Startseite >> Porträt |
Kyilas Vision |
Von Zhang Lei · 2015-11-20 · Quelle:China Pictorial |
Stichwörter: Deutschland;Schule; sehbehinderte Kinder;Lhasa | Druck |
1998 gründete eine blinde Tibetologin aus Deutschland die erste Schule für sehbehinderte Kinder in Lhasa, Eine ehemalige Schülerin ist nun in ihre Fußstapfen getreten.
Kyila (l.) und Sabriye Tenberken
1998 gründete die blinde Deutsche Sabriye Tenberken (28) zusammen mit ihrem Ehemann eine Schule für sehbehinderte Kinder in Lhasa, der Hauptstadt von Tibet. Auf ihren Reisen durch das ganze Land sammelte sie hilfsbedürftige Kinder ein und brachte sie in ihre Schule, wo sie eine nie dagewesene Chance auf Bildung erhielten.
Kylia ist eins dieser Kinder. Sie stammt aus einem kleinen Dorf im Kreis Lhatse und machte einen Abschluss an Sabryies Schule. Die Sonneneinstrahlung in de Hochebene Tibets ist intensiv und führt häufig schon bei Neugeborenen zu Augenproblemen. Um noch mehr blinden Kindern zu helfen, gründete Kyila vor zwei Jahren ihre eigene Schule.
Es ist Jahre her, dass Kyila in der Langdun-Straße 10 wohnte, wo sich die von der Deutschen gegründete Blindenschule befindet. Heute lebt sie mit drei Lehrern, vier weiteren Mitarbeitern und 21 Kindern, 17 davon blind, auf einem Bauernhof in Xigaze. Kyilas eigener Kindergarten verteilt sich über eine Reihe umgebauter Kuhställe in der Nähe des Hofs.
Als Sabines holländischer Ehemann Paul Kronenberg Kyila 2010 vorschlug, die Ställe in den Kindergarten ihrer Träume zu verwandeln, war sie überrascht und aufgeregt zugleich.
Kyila spricht fließend Englisch. Sie war eine der besten Englischschülerinnen an Sabriyes Schule. „Why not?" und „So what?" sind ihre Lieblingssätze. 2005 ging sie mit ihrer Mitschülerin Nyima für ein Jahr zum Sprachenstudium nach England.
Vor dieser Reise war Kyila ein schüchternes Mädchen, sie glaubte, dass blinde Menschen im Westen eine größere innere Stärke besäßen. Die Realität entsprach allerdings nicht ihren Erwartungen. Einer ihrer blinden englischen Freunde benutzte niemals einen Blindenstock, wenn er unterwegs war. Er bat immer jemanden darum, ihn zu begleiten, wenn er das Haus verließ. „Warum benutzt du keinen Stock?" fragte ihn Kylia neugierig. „Wenn ich das tue, weiß jeder sofort, dass ich blind bin", erklärte er. „Ich würde mich unsicher fühlen". Seine Antwort schockierte Kylia. "So what?" gab sie zurück. "Jeder merkt, dass du blind bist, ob mit oder ohne Stock, weil du die ganze Zeit am Arm von jemandem hängst."
Kyila merkte, dass sie zu Recht stolz auf sich war. „Ja, ich bin blind. Na und!", sagt sie. „Ich kann Englisch und Chinesisch sprechen, lesen und schreiben. Und anders als die meisten Menschen, kann ich in absoluter Dunkelheit lesen und schreiben."
Mehr Selbstvertrauen durch Auslandsaufenthalt
Ihre Erfahrungen in England verliehen ihr mehr Selbstvertrauen und Unabhängigkeit. Sie gründete ihren eigenen Kindergarten und begann damit, ihren Traum von der Früherziehung blinder Kinder in die Tat umzusetzen. Am 26. Juni 2011 wurde der Qiqi-Kindergarten eröffnet. An diesem Tag kamen Kylia und ihre Freunde mit einem Lied auf den Lippen auf den Hof. Doch bei der Eröffnungszeremonie war es vorbei mit ihrer üblichen stoischen Haltung, mitten in ihrer Rede wurde sie beinahe von Tränen überwältigt.
2> |
|
LINKS: |
|
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China
京ICP备08005356号 京公网安备110102005860号