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Neues Modell zur Altersvorsorge in China: Senioren leben in Villa zusammen

  ·   2018-01-10  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Altersvorsorge;China
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 In der südostchinesischen Stadt Hangzhou leben dreizehn ältere Menschen aus verschiedenen Familien seit sechs Monaten in einer dreistöckigen Villa zusammen. Die Senioren-Wohngemeinschaft (WG) stellt nach Meinung vieler Leute ein neues Modell dar, sich um die wachsende Zahl älterer Menschen in China zu kümmern. 

Die meisten Mitbewohner sind sechzig oder siebzig Jahre alt und leben seit Juli letzten Jahres in einer Villa in Yuhang, einem Vorort von Hangzhou, und helfen sich gegenseitig bei der Hausarbeit. 

Ein Bewohner der Senioren-WG sagte, dass er hier glücklich sei und auch wieder Freude am Leben verspüre. 

In den letzten zehn Jahren ist die chinesische Bevölkerung rasant gealtert. Nach Angaben des Ministeriums für Zivile Angelegenheiten hat die Zahl der über 60-jährigen Menschen in China im vergangenen Jahr 231 Millionen erreicht, was 16,7 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht – wobei 150 Millionen (oder 10,8 Prozent der Gesamtbevölkerung) mindestens 65 Jahre alt sind.  

In der Villa leben insgesamt sechs Paare und eine Witwe, wobei die Villa einem der Paare gehört. 

Im Mai veröffentlichte das Ehepaar eine Anzeige in der Zeitung, in der es hieß, sie hätten eine Villa mit Fischteich, Gemüsefeldern, Bäumen und Haustieren, und hofften, mit anderen älteren Menschen in ihrer Villa zusammenzuleben, weil ihre Kinder sie nicht so oft besuchten und sie sich einsam fühlten. 

Mehr als 20 Paare bewarben sich. Das Ehepaar erweiterte die Kriterien und fügte hinzu, dass die Bewerber gerne Mahjong spielen sollten. 

Nach einigen Interviews wählten die beiden elf Mitbewohner aus. Neben Verträgen zur Miete und Unkosten beinhalten die Vereinbarungen zwischen den Mitbewohnern und den Hausbesitzern noch eine Reihe von Verhaltenskodizes, in denen es heißt, dass sie die Interessen und Hobbys der anderen respektieren, sich gegenseitig helfen, die Nachbarn nicht stören oder Klatsch von Haus zu Haus tragen sollen. 

Die Villa hat acht Zimmer, deren monatliche Miete jeweils 1200 Renminbi („Volkswährung“, umgerechnet rund 150 Euro) beträgt. Diese Mittel werden verwendet, um die Kosten für einen Koch, eine Putzfrau und einen Gärtner sowie die Artikel des täglichen Gebrauchs der Mieter zu bezahlen. 

Jeder Mieter hilft an einem Tag in der Woche bei der Hausarbeit. Zu den Aufgaben gehören Frühstück machen, Wasser kochen, Lebensmittel kaufen, Geschirr spülen, den Müll rausbringen und andere normale Dinge, die in einem Haushalt so erledigt werden müssen. Zu den Mahlzeiten versammeln sich alle Senioren gemeinsam an einem großen Tisch. 

Einer der Mieter, der 73-jährige Herr Zhou, sagte, dass er und seine 62 Jahre alte Frau in die Senioren-WG eingezogen seien, weil seine Frau gerne Mahjong spiele. Die beiden sind schon seit einigen Jahren im Ruhestand. 

„Sie bestand darauf, hierher zu kommen“, sagte Zhou. „Wir haben eine Tochter, aber die ist verheiratet und lebt jetzt in der Provinz Guangdong.“ 

Frau Yu, 67 Jahre alt, hatte vor einigen Monaten einen Herzinfarkt. Glücklicherweise wurde sie von ihren Mitbewohnern rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht. 

Die 62-jährige Frau Jin sagte, sie sei vor kurzem ausgerutscht und habe sich das Bein gebrochen. Die Mitbewohner brachten sie nicht nur ins Krankenhaus, sondern besuchten sie während ihres zweimonatigen Krankenhausaufenthaltes auch täglich. 

Professor Zhang Lufa an dem Institut für internationale und öffentliche Angelegenheiten der Jiaotong-Universität in Shanghai sagte, dass viele ältere Menschen in Städten sich nicht darauf verlassen könnten, dass ihre Kinder sich um sie kümmern. Viele von ihnen würden daher inzwischen kleine Gruppen oder Wohngemeinschaften bilden, um sich gegenseitig zu versorgen. 

„Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Modell lange Bestand hat“, sagte Zhang. „Und für ältere Menschen über 80, die an schweren Krankheiten leiden, ist das Modell unrealistisch. Die Hauptfunktion dieses Modells besteht darin, dem bei älteren Menschen weit verbreiteten Gefühl der Einsamkeit entgegenzuwirken.“ 

Zhang sagte weiter, dass die größte Herausforderung für die chinesische Altenpflegebranche darin bestehe, Menschen im Alter von über 80 Jahren eine angemessene Versorgung zu bieten – insbesondere dann, wenn diese dement seien. 

„Für eine langfristige Beschäftigung von Pflegekräften ist nicht nur mehr Geld erforderlich, sondern auch mehr professionelle Einrichtungen und Personal. Dafür hat das Land aber bis jetzt keinen Aktionsplan“, fügte Zhang hinzu. 

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