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Ehrenamtliches Engagement – Junge Freiwillige in China

  ·   2016-11-30  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Freiwillige;China
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„Ich traue mich nicht so recht, mit Ausländern herumzualbern, weil ich kein Englisch kann und auch ein bisschen Angst habe“, sagte damals ein Kind des Wohnviertels auf die Frage eines Reporters. Diese frei heraus gesprochenen kindlichen Worte spiegeln die anfängliche Berührungsangst vieler Chinesen im ersten Kontakt mit Ausländern. Doch das aktive Engagement der ausländischen Freiwilligen konnte zumindest in Jinshazhou viele dieser Bedenken zerstreuen. Mit den ausländischen Gästen veranstalteten die Kinder Spiele und durch die ungezwungene Interaktion entstand eine freundliche Atmosphäre, in der die Kinder auch Gelegenheit hatten, einige typische englische Redewendungen zu lernen. Am Schluss fielen einige Kinder den ausländischen Freiwilligen vor Freude um den Hals und tuschelten geheimnisvoll mit ihnen. Die anfänglichen Berührungsängste waren wie weggeblasen. 

Jordan und Ainan sind ein Liebespaar und stammen beide aus Irland. Während ihres Studienaufenthaltes in Guangzhou engagierten sie sich aktiv im Bereich der örtlichen Sozialarbeit. Jedes Mal nahmen sie eine einstündige Fahrt auf sich, um in die Wohnviertel zu gelangen. „Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt“, sagt Jordan. „Für mich ist es eine unglaublich wertvolle Erfahrung, mit den Kindern hier zu spielen und ihnen nebenbei etwas Englisch beizubringen. Besonders gefreut habe ich mich, als ich einige tänzerische und musikalische Talente unter ihnen entdeckt habe“, so der junge Ire. Seine Freundin Ainan pflichtet ihm bei: „Meine Teilnahme an diesem Wohltätigkeitsprojekt hat mir eine Menge Freude bereitet. Die Kinder sind einfach spitze und einige von ihnen haben unglaubliche Talente“, sagt sie. Nach ihrer Rückkehr nach Irland haben beide den Lehrerberuf ergriffen. Und sie haben die Kunst der chinesischen Kaligraphie mit in ihre Heimat gebracht und damit eine kulturelle Brücke über eine Distanz von mehr als 25.000 Kilometern geschlagen. 

Projektinitiator Xie sagt: „Vor einer Aktion stellen wir chinesischen Freiwilligen den ausländischen Studenten unser Konzept und das Aktionsprogramm ausführlich vor. Alle verstehen sich dabei sehr gut. Da wir alle für den gemeinnützigen Zweck zusammenkommen, bildet die Sprache keinerlei Barriere. Bei uns findet echte Völkerverständigung statt.“ 

Damit der Englischunterricht der ausländischen Freiwilligen nachhaltig und mit guter Qualität vonstattengehen kann, hat Xies Team eigens ein „Handbuch für den Leseunterricht mit englischsprachigen Bildergeschichten“ erstellt. Es enthält zehn ausgewählte Bildergeschichten samt Text mit didaktischen Hinweisen. Die ersten fünf Geschichten kamen bereits erfolgreich im Leseunterricht zum Einsatz. Außerdem hat das Team ein Kursbuch für kreatives Denken entwickelt, wobei gute ausländische Lehrbeispiele und Lehrmaterialien herangezogen wurden. In dieses Kursbuch wurden 50 kleine Denkexperimente eingearbeitet, die sich wie ein roter Faden durch die Englischstunden hindurchziehen. Darüber hinaus richtete das Team zudem einen öffentlichen Account bei der Plattform der beliebten chinesischen Nachrichten-App WeChat ein. Zweimal täglich werden hier seither neue Lerngeschichten mit Hörversion gepostet. 

Vom Projekt E.G.E. haben letztlich nicht nur die Bewohner der Wohnviertel und die ausländischen Studenten profitiert, sondern auch die chinesischen Mitglieder der Arbeitsgruppe. Huang Jiaming, einer der Freiwilligen, sagt: „Früher war mein gesprochenes Englisch eher bescheiden und ich hatte einige Schwierigkeiten bei der sprachlichen Verständigung mit Ausländern. Durch das Projekt konnte ich Freundschaft mit einigen ausländischen Freiwilligen schließen und mehr Selbstvertrauen gewinnen. Heute kann ich mich fließend auf Englisch verständigen.“ 

Initiator Xie sagt: „Freiwilliges wohltätiges Engagement sollte allen Beteiligten Freude bringen, ihnen das Leben erleichtern und nachhaltige Ergebnisse zeigen.“ Wer anderen unter die Arme greife, profitiere auch selbst davon, sagt er. Von daher hoffe er, dass in Zukunft noch mehr wohltätige Projekte nach Vorbild seiner Initiative angestoßen würden. 

Führungsfähigkeiten fördern 

„Die erfolgreiche Durchführung von E.G.E. ist vor allem einem von der renommierten Caféhauskette Starbucks gesponserten Projekt zur Stärkung der Führungsfähigkeiten chinesischer Jugendlicher zu verdanken“, erklärt Xie. „Von diesem Projekt erhielten wir nicht nur 5000 Yuan (rund 675 Euro) als Startkapital, sondern auch eine fachliche Fortbildung und intensive Anleitung.“ Starbucks rief das Projekt in Zusammenarbeit mit der China Soong Ching Ling Foundation ins Leben. Die amerikanische Caféhauskette steckte insgesamt 1,5 Millionen US-Dollar in das Fortbildungsprogramm, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist. Voraussichtlich werden alles in allem rund 1500 chinesische Studenten aus verschiedenen Landesteilen im Rahmen der Initiative gefördert, darunter insbesondere auch zahlreiche junge Menschen aus Armutsgebieten bzw. sozial schwachen Familien. Durch die Fortbildungen können sie ihre Fähigkeiten zur Kommunikation, Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung sowie auch ihren Geschäftssinn stärken, damit sie persönlich wachsen und berufliche Erfolge erzielen können. 

Zwei Durchführungsphasen des Projekts sind bereits abgeschlossen. In der zweiten Phase zum Beispiel haben 500 Studenten aus zehn Hochschulen in Beijing, Shanghai, Guangzhou, Chengdu und Changsha von diesem Programm profitiert. Sie haben 100 Gruppen für freiwilliges Engagement zu gemeinnützigen Zwecken gegründet. Die jungen Freiwilligen haben Untersuchungen zu verschiedenen hilfsbedürftigen gesellschaftlichen Gruppen durchgeführt, ihnen Hilfe geleistet, ihre Arbeitserfahrung zusammengefasst und neue Pläne für weitere nützliche Projekte entworfen. Sie haben dabei mehr als 100 Wohnviertel und Schulen besucht und so insgesamt mehr als 10.000 bedürftigen Mitmenschen geholfen. Viele haben auch Erlebnisberichte von ihrer Arbeit geschrieben und ins Internet gestellt. Die Berichte wurden mehr als 300.000 Mal angeklickt. Zudem erhielten die jungen Freiwilligen mehr als 110.000 positive Kommentare. 

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