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Gansu – wo Blumen das Einkommen der Armen zum Blühen bringen |
· 2019-10-17 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Armutsbekämpfung;Blumen | Druck |
Im Dorf Laozhuang in der nordwestchinesischen Provinz Gansu verbringen die Bauern den frühen Herbst damit, fleißig Gipskraut zu sammeln, das in den Tausenden von Kilometern entfernten ostchinesischen Küstenstädten auf den Markt kommt. Seit in dem Bezirk mit der Blumenzucht begonnen wurde, konnte die Armut hier Schritt für Schritt zurückgedrängt werden.
Sun Xuelong, ein 48-jähriger Mann, gehört zu den Scharen an Dorfbewohnern, die schon früh am Morgen die Blumen schneiden, die Zweige abstauben und Unkraut aus dem riesigen Blumenfeld entfernen.
Die Blumensträuße werden gebunden und verpackt, bevor sie an den Flughafen der Stadt Lanzhou, der Hauptstadt von Gansu, gebracht werden. Nur einen Tag später werden sie auf Blumenmärkten in Städten wie Shanghai und Hangzhou zu sehen sein.
Genau wie viele andere Dorfbewohner in Laozhuang hätte auch Sun nie erwartet, dass er einmal von der Blumenzucht leben würde. Schon seit mehreren Generationen hatte seine Familie zuvor Mais und andere traditionelle Kulturpflanzen auf dem kargen Land angebaut.
Laozhuang gehört zu der Stadt Dingxi und liegt in einer der trockensten und am wenigsten entwickelten Regionen Westchinas. In den 1980er Jahren war das gesamte Gebiet von UN-Experten noch für „unbewohnbar“ erklärt worden. Die Einheimischen leiden hier seit langem unter Armut, und viele haben sich entschieden, ihre Heimat zu verlassen, um mehr Geld zu verdienen. Sun selbst hatte zuvor sieben Jahre lang in dem autonomen Gebiet Xinjiang als Klempner gearbeitet, um mehr Geld für die Unterstützung seiner Familie zu verdienen.
Um den Menschen in den ländlichen Gebieten zu helfen, die Armut zu beseitigen, beschloss die lokale Regierung, eine für das Dorf geeignete Industrie zu entwickeln. Frühere Inspektionen und Versuche ergaben, dass das einzigartige Klima und der einzigartige Boden in Laozhuang das Dorf zu einem idealen Gebiet für die Blumenzucht machen.
Mit staatlicher Unterstützung wurde im Mai letzten Jahres ein Gartenbaubetrieb in Laozhuang gegründet und ein hochwertiger Blumenindustriepark als Armutsbekämpfungsprojekt geschaffen.
Als Sun erfuhr, dass das Dorf begonnen hatte, eine Blumenplantage zu entwickeln, wartete er zunächst ab. Er war zunächst nicht davon überzeugt, dass der Blumenanbau ihm mehr Geld einbringen könnte.
Die erste Charge Gipskraut wurde allerdings für etwa 70 Yuan ($9,80) pro Kilogramm verkauft – ein sehr viel höherer Preis als die 3 Yuan pro Kilogramm, für die Mais damals in Gansu zu haben war.
Als Sun hörte, für wie viel Geld die Blumen verkauft wurden, änderte er sehr schnell seine Meinung und beschloss, seinen Job in Xinjiang zu kündigen und nach Hause zurückzukehren.
„Gipskraut kann ein beträchtliches Einkommen bringen. Und ich muss nicht mehr so weit weg von meiner Familie zur Arbeit gehen, um ausreichend Geld zu verdienen“, sagte Sun.
Inzwischen wurden verarmte Haushalte in Laozhuang, darunter die Familie von Sun und andere Bauern aus den umliegenden Dörfern, dazu ermutigt, sich an der Blumenplantage zu beteiligen. Einige boten ihr Land an, um Blumen anzubauen, während andere in dem neuen Unternehmen Arbeit fanden.
Mit der Gründung der neuen Industrie mussten das Unternehmen und auch das Dorf Schulungen für die Dorfbewohner anbieten, wie beispielsweise Blumenzuchttechniken und Marketing.
Sun wurde nun zum Verwaltungsmitarbeiter im Unternehmen befördert, während seine Frau dort Gelegenheitsjobs annimmt. Das Paar kann mindestens 5.000 Yuan pro Monat verdienen.
Wang Zong, ein Beamter des Dorfes Laozhuang, sagte, dass das Blumenpflanzgebiet in Laozhuang eine Größe von 15,2 Hektar erreicht habe und hier viele verschiedene Arten von Blumen gepflanzt würden.
„Die Industrie hat mehr als 300 verarmten Dorfbewohnern in und um Laozhuang Arbeit gegeben“, sagte Wang und fügte hinzu, dass die Blumenindustrie auch verlassenes Land nutzte, was die ländliche Gegend schöner mache. „Die Blumenindustrie zieht auch externe Investitionen an und verbessert so den Lebensstandard der Dorfbewohner zusätzlich“, fügte Wang hinzu.
Abgesehen von Laozhuang blüht die Blumenindustrie auch im Bezirk Weiyuan. Das Blumenanpflanzungsgebiet in Weiyuan hat inzwischen eine Größe von mehr als 67 Hektar erreicht. Mehr als 6.000 früher völlig verarmte Familien in dem Bezirk haben seither miterlebt, wie ihr Einkommen aufgrund der Industrie um mindestens 5.000 Yuan pro Jahr gestiegen ist.
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