darüber hinaus soll genauer untersucht werden, aus welchen Quellen die Anzahlungen stammen. Ziel dieser Regel ist einerseits, die Nutzung von Finanzprodukten zu verbieten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Bewerber ihre Kredite zurückzahlen können. Zudem dürfen Immobilienmakler nicht bei der Anzahlung helfen, hieß es in der Erklärung weiter.

Laut Guo Yi, Marketing-Direktor der Immobilienberatungsfirma Yahao, schließe die Politik eine Gesetzeslücke, die zuvor viele Paare dazu animiert hatte, sich scheiden zu lassen, um an günstige Kredite für eine zweite Wohnung zu kommen. Häufig waren diese Personen nicht hinreichend finanziell leistungsfähig, um die Hypotheken abzuzahlen.

"Die Maßnahmen tragen dazu bei, potenzielle Risiken der Banken zu reduzieren und die Leistung der bisherigen Beschränkungspolitik zu konsolidieren", sagte Guo. Ob die neue Politik tatsächlich einen Einfluss auf den Preis hat, wird sich erst im April zeigen. "Der Markt braucht eine Weile, um die Nachricht zu verdauen."

Allerdings scheinen die vorangegangenen Maßnahmen den Markt bereits etwas abgekühlt zu haben. Beijing hatte kurz zuvor die Definition von Zweitkäufer ausgeweitet. Als solche gelten seither auch Personen, die außerhalb von Beijing einen Kredit aufgenommen haben. Und dies unabhängig davon, ob der Kredit inzwischen abgezahlt worden ist. Die Anzahlung wurde bei Zweitwohnungen von bisher 50 auf neu 60 Prozent des vollen Preises angehoben.

Xia Di, ein Immobilienmakler von HomeLink, sagte, dass die Zahl der Kaufinteressierten in seiner Filiale gesunken ist. Mehr Verkäufer seien zudem bereit, einen schlechten Preis zu akzeptieren, wenn sie das Geld dringend benötigen. "Seit die Stadtregierung in dieser Woche die neuen Maßnahmen ergriffen hat, konnten wir noch kein Geschäft abschließen. Die meisten Klienten warten ab." Zuvor seien pro Woche zwei bis drei Wohnungen verkauft worden.