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An vorderster Front im Kampf gegen die Epidemie

Von Wei Hongchen  ·   2020-02-10  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Freiwillige;Wuhan
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In den letzten Wochen hat ein neues Virus ausgehend von der chinesischen Stadt Wuhan in der Provinz Hubei landesweit und inzwischen auch international für eine Lungenentzündungsepidemie gesorgt. Als Zentrum des Ausbruchs der Epidemie hat Wuhan große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das ganze Land kämpft derzeit mit voller Kraft gegen die Epidemie. Dabei spielen Freiwillige eine wichtige Rolle.  

Fahrer an die Front 

Seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus in Wuhan haben es die meisten Menschen dort vermieden, auszugehen, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Eine Gruppe von lokalen freiwilligen Fahrern tut jedoch genau das Gegenteil, da sie Ärzte und Krankenschwestern kostenlos zwischen ihren Wohnungen und den Krankenhäusern hin- und hertransportiert. 

Wuhans öffentliches Verkehrssystem – einschließlich aller U-Bahnen, Busse und Fähren – ist seit dem 23. Januar eingestellt, Luft- und Bahnverbindungen in und aus der Stadt ebenfalls. 

„Ich war besorgt darüber, wie die Mediziner unter diesen Bedingungen zur Arbeit pendeln sollen. Wie können Soldaten einen Krieg führen, wenn sie es nicht aufs Schlachtfeld schaffen?“, sagte Huang Xiaomin, Organisator der „Freiwilligen Autokolonne Wuhan 123“, die so genannt wird, weil er am 23. Januar auf die Idee kam. „Ich bin in Wuhan geboren und aufgewachsen. Wenn die Stadt ‚krank wird‘, fühle ich mich für die Anstrengungen zu ihrer Gesundung mitverantwortlich.“  

Zusammen mit Huang meldeten sich einige Bürger der Stadt freiwillig, um Ärzte und Krankenschwestern zur Arbeit zu bringen und medizinische Hilfsgüter in die Krankenhäuser zu transportieren. 

Am 26. Januar teilte die Regierung in Wuhan mit, man habe 6.000 Taxis für Gemeinden und 310 Busse für medizinisches Fachpersonal und andere, die zur Arbeit gehen müssen, organisiert. Medizinische Sanitätskräfte können in Krankenhauswohnheimen oder Hotels übernachten, die sie kostenlos beherbergen. Einige Krankenhäuser haben Busse für diese Arbeiter organisiert. 

„Die Zahl der Mediziner in Wuhan ist groß, ebenso wie die Nachfrage nach Transportmitteln. Freiwillige Fahrer spielen eine wichtige Rolle in der Stadt“, sagte Huang. Er hat strenge Regeln für die Fahrer aufgestellt: sie müssen Masken, Handschuhe, Schutzbrillen und Schutzkleidung tragen und ihre Autos jedes Mal desinfizieren, bevor sie einen Passagier abholen. 

Es gibt etwa 900 medizinische Fachkräfte in der WeChat-Gruppe von Huangs Autokolonne. „Die freiwilligen Mitarbeiter der Autokolonne haben diese Mediziner etwa 1.000 Mal transportiert. Es ist angenehm für sie, mit dem Auto zur Arbeit gefahren zu werden, da es ihnen Zeit spart, die sie zum Ausruhen von ihrer unglaublich anstrengenden Arbeit gut gebrauchen können“, erklärte Huang. 

Er fügte hinzu, dass diejenigen, die es sich nicht leisten können, ein Auto zu kaufen – vor allem junge Krankenschwestern – häufig einen Weg von ein oder zwei Stunden zu Fuß oder sogar mit dem Rad von zu Hause bis ins Krankenhaus hätten. Laut Huang hatte die Autokolonne am Anfang etwa 170 Fahrer, jetzt seien es etwa noch 90, viele von ihnen in den 1980er Jahren geboren. 

Angesichts der rapid steigenden Zahl der bestätigten Infektionsfälle hat Huang den Fahrern kürzlich gesagt, sie sollten von nun an lieber zu Hause bleiben. Aber einige befördern immer noch medizinisches Fachpersonal oder liefern medizinische Hilfsmittel aus. 

Zhou Xiaoyu, der eine weitere Autokolonne von Freiwilligen in Wuhan organisiert hat, zeichnet ihre Arbeit in kurzen Videos auf und plant, diese online zu veröffentlichen. Er möchte, dass andere wissen, dass eine Gruppe von ehrenamtlichen Fahrern in der Stadt anonym an der Front arbeitet, zusammen mit Ärzten und Krankenschwestern. 

„Die ehrenamtliche Arbeit ist anstrengend, aber niemand beschwert sich. Wir sind bestrebt, Ärzten und Krankenschwestern zu helfen und uns gleichzeitig selbst zu schützen", sagte Zhou. 

Der Mut der ehrenamtlichen Fahrer hat viel Aufmerksamkeit erregt. Immer mehr Leute haben daran teilgenommen. Die Regierung Wuhans und inländische Unternehmen haben sich diesen Bemühungen angeschlossen. 

Anfang des Monats begann der Wuhan-Zweig der Kommunistischen Jugendliga Chinas, gesunde Freiwillige unter 40 Jahren für eine Reihe von freiwilligen Arbeiten zu rekrutieren, einschließlich des Transports von medizinischem Personal und Materialien.  

Seit dem 1. Februar bringen Fahrer des digitalen Auto-Service „AutoNavi“ der Alibaba-Gruppe, medizinisches Personal in Wuhan kostenlos zur Arbeit. Die Fahrer und freiwilligen Helfer der Stadt sind mit Schutzausrüstung ausgestattet. 

Psychologische Hilfe 

Bei der Bekämpfung der Lungenentzündung ist das Virus nicht der einzige, unsichtbare Feind. Auch das Krisengefühl sowie die depressionsartigen Zustände vieler Menschen, die nun seit Wochen in der völlig abgeriegelten Stadt ausharren, darf man nicht vergessen. Vor diesem Hintergrund rückt der psychologische Zustand der Leute in den Vordergrund.  

Als Reaktion darauf hat die Nationale Gesundheitskommission die Regionen auf Provinzebene aufgefordert, psychologische Unterstützung anzubieten und solche öffentlichen Dienstleistungen zu standardisieren. Sie hat am 27. Januar ein Dokument veröffentlicht, das Regeln und Vorgehensweise bei psychischen Notfallinterventionen während des neuartigen Coronavirus-Ausbruchs vorschreibt. 

Die Regierung von Hubei hat auch eine psychologische Hotline eingerichtet, die am 30. Januar in Betrieb genommen wurde. Erfahrene Berater erhalten hier täglich von 9:00 bis 21:00 Uhr Anrufe. 

Als vollberufliche psychologische Beraterin mit sechs Jahren Erfahrung hat Zhu Lin mit ihren Freunden ein psychologisches Assistenzteam gebildet, nachdem sie immer mehr Nachrichten von der Epidemie gehört hatte. Darunter gibt es mehr als 600 inländische Freiwillige und mehr als 40 Freiwillige aus Übersee, die online 24 Stunden zur Verfügung stehen, um kostenlose psychologische Fernberatung für medizinisches Personal an der Front und ihre Familien, bestätigte und vermutete Infektionsfälle und ihre Familien in Wuhan anzubieten.  

Laut Zhu sind 60 Prozent des Teams zertifizierte Berater, und auch die Freiwilligen ohne aktuelle Zertifizierung hätten sich früher in der psychologischen Beratung engagiert. Bei der Rekrutierung von Freiwilligen führt sie eine strenge Überprüfung von deren Professionalität, Erfahrung und Kommunikationskompetenz durch. 

„Am Anfang hatte ich vor, mit einer Gruppe Gleichgesinnter im Internet etwas dafür zu tun, den psychologischen Druck anderer Leute zu lindern.“ Als sich jedoch immer mehr Menschen dem Team anschlossen und sein Einfluss immer größer wurde, hatte Zhu bald so viel zu tun, dass sie inzwischen nur noch drei oder vier Stunden pro Tag schlafen kann. 

Zhu erklärte, dass zu den wichtigsten Gruppen, die sich für Konsultationen melden, einfache Menschen gehörten, die zu Hause hinter verschlossenen Türen bleiben. Sie fühlten sich aufgrund des Mangels an Bewegung, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit und Energiemangel zunehmend schwach und ausgelaugt. Obwohl sie sich dessen bewusst sind, dass es nicht hilft, in Panik zu geraten, wurden sie immer empfindlicher, gereizter und ängstlicher. Es gibt auch Coronavirus-Infektionsfälle, bei denen sich die Betroffenen selbst melden, da sie unter großem psychologischem Druck stehen. Hinzu kommt, dass ihre Familienmitglieder häufig mit der Situation überfordert sind. Daher leiden diese Patienten häufig unter Panikattacken und allgemeinen Angstzuständen.  

„Ich habe auch Hilferufe von den Familien der Patienten erhalten, die mit dem neuen Typ des Coronavirus infiziert sind. Einerseits müssen sie sich um die Patienten kümmern, leiden aber auch selbst unter der Situation, sind innerlich aufgewühlt und nehmen nur noch unregelmäßig Nahrung zu sich. Andererseits machen sie sich auch Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die der restlichen Familie. Zu dieser Angst gesellen sich im schlimmsten Fall Gefühle der Hilflosigkeit und Verzweiflung“, sagte Zhu. 

Es sei ganz normal, dass viele Menschen angesichts dieser Epidemie Stressreaktionen wie Angst, Panik, Hilflosigkeit und Verzweiflung haben werden, so Zhu. „Natürlich werden nach der Epidemie noch mehr Menschen psychologische Beratung und Hilfe bei der Überwindung ihrer Traumatisierung brauchen. Die wirkliche Arbeit der psychologischen Berater in Wuhan und anderswo wird dann nicht aufhören, sondern erst richtig losgehen.“ 

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