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Kleiner Ort mit großer Bedeutung – Chinas Toilettenrevolution zeigt Wirkung |
Von Verena Menzel · 2018-11-20 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: Toilettenrevolution;China | Druck |
Kein Wunder also, dass es ein gehöriges Medienecho verursachte, als Chinas Staatspräsident Xi Jinping vor gut drei Jahren öffentlich zu einer „Toilettenrevolution“ im Land aufrief. Im April 2015 stellte er die Forderung, zur wirksamen Erhöhung der Tourismusqualität die Verbesserung der Sanitäranlagen verstärkt anzupacken. Seither praktizierte das staatliche Tourismusamt einen ambitionierten Dreijahresplan für den Bau neuer und die Sanierung bestehender Toilettenanlagen. Auch Chinas Ministerpräsident Li Keqiang forderte in seinem Tätigkeitsbericht im März 2018 dazu auf, die Roilettenrevolution voranzutreiben.
Zwischen 2015 und 2017, so der erste Freijahresplan, sollten in ganz China 57.000 neue Toiletten entstehen bzw. bestehende ausgebaut werden, insbesondere an Orten mit großem Touristenaufkommen. Ziel war nicht nur eine größere Abdeckung kostenlos nutzbarer Waschräume, sondern auch eine Sauberkeits- und Geruchsoffensive. Auch das Management der Anlagen sollte effizienter werden.
Ein Staatspräsident und ein Ministerpräsident, die sich persönlich der Toilettenfrage annehmen – was steckt dahinter?
Speziell geschulte Reinigungskräfte sollen besseren Service und mehr Sauberkeit garantieren.
WC-Kulturschock
Ich selbst reiste erstmals im Sommer 2006 nach China, und ich war vorgewarnt: Zustand und Ausstattung vieler Waschräume ließen hygienisch zu wünschen übrig und seien für westliche Reisende gewöhnungsbedürftig, hieß es in meinem Reiseführer. Um einem WC-Kulturschock zu entgehen, empfehle es sich, unterwegs nach Möglichkeit die Waschräume größerer Hotels und Restaurants anzusteuern, so der gut gemeinte Rat. Generell sei man gut damit beraten, stets ein Päckchen Taschentücher mitzuführen, da selbst Toilettenpapier in China keineswegs als Grundausstattung jedes stillen Örtchens vorauszusetzen sei.
So „gebrieft“ packte ich vor der Abreise nach China neben Taschentüchern vorsichthalber auch gleich noch eine große Flasche Desinfektionsmittel in meine Reisetasche.
Und tatsächlich hat sich bis heute die eine oder andere unschöne Erinnerung an öffentliche Toilettenerlebnisse während früherer Chinareisen in mein Gedächtnis gebrannt. Auch Familienmitgliedern und Freunden, die mich später während meiner Studienjahre in China besuchten, mahnte ich damals, nie ohne Taschentücher das Haus zu verlassen. Das war vor einigen Jahren. Doch seither hat sich einiges getan.
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