Tang Beijia (rechts) und ihre Mitstreiterinnen bei einer Ausstellung während der Beijing Design Week im vergangenen Oktober. [Foto für China Daily] 

„Es geht nicht nur um die Reduzierung von Verschwendung, sondern auch um den Dialog mit sich selbst. Es ist eine Selbsterforschung. Sie werden verstehen, was Sie glücklich macht, wenn Sie Ihrem materiellen Verlangen begegnen. Ich muss keine brandneuen Kleider kaufen, um mich glücklich zu machen. Ich bekomme einen Kick auf andere Weise, wie z.B. mit anderen Leuten darüber zu reden, was wir tun können, um Abfall zu reduzieren.“ 

Auch wenn die Anhänger ihres Social Media-Accounts überwiegend jung sind, schaut sie sich manchmal nach der Weisheit älterer Menschen um, sagt sie. Sie ist inspiriert davon, dass sie Zeiten der Not oder des materiellen Mangels durchlebt haben. Zum Beispiel nahmen diese Leute Bambuskörbe anstatt Plastiksäcke mit, wenn sie auf Lebensmittelmärkte gingen, sagt sie. 

„Da wir materiell besser geworden sind und das Leben einfacher geworden ist, haben wir diese sehr praktischen Dinge vergessen. Aber Null-Verschwendung ist eine persönliche Entscheidung, und Sie sollten nicht versuchen, sie anderen aufzuzwingen. Auf der anderen Seite, wenn man sich bewusst wird, dass es mehrere hundert Jahre dauert, bis Kunststoff abgebaut ist, kann man nicht so tun, als wüsste man es nicht.“ 

„Es gibt keine vorgefertigte Formel für Null-Abfall. Wir können alle auf unsere eigene Art und Weise die Idee unterstützen, wie z.B. Vegetarier zu sein und kein Essen liefern zu lassen.“ 

Das Konzept Null-Abfall unterscheidet sich von Danshari oder Declutter, einem Konzept der japanischen Autorin Hideko Yamashita, bekannt für ihr gleichnamiges Buch, sagt Tang. 

„Danshari will den Leuten helfen, Unordnung zu vermeiden und unerwünschte Sachen loszuwerden. Aber wenn Befürworter von Null Abfall Dinge wegwerfen, denken wir genau darüber nach, wo sie alle landen, wie sie verarbeitet werden und welche Auswirkungen sie auf die Umwelt haben werden." 

Für Tang und ihre Verbündeten besteht ein Teil der Herausforderung darin, Menschen zu gewinnen, die dazu neigen, einzelne Aktionen als sinnlos abzulehnen, und stattdessen auf Regierungspolitik und Maßnahmen zur Veränderung der Dinge zu setzen. 

„Aber viele sind bereit, in die Richtung Null-Abfall zu gehen, und wir hoffen, sie zu beeinflussen. Es ist ein modischer Lebensstil, der junge Leute anspricht. Immer mehr Studenten werden sich des heiklen Themas bewusst.“ 

Eine davon ist Du Xuanxuan, 20, eine Studienanfängerin an einer Universität in Yangzhou, Provinz Jiangsu. 

Tang Beijia fördert den Lebensstil ohne Abfall auf ihre eigene Art und Weise. [Foto für China Daily]