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Investitionsstrategie: Chinas private Unternehmen entwickeln sich zu globalen Investoren |
· 2016-12-08 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: China;Investitionen;Ausland | Druck |
Investitionen im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative
Das Unternehmen Ernst & Young veröffentlichte vor kurzem einen Bericht mit dem Titel „Going Out: the Global Dream of a Manufacturing Power — 2016 China Outbound Investment Outlook“. Chinas Investitionen im Ausland würden demnach im Jahr 2016 erneut um mehr als zehn Prozent zulegen, so die Prognose. Auch der Investitionsumfang werde im laufenden Jahr wahrscheinlich eine historische Höhe erreichen. Dank der Umsetzung der Initiative des „Aufbaus des Wirtschaftsgürtels Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“ und nationaler Strategien wie „Made in China 2025“ im Rahmen der Politik des „Ins-Ausland-Gehens“ dürften die chinesischen Investitionen in Übersee in den kommenden fünf Jahren ihr nachhaltiges, hohes Wachstum beibehalten, so das Fazit von Ernst & Young.
Am 28. August 2016 rollte der erste Güterzug, bestehend aus 50 Waggons beladen mit 100 Warencontainern, von der Stadt Yiwu, Provinz Zhejiang, nach Afghanistan. Damit wurde die fünfte Frachtlinie, die Yiwu mit der Welt verbindet, in Betrieb genommen. Am 23. April 2013 war bereits eine Frachtverbindung zwischen der südostchinesischen Stadt und fünf anderen Ländern in Zentralasien dem Verkehr übergeben worden. Die Güterzugverbindung zwischen Yiwu und Madrid ist seit dem 18. November 2014 in Betrieb, die Linie zwischen Yiwu und Teheran seit dem 28. Januar 2016 und die Linie zwischen Yiwu und Russland seit dem 13. August 2016.
„Die China-Europa-Güterfrachtlinien werden privaten Unternehmen aus der Provinz Zhejiang als Sprungbrett dabei dienen, die Märkte der Länder entlang der neuen Seidenstraße zu erschließen“, sagt Bao Weidong, der stellvertretende Direktor der Behörde für die Verwaltung von Warenumschlagsplätzen und Häfen. „Die Orte, die die Züge ansteuern, werden in Zukunft sicher mit China noch intensiver zusammenarbeiten“, so Bao.
Im März 2016 eröffnete der Yiwu’er Markt für Kleinwaren und Gebrauchsartikel seinen ersten Überseemarkt in Warschau. Auch Polens Hauptstadt liegt an der Yiwu-Xinjiang-Europa-Eisenbahnlinie. Darüber hinaus haben private Unternehmen aus Yiwu 22 Überseelager in Städten wie Moskau, Madrid, Lissabon, Kapstadt und Sydney errichtet.
Die Umsetzung der Seidenstraßen-Initiative spornt mehr und mehr chinesische Privatunternehmen an, ins Ausland zu gehen. 2016 startete die Provinzregierung Sichuans ihr Projekt „1000 Unternehmen beschreiten die Seidenstraße“. Ziel der Initiative ist es, die Markterschließung und die Investitionszusammenarbeit mit Regionen wie dem Nahen Osten, Osteuropa, Afrika, Südasien und den ASEAN-Staaten weiter auszubauen. „Mehr als 700 unserer Unternehmen haben bereits Investitionen in Übersee getätigt, bei fast allen handelt es sich um private Unternehmen“, sagt Xie Kaihua, Leiter der Sichuaner Handelsbehörde.
Sichuans Provinzregierung plant in naher Zukunft, 30 weitere Schlüsselprojekte durchzuführen, um die Zusammenarbeit im Bereich der internationalen Produktionskapazität zu fördern. Darüber hinaus sollen drei Demonstrationsbasen für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Übersee entstehen. Es wird erwartet, dass sie zusammen ein Im- und Exportvolumen von mehr als drei Milliarden US-Dollar erwirtschaften werden.
Das Interesse chinesischer Privatunternehmen an den Ländern entlang der neuen Seidenstraße ist groß. Unternehmer Li Guibin, Vorstandsvorsitzender der Immobilienfirma Guangyao Dongfang, sagt: „Südostasien nimmt eine strategisch wichtige Position in der Initiative zum Aufbau des Wirtschaftsgürtels Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts ein. Die Förderungspolitik der Regierung hat uns ermutigt, den Gang ins Ausland zu wagen und in Laos zu investieren.“ Seit 2010 hat Lis Firma, die sich auf Gewerbeimmobilien spezialisiert hat, in viele Projekte aus Industriebereichen wie Elektrizität und Bergbau in Laos investiert, darunter ein groß angelegtes Wasserkraftprojekt in Lamphun und ein Eisenablagerungsprojekt in Phalek.
Die Tsingshan Holding Group, ein privates Eisen- und Stahlunternehmen aus der südostchinesischen Provinz Zhejiang, hat ebenfalls große Anstrengungen unternommen, um ihre Geschäfte über die Landesgrenzen hinaus auszuweiten. Tsingshan erwarb Nickel-Ressourcen in Indonesien und das Recht zum Abbau des örtlichen Chromeisenerzes. Darüber hinaus errichtete das Unternehmen auch Fabriken in den USA.
„Jede Investition, die unser Unternehmen im Ausland getätigt hat, ist eng mit der nationalen Strategie und dem Strukturwandel der chinesischen Wirtschaft verbunden“, sagt Xiang Guangda, Vorstandsvorsitzender der Tsingshan Holding Group. Die Investitionsziele seines Unternehmens stehen exemplarisch für die Wahl vieler chinesischer Privatunternehmen bei ihren ersten Gehversuchen auf dem internationalen Markt.
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