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Die entscheidende Rolle der Armutsbekämpfung für Chinas Ziele bis Ende 2020 |
Von John Ross · 2020-06-15 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Armutsbekämpfung | Druck |
Die zentrale Bedeutung der Armutsbekämpfung für die chinesische Staatspolitik wurde im Tätigkeitsbericht der Regierung für die Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses noch einmal nachdrücklich betont. Der Ausbruch der COVID-19-Epidemie hat der chinesischen Wirtschaft offensichtlich einen schweren Schlag versetzt, und die indirekten internationalen Folgen der Pandemie führen zum größten globalen Wirtschaftsabschwung seit der Großen Depression, die auch China das ganze Jahr über negativ belasten wird. Aus letztgenanntem Grund hat China bekanntlich den ungewöhnlichen Schritt unternommen, für 2020 kein wirtschaftliches Wachstumsziel zu setzen. Aber die Verpflichtung zur Beseitigung der Armut wurde im Regierungsprogramm nachdrücklich beibehalten.
China hatte bereits immense Fortschritte auf seinem Weg zur Beseitigung der absoluten Armut gemacht, bevor die Pandemie ausbrach. Dem diesjährigen Tätigkeitsbericht der Regierung zufolge hat China die Zahl der armen Landbevölkerung um 11,1 Millionen verringert, und es sollen große Anstrengungen unternommen werden, um die Armut in allen verbleibenden armen Bezirken und Dörfern zu beseitigen. Offiziellen Daten zufolge lebten in China im Jahr 2019 mehr als 5,5 Millionen Menschen in absoluter Armut.
Es ist klar, dass es im Hinblick auf andere wirtschaftliche Ziele im Jahr 2020 Flexibilität geben muss, aber ein Rückzug vom Ziel der Armutsbeseitigung wird nicht akzeptiert werden.
Eine Frage von Leben und Tod
Die innenpolitische Bedeutung der Erfolge Chinas bei der Armutsbekämpfung ist offensichtlich, aber sie wird noch deutlicher, wenn man sie in einen internationalen Kontext stellt – denn das entscheidende, unmittelbare Problem, mit dem die überwältigende Mehrheit der Menschen weltweit konfrontiert ist, ist nach wie vor ein unzureichendes Einkommen – und für eine große Zahl bleibt es Armut.
Es ist deshalb wichtig zu verstehen, dass das Problem des niedrigen Einkommens und der Armut nicht nur in enger wirtschaftlicher Hinsicht betrachtet werden sollte. Es geht vielmehr im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod.
Laut den neuesten international vergleichbaren Daten hatte eine Person, die nach der Klassifizierung der Weltbank in einem Land mit niedrigem Einkommen lebt, im Jahr 2018 nur eine Lebenserwartung von 64 Jahren, verglichen mit 81 Jahren in einer Wirtschaft mit hohem Einkommen. Dies entspricht der Kluft, die in manchen entwickelten Ländern zwischen ärmeren und reicheren Teilen besteht. Folglich haben diejenigen, die in Armut leben, nicht nur weniger echte Wahlmöglichkeiten im Leben, sondern sie sterben tatsächlich auch viele Jahre jünger.
Die Weltbank definiert Armut als Ausgaben von 1,9 Dollar pro Tag zu internationalen Preisen von 2011 (Kaufkraftparität). Unter Verwendung dieses Kriteriums sind die ersten international vergleichbaren Daten für die Welt und für China für 1981 und die jüngsten für 2015 verfügbar – obwohl China selbst seitdem noch weitere Fortschritte gemacht hat.
Zwischen 1981 und 2015 hat China die Zahl derer, die in international definierter, relativer Armut leben, um 868 Millionen reduziert – bei einer weltweiten Gesamtreduktion von fast 1,17 Milliarden. Damit entfielen 74 Prozent oder fast drei von vier Menschen, die der Armut entkommen sind, auf China.
Zwischen 1981 und 2016, so zeigen die jüngsten Daten der Weltbank, hat China die Zahl der Menschen, die innerhalb seiner Grenzen in international definierter Armut leben, um 99,1 Prozent reduziert. Bis Ende 2020 wird es sie um 100 Prozent reduziert haben.
Es ist sicherlich erfreulich zu sehen, dass einige andere Länder begonnen haben, Fortschritte bei der Verringerung der verarmten Bevölkerung zu machen, aber der Beitrag Chinas zur globalen Bekämpfung der Armut ist weitaus größer als der jedes anderen Landes. China hat fünfmal so viele Menschen aus der Armut geholt wie Indien, fast siebenmal so viele wie Indonesien und über 20 Mal so viele wie die gesamte lateinamerikanische Region.
Diese Trends wirken sich auch entscheidend auf die Frage der Menschenrechte aus. Das Leben der Menschen, die in China aus der Armut geholt wurden, hat sich erheblich verbessert, und ihre realen Wahlmöglichkeiten im Leben haben sich stark erweitert. Dies hat weit mehr zum Wohlergehen der Menschheit beigetragen als die absurde westliche Definition der Menschenrechte.
Unterschiedliche Wege
Diese Tendenzen der Armutsbekämpfung haben auch eine entscheidende Bedeutung für die Beurteilung, ob ein sozialistischer oder ein kapitalistischer Weg für die Entwicklung richtig ist. Diese Frage lässt sich recht einfach klären, wenn man bedenkt, dass, wenn es der Kapitalismus gewesen wäre, der die Menschen aus der Armut geholt hätte, die große Verringerung der Armut in allen kapitalistischen Ländern stattgefunden hätte, aber diese machen, wie bereits gesehen, nur einen kleinen Teil der Zahl derer aus, die in der Welt aus der Armut geholt werden. Es ist das sozialistische China, das die überwältigende Verantwortung für die globale Armutsbekämpfung trägt.
Während China bei weitem die größte Verringerung der Zahl der in Armut lebenden Menschen in der Welt aufweist, haben auch andere sozialistische Länder hervorragende Fortschritte gemacht. Vietnam hat die Zahl der in Armut lebenden Menschen zwischen 1992 und 2016 um 95 Prozent reduziert.
Um das Ausmaß dieser Entwicklung zu verstehen: China hat mehr Menschen aus der Armut geholt als die gesamte Bevölkerung der EU. Der Rest der Welt kann China nicht mechanisch kopieren, da die Bedingungen in jedem Land spezifisch sind, aber er kann von Chinas Entwicklungsweg lernen. Wie Staatspräsident Xi Jinping auf dem auf dem XIX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas im Jahr 2017 sagte, bietet der Sozialismus chinesischer Prägung „eine völlig neue Wahlmöglichkeit für die Länder und Völker der Welt, die hoffen, sowohl die Entwicklung zu beschleunigen als auch ihre eigene Unabhängigkeit zu wahren“.
(Der Autor ist leitender Forscher am Chongyang Institute for Financial Studies der Renmin University of China sowie ehemaliger Direktor für Wirtschafts- und Geschäftspolitik des Büros des Londoner Bürgermeisters)
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