Nach anhaltender Kritik wegen T-Shirt-Motiven, die Chinesen direkt beleidigenden, hat der Leipziger Internethändler Spreadshirt öffentlich reagiert. Die chinesische Botschaft in Deutschland zeigte sich jedoch von der Stellungnahme des Unternehmens wenig begeistert.

„Save a dog, eat a Chinese“ („Rette einen Hund, iss einen Chinesen“), beziehungsweise „Save a shark, eat a Chinese“ – so lauten die Motive zweier T-Shirt-Designs, die die Plagwitzer Online-Plattform anbietet. Diese lösten vor allem bei der chinesischen Botschaft in Berlin Unmut aus, die eine Entschuldigung vonseiten des Unternehmens forderte. 

Diesbezüglich wurde auf der Webseite von Spreadshirt am Freitag eine Antwort veröffentlicht, in der sich Philip Rooke, der CEO des Unternehmens, entschuldigte. Die Webseite verstehe sich demnach als offene Plattform, die „Ideenvielfalt“ fördere. Das Unternehmen habe nicht die Absicht verfolgt, jemanden zu verletzen, heißt es in der Erklärung. Allerdings sei man nicht dazu bereit, die T-Shirts mit den kontroversen Motiven aus dem Verkauf zu nehmen. 

Mit dieser „Entschuldigung“ war die chinesische Botschaft jedoch alles andere als zufrieden. Am Samstag erklärte der Pressesprecher der Botschaft, dass diese öffentliche Erklärung nicht als eine „Entschuldigung“ betrachtet werden könne, sondern eher als eine Rechtfertigung für die Ermutigung solcher beleidigenden und diskriminierenden Worte. „Offenheit und Vielfältigkeit bedeuten nicht, dass beleidigende Äußerungen geduldet werden. Meinungsfreiheit sollte auch Grenzen kennen“, zitierte die Nachrichtenagentur Chinanews den Pressesprecher. 

Des Weiteren wies die Botschaft darauf hin, in der Rubrik „Verantwortung“ der Webseite heiße es, zu verbotenem Material gehörten Pornografie, gewaltverherrlichende Inhalte sowie Diskriminierung oder Beleidigung besonders auf Grund von Ethnie, Geschlecht oder Religion. Motive, die durch Verachtung oder Hass die Gefühle anderer Menschen in nicht hinnehmbarer Weise verletzen, dürften demnach nicht gedruckt werden – so stehe es auf der Webseite des Unternehmens. Mit seinem Verhalten bei der ungenügenden Entschuldigung widerspreche sich das Unternehmen jedoch selbst. Die chinesische Botschaft forderte Spreadshirt abermals auf, den Verkauf aller China beleidigenden Produkte zu stoppen und sich ernsthaft zu entschuldigen. 

Bis jetzt sind die T-Shirts mit den umstrittenen Motiven auf Spreadshirt immer noch online erhältlich.