Die COVID-19-Erkrankung breitet sich weiter in ganz Europa aus. In Deutschland wurden bis zum 11. März 1966 Infizierte bestätigt, darunter drei Todesfälle. In Italien erreicht die Fallzahl 12.462. Auch in Frankreich und in Spanien liegen die Zahlen der Infizierten bei über 2000. Angesichts des rasanten Anstiegs der Fallzahlen in der EU erließen die USA am Mittwoch einen 30-tätigen Einreisestopp für Europa. Die Erkrankung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen als Pandemie bezeichnet.

Der Höhepunkt der Epidemie in Deutschland ist laut Expertenmeinungen leider noch lange nicht erreicht. Dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts zufolge steht Deutschland erst am Anfang der Epidemie. Bundeskanzlerin Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn riefen angesichts der steigenden Zahl nochmals zu mehr Solidarität auf. Es sieht so aus, dass die Hauptaufgabe der Bundesrepublik weiterhin die Verlangsamung des Ausbruchs bleibt. Im Vergleich zu Italien, wo nur Supermärkte und Apotheken weiter geöffnet bleiben dürfen, haben die deutschen Politiker noch keine ähnlichen Maßnahmen in Aussicht gestellt.

Merkel versprach: „Wir werden das, was notwendig ist, tun." Das Bundesfinanzministerium hat nun einen Sonderetat von zusätzlichen 650 Millionen Euro für das Gesundheitsressort freigegeben, damit medizinische Schutzmaßnahmen finanziert werden können. Merkel appellierte zugleich an die Bevölkerung, alles für den Schutz gegen das neuartige Coronavirus zu tun. Aber nicht jeder scheint bereit zu sein, „alles zu tun“.

Berlins Bürgermeister Michael Müller hat sich vorerst gegen ein generelles Verbot von Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern gewehrt. Auch die zuständige Behörde in Frankfurt hatte am Mittwochmorgen versucht, grünes Licht für ein Fußballspiel ohne Zuschauerausschluss zu geben. Gesundheitsminister Jens Spahn zufolge ist Deutschland gut gewappnet, aber die Frage, ob die Maßnahmen und die Vorschläge von allen Bürgern und Behörden aufgenommen werden, bleibt offen.