Fertige Stahlprodukte werden auf ein Schiff verladen, das an einer Werft der China Baowu Steel Group in Shanghai angelegt hat. （Foto: Baowu-Gruppe） 

Lu Jiangxins erster Arbeitstag bei der China Baowu Steel Group, damals als Baoshan Iron and Steel (Co. Ltd.) oder auch „Baosteel“ bekannt, war vor 37 Jahren. 

Als damals frischgebackener Absolvent einer Technologie-Universität in der ostchinesischen Provinz Anhui trat Lu in das Unternehmen in Shanghai ein. „Der Bau ging mit Volldampf voran. Das Firmengelände war von Obstgärten und Reisfeldern umgeben“, erinnert er sich. 

Lu wurde in ein Forschungsbüro berufen, um Stahl für Erdölpipelines zu untersuchen. „Es gab noch kein Bürogebäude. Wir haben in den Wohnheimen gearbeitet. Zwei Jahre später schossen die Bürogebäude auf den früheren Ackerflächen wie Pilze aus dem Boden", sagte er. 

Inzwischen hat Lu, Direktor des „State Key Laboratory of Development and Application Technology of Automotive Steels“, sein eigenes Büro, das mit einer Reihe von Bücherregalen, einem riesigen Schreibtisch und Sofas ausgestattet und üppig mit Pflanzen dekoriert ist. 

In fast vier Jahrzehnten hat sich Lu von einem unerfahrenen Techniker zu einem versierten Wissenschaftler entwickelt, der sich der Erforschung von Automobilblechen widmet und regelmäßig Auszeichnungen erhält, darunter den renommierten Nationalpreis für Fortschritte in Wissenschaft und Technologie. 

Das Unternehmen hat sich von Null zu einem Giganten der Stahlindustrie entwickelt und ist heute der größte Stahlproduzent Chinas und der zweitgrößte der Welt. Derzeit belegt Baowu Platz 149 unter den Fortune Global 500 und Platz 40 auf der Liste der Top 500 Uneternehmen in China. 

Im Jahr 2018 produzierte der Konzern mehr als 67 Millionen Tonnen Stahl und erzielte laut Finanzbericht einen Gewinn von 33,8 Milliarden Yuan (4,75 Mrd. US-Dollar). 

„Baowus Beitrag ist wesentlich größer und besteht aus mehr als nur finanziellem Gewinn. Die Produkte des Unternehmens haben große nationale Wissenschafts- und Technologieprojekte wie Kernkraftwerke, große Flugzeuge, bemannte Raumflüge und Mondsonden effektiv unterstützt“, sagte Sun Jipeng, Senior Manager in der Strategieplanungsabteilung von Baowu, gegenüber der Beijing Rundschau. 

Ein selbstfahrendes Fahrzeug passiert am 29. Mai ein unbemanntes Lager der China Baowu Steel Group in Shanghai. (Foto: Baowu-Gruppe)