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Neuer Trend in China: "Zero Waste" — ein Leben ohne Abfall |
| · 2018-08-24 · Quelle:Beijing Rundschau |
| Stichwörter: Abfall;Umweltschutz;China |  |
Tang Beijia (Dritte von links in der ersten Reihe) lehrt die Befürworter von Null-Abfall wie man natürliches Waschmittel herstellt. [Foto für China Daily]
Das Schicksal des Eisbären berührt viele. Denn es handelt sich dabei um eine Herzensangelegenheit. Doch die Lösung von Umweltproblemen liegt nicht in unseren Herzen, aber sehr wohl in unseren Händen.
Wenn die meisten von uns mit einer Plastiktüte unterwegs sind, dann überlegen sie sich dabei zugegebenermaßen herzlich wenig. Ein Essen zum Mitnehmen oder ein paar Lebensmittel, mehr nicht. Wenn Tang Beijia eine ähnliche Tasche bei sich hat, ist das allerdings ganz was anders. Denn es ist dann fast so, als würde Sie die Sorge um die Existenz der ganzen Welt mit sich schleppen.
Tangs Tasche ist in Wirklichkeit aber natürlich nicht aus Plastik, sondern aus Stoff, eine Art Ehrenabzeichen für jemanden, der sich für minimalen Abfall einsetzt, eine Sache, die sie an diesem Wochenende, an Chinas erstem Zero Waste Day am 18. August, wieder ganz besonders beschäftigt. Im ganzen Land werden hierzu Aktivitäten durchgeführt, die darauf abzielen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, den Einsatz von Einwegartikeln zu reduzieren.
Tang, 34, aus Beijing, muss nicht überzeugt werden, da sie eine wahre Kriegerin für die Sache ist. Sie sagt, sie vermeidet Verpackungen und verwendet und recycelt so viele Dinge wie möglich. Sie kauft nur Hundefutter online und bestellt nie Essen zum Mitnehmen, sagt sie. Sie besucht einen Markt, der es ihr erlaubt, Flaschen mit Speiseöl und Sojasauce nachzufüllen, und sie kompostiert Küchenabfälle.
Neben dem Verzicht auf Plastiktüten zugunsten von Stofftüten verwendet sie wiederverwendbare Lunchboxen, die trockene und nasse Gegenstände wie Früchte, Brot, Tofu und gedämpfte Brötchen sorgfältig getrennt verpacken.
Sie ist jedoch sehr daran interessiert, die Vorstellung zu zerstreuen, dass sie sich damit für ein trostloses Leben der Selbstverleugnung entschieden hat.
„Viele Menschen haben die Vorstellung, dass wir Umweltschützer ein asketisches Leben führen. Ich möchte zeigen, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt: Sie können ein grünes Leben auf eine erfüllte, angenehme Weise führen. Ich führe ein einfaches Leben und bin so von der Knechtschaft der materiellen Begierde befreit.“
Du Xuanxuan (rechts) bei einem Null-Abfall-Picknick in Nanjing, das die Menschen ermutigte, wiederverwendbares Geschirr anstelle von Plastikgeschirr zu verwenden. [Foto für China Daily]
„An diesem Tag machte ich eine Bestandsaufnahme all meines Mülls und fragte mich, wie ich so viel produzieren konnte. Es dämmerte mir, dass all diese Dinge im Leben, die uns die Dinge leichter machen, wie zum Beispiel die Lieferung, mit Kosten verbunden sind und dass ich etwas tun musste.“
So richtete sie 2016 ein Social-Media-Konto ein, das sich für Null Abfall einsetzt. Inzwischen hat sie mehr als 13.000 Anhänger, die meisten davon Frauen, von denen zwei Drittel zwischen 18 und 34 Jahre alt sind.
Durch das Konto hat sie es geschafft, Freiwillige in mehr als einem Dutzend Städten im ganzen Land zu rekrutieren, die lokale Null-Abfall-Aktivitäten wie Workshops organisieren. Viele Mütter mit dem Wunsch, der Nachwelt eine bessere Umgebung zu hinterlassen, würden ihre Kinder zu solchen Anlässen mitnehmen, sagt sie.
Tang hat einen Leitfaden auf Chinesisch und Englisch online veröffentlicht, der zeigen soll, wie man in nur 21 Tagen von vorne anfangen kann, ein vollwertiger Zero-Waste-Enthusiast zu werden, indem man jeden Tag eine Aufgabe wie die Verwendung von Stofftaschentüchern anstelle von Papiertaschentüchern übt.
„Ich versuche mein Bestes, den Leuten von meinen Erfahrungen zu erzählen, entweder online oder offline, damit sie wissen, was sie in verschiedenen Situationen des täglichen Lebens tun können.“
Auch wenn es eine wunderbare Idee sei, null Abfall zu produzieren, schlägt Tang vor, sich nicht damit zu beschäftigen, einen geheiligten Zustand zu erreichen, sondern an einzelne, kleine Handlungen zu denken, die dabei helfen könnten, das persönliches Verhalten zu verbessern, sodass der ganze Planet davon profitiert.
„Tun Sie einfach Dinge, die Sie tun können, und haben Sie nicht unbedingt das Gefühl, dass Sie alle Regeln des Leitfadens strikt befolgen müssen. Selbst wenn Sie ein paar kleine Änderungen in Ihrem Verhalten vornehmen, und Änderungen, mit denen Sie sich wohl fühlen, ist das eine großartige Sache, egal wie unbedeutend sie scheinen.“
„Es wurde berichtet, dass die arktische Erwärmung eine Bedrohung für Eisbären darstellen könnte, und das scheint viele Leute zu bewegen, aber wie viele versuchen ihr Bestes, um zu helfen, indem sie ihren persönlichen Müll reduzieren? “
Die Bekleidungsindustrie sei eine der größten Emittenten von Kohlenstoff, sagt Tang, und es sei nun schon mehr als ein Jahr her, dass sie Kleidung gekauft habe. In der Tat organisieren sie und freiwillige Helferinnen und Helfer im ganzen Land häufig Second-Hand-Kleiderbörsen, damit die Menschen auf nachhaltige Weise Kleidung erhalten können.
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