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Schwächelnde Weltwirtschaft: G20-Länder suchen in Hangzhou nach Lösungen |
Von Marc-Stephan Arnold · 2016-09-01 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: G20;Weltwirtschaft | Druck |
Auf dem G20-Gipfel in der schönen ostchinesischen Stadt Hangzhou wird die politische Weltelite am 4. und 5. September unter chinesischer Führung nach Lösungen für die drängendsten Probleme der Weltwirtschaft suchen.
Selten war ein G20-Gipfel so wichtig wie in diesem Jahr. Die Vertreter der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer werden in China unter dem Motto „ Für eine innovative, gestärkte, miteinander verbundene und inklusive Weltwirtschaft" nach Lösungen für die drängendsten Probleme der Weltwirtschaft suchen.
Wo liegen die Probleme?
Zu den größten, aktuellen Gefahren für die Weltwirtschaft gehören die folgenden, bedrohlichen Situationen:
· der extrem hohe Verschuldungsgrad der einzelnen Volkswirtschaften;
· das Auf und (vor allem) Ab der Rohstoffpreise, das auf massive Probleme der Weltwirtschaft hindeutet (Öl, Seltene Erden, andere Ressourcen);
· eine sehr lockere Geldpolitik, niedrige Zinsen: dies führt zeitverzögert zu mehr Inflation, die Sparguthaben werden aufgefressen;
· ein überaus schwacher Baltic Dry Index, der als Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern – nichts Gutes erahnen lässt;
· ein zunehmend aggressives Verhalten zwischen den Großmächten (v.a. USA gegen China; USA gegen Russland etc.);
· der Austritt Großbritanniens aus der EU, der vor allem in Europa, aber auch an den Finanzmärkten weltweit für Unsicherheit gesorgt hat;
· ein zunehmender Kampf gegen die Globalisierung: weltweit haben die meisten Menschen inzwischen begriffen, dass die bisherige Globalisierung nicht ihnen, sondern nur den Großkonzernen gedient hat;
· ein weltweit zunehmender Handels- und Investitionsprotektionismus.
Da hier nicht auf all diese Probleme umfassend eingegangen werden kann, will ich mich auf die Verschuldung und den schwachen Welthandel (Baltic Dry Index) beschränken und aus diesen Problemen die Handlungsmöglichkeiten, die sich China und den G20-Ländern in Hangzhou bieten, ableiten.
Extreme Verschuldung – ein qualitativ besseres Wachstum muss her
Laut einem Bericht des McKinsley Global Institute (MGI), der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und des Internationalen Währungsfonds sind die Schulden der 22 führenden Industrieländer sowie der 25 größten Entwicklungs- und Schwellenländer in den Jahren 2000-2014 von 87 auf knapp 200 Billionen Dollar angestiegen. Das entspricht fast 286 Prozent des weltweiten BIP, das 2014 in etwa bei 75 Billionen Dollar lag. Doch die Schulden der Welt sind seither noch weiter gewachsen.
Weltweite Schulden (bis 2014)
Abbildung (1): Die Welt versinkt seit dem Beginn der Finanzkrise (2008) immer schneller in einem regelrechten Schuldensumpf. Den Schulden steht eine globale Wirtschaftsleistung von etwa 75 Billionen Dollar gegenüber. (Quelle: IWF, BIZ, MGI)
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