Am Donnerstag und Freitag wird die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel China auf Einladung des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang besuchen. Fast bei jeder China-Reise hat Merkel bisher eine andere chinesische Stadt besucht, und ihr elfter offizieller Besuch bildet hier keine Ausnahme. „Ich bin froh, dass ich dieses Mal auch nach Shenzhen fahre“, sagte Merkel in einem am vergangenen Samstag veröffentlichten Podcast. Doch was macht die Stadt Shenzhen so besonders? 

Shenzhen liegt im Süden der Provinz Guangdong und grenzt südlich an die Sonderverwaltungszone Hongkong, was der Stadt seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik einen deutlichen geographischen Vorteil für ihre wirtschaftliche Entwicklung bot. Vor 40 Jahren war Shenzhen nur ein kleines Fischerdorf, aber im Jahr 1980 änderte sich alles. Das Fischdorf wurde von der Zentralregierung zur ersten Wirtschaftssonderzone ernannt. Damit wurde Shenzhen zum Vorreiter der Reform- und Öffnungspolitik Chinas. Dank des nunmehr seit knapp 40 Jahren anhaltenden Entwicklungswunders hat sich das einstige Dorf zu einer modernen internationalen Megastadt mit 20 Millionen Einwohnern entwickelt. Shenzhen ist heute eines von Chinas wichtigsten Wirtschaftszentren, wissenschaftliches und technologisches Innovationszentrum, regionales Finanzzentrum sowie ein gigantisches Handels- und Logistikzentrum. Die Stadt verfügt über den drittgrößten Containerhafen der Welt und den größten Binnenhafen Asiens. Hier befinden sich auch die Hauptquartiere einiger weltweit renommierter Unternehmen wie Tencent, Huawei und ZTE. Die folgenden Archivfotos beweisen, dass Bezeichnung „Entwicklungswunder“ als Beschreibung für den Wandel Shenzhens in den vergangenen 40 Jahren tatsächlich keine Übertreibung ist. 

1980: erste Sprengungen zur Errichtung des Hafens in Shekou (Shenzhen).