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Ehrenamtliches Engagement – Junge Freiwillige in China

  ·   2016-11-30  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Freiwillige;China
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Das kooperative Programm hat eindeutig dazu beigetragen, das Engagement chinesischer Studenten im Wohltätigkeitsbereich zu stärken und hat mittlerweile auch den Anstoß für eine ganze Reihe kleinerer gemeinnütziger Projekte gegeben. So haben beispielsweise die Freiwilligen der Guangzhouer Southwest University for Nationalities eine besondere Form von Hilfeleistung entwickelt. Sie fokussieren ihr Engagement auf Senioren in den Wohnvierteln und helfen den alten Menschen dabei, Essen per App zu ordern. Die Jugendlichen stehen den Alten dabei nicht nur durch technische Hilfestellung zur Seite, sondern bieten ihnen auch an, zu ihnen nach Hause zu kommen und bei der Hausarbeit zu helfen. Als kleines Dankeschön stellen die Senioren den Freiwilligen dafür ein vergünstigtes Essen zur Verfügung. So profitieren beide Seiten. Das Wichtigste ist aber, dass das Projekt eine direkte Kommunikation zwischen Jung und Alt ermöglicht. 

Ein weiteres kleines Projekt hat sich der Wiederbelebung der traditionellen Färbetechnik der nationalen Minderheiten verschrieben, bei der ausschließlich natürliche Farbstoffe zum Färben der Stoffe verwendet werden. Über einen Wohltätigkeitsbasar wurden Gelder gesammelt, die dann wiederum in Fortbildungskurse für Jugendliche der nationalen Minderheiten investiert wurden. Und diese stellten den Besuchern später ihr ethnisches Brauchtum vor. Ziel des Projektes ist es, die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf die von nationalen Minderheiten bewohnten Gebiete zu lenken. 

„Unser Verständnis davon, was gute Führungsfähigkeiten bei Jugendlichen auszeichnet, ist im Grunde genommen recht einfach: Es heißt, zu handeln, und zwar unter einem neuen Blickwinkel und in neuer Form“, erklärt Xie. „Etwas ausführlicher gesagt, verstehe ich darunter, dass Jugendliche sich selbst Gedanken machen und Gutes vollbringen sollten und eben auch die nötige Durchsetzungskraft mitbringen, um Dinge zustande zu bringen, die für die Verwirklichung ihrer Werte relevant sind.“ Die Ausbildung von Führungsfähigkeiten laufe darauf hinaus, die Werte der Jugendlichen zu verwirklichen, indem sie Werte für andere schufen, so Xie. 

Nachhaltige Philanthropie 

Anfang dieses Jahres veröffentlichte die China Foundation for Poverty Alleviation ihre „Bestandsaufnahme der gemeinnützigen Arbeit chinesischer Studenten 2015“. Darin heißt es, chinesische Studenten engagierten sich mit großem Elan im Bereich der Wohltätigkeit. 2015 hätten mehr als 90 Prozent der Studenten an Geld-, Sach- oder Blutspendeaktionen oder als Freiwillige an anderen Wohltätigkeitsprojekten teilgenommen. Ehrenamtlich Hilfe zu leisten, stehe dem Bericht nach an der Spitze der Skala der wohltätigen Arbeit. 58 Prozent der Befragten seien der Meinung gewesen, dass das Wohltätigkeitswesen in China derzeit einen Aufschwung nehme, immerhin 35 Prozent bekundeten ihren Wunsch, sich nach dem Abschluss des Hochschulstudiums wohltätig zu engagieren. 

„Wenn wir, die Begründer der Wohltätigkeitsprojekte, in unmittelbarer Zukunft die Uni verlassen werden, ist es an unseren jüngeren Kommilitonen, das Staffelholz zu übernehmen“, betont Xie. „Eine Möglichkeit wäre auch, dass die gemeinnützigen Projekte durch Finanzierung über Marktmechanismen fortgesetzt werden“, erklärt er. Das Wertvolle bei der Arbeit für wohltätige Zwecke sei, dass man sie niemals aufgebe. „Unter Studenten sollte ein wohltätiger Geist und ein Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung entstehen, damit die Philanthropie nachhaltig fortgesetzt werden kann“, so Xie weiter. 

Zu künftigen Projekten erklärt Xie, dass es gelte, verschiedene Ressourcen zu bündeln. Beispielsweise könne eine umfassende Plattform zur Anwerbung ausländischer Freiwilliger und ihrer wohltätigen Dienstleistungen aufgebaut werden. Auf dieser Plattform sollte den Bewerbern dann auch rechtzeitig Feedback für ihre Arbeit gegeben werden, so Xie. Was die finanzielle Unterstützung anbetreffe, sollte die Zusammenarbeit mit Bildungsanstalten intensiviert werden. „Diese könnten in Zukunft Finanzmittel zur Fügung stellen“, sagt er. Außerdem sollten von ausländischen Lehrern gegebene hervorragende Kurse im Internet veröffentlicht und gegen Bezahlung heruntergeladen werden können. „Zwischen gemeinnützigem und kommerziellem Modell sollte nicht einfach pauschal nach dem Prinzip erhaben versus vulgär unterschieden werden. Das wäre zu einfach und Schwarzweißmalerei. Solange ein Projekt einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt, handelt es sich meines Erachtens um ein gutes Projekt.“ 

Auch zwei Freiwillige aus Deutschland haben im Rahmen des E.G.E.-Projektes bei den Beteiligten tiefen Eindruck hinterlassen. Die beiden 19-Jährigen absolvierten in China ihr sogenanntes ,Gap Year‘. Sie kamen nach China, um in Vollzeit freiwillige gemeinnützige Arbeit zu leisten, wie sich Xie erinnert. „Ich bewundere heute noch ihren Mut, ihren bereits erstellten Lebensentwurf auf die lange Bank zu schieben und nach einem größeren Sinn des Lebens zu suchen. Bewegt hat mich auch ihre Beharrlichkeit. Ich bin noch nie Freiwilligen begegnet, die ihre Aufgabe so ernst genommen und in solch vorbildlicher Weise gearbeitet haben.“ 

Die Werte des eigenen Lebens zu verwirklichen, ist meist nicht schwer. Schwerer dagegen ist es, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. „E.G.E hat sich deshalb auch zum Ziel gemacht, die jungen Chinesen aus ihrer Komfortzone zu locken, sie dazu zu bewegen, sich stärker am Prozess der gesellschaftlichen Erneuerung zu beteiligen und der Umwelt und ihren Mitmenschen größere Aufmerksamkeit zu schenken. Ziel ist es letztlich, dass sich die jungen Menschen selbst besser kennen lernen und sie die Welt tiefer begreifen. Wir wollen, dass sie ihre Energie für den guten Zweck aufbringen und einen eigenen Beitrag zum Gedeihen unserer Gesellschaft leisten.“ 

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