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Was tun gegen den Mangel an Kinderärzten? |
Von Tang Yuankai · 2016-04-05 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Reform;Kinderärzten;Krankenhäuser | Druck |
Reformen sind nötig, um den gravierenden Ärztemangel in Krankenhäusern zu bekämpfen
An einem Tag im März suchte der Beijinger Lu Xing noch vor Tagesanbruch ein renommiertes öffentliches Krankenhaus auf, in der Hoffnung einen Arzttermin für seinen einjährigen Sohn zu ergattern, der sich in der Nacht zuvor stark erkältet hatte.
Doch als er im Krankenhaus ankam, warteten die Patienten schon in einer langen Schlange. Viele kommen schon in den frühen Morgenstunden, um noch am selben Tag einen Arzt konsultieren zu können.
Lu hatte Glück und bekam den letzten Termin bei einem Spezialisten, allerdings erst Stunden später, um 10 Uhr. „Hier warten so viele kranke Kinder. Warum gibt es in einem so großen Krankenhaus nicht mehr Ärzte?“ klagte er.
Ärztemangel
Lu ist nicht allein mit diesem Problem. In China gibt es einen gravierenden Mangel an Kinderärzten. Die Zahl der zugelassenen Kinderärzte sank in den vergangenen fünf Jahren von 105.000 auf 100.000. Auf 1000 Kinder kommen nur 0,43 Kinderärzte, damit liegt China deutlich unter dem internationalen Standard von einem Arzt pro 1000 Kinder. In China leben zurzeit 220 Millionen Kinder unter 14 Jahren, das entspricht 20 Prozent der Bevölkerung. Aber im ganzen Land gibt es nur 99 Kinderkrankenhäuser, das entspricht 0,01 Prozent aller medizinischen Einrichtungen.
Feng Qing, stellverteter Leiter eines Krankenhauses in Yutian in Changle (Provinz Fujian) empfängt 250 Patienten pro Tag und ist häufig total überarbeitet. (XINHUA)
Der Mangel an Kinderärzten ist kein neues Phänomen. In den vergangenen 15 Jahren drängten nur 5000 neue Kinderärzte auf den Arbeitsmarkt, dem steht ein Mangel von 200.000 Ärzten entgegen. Damit nicht genug, 11 Prozent dieser Mediziner haben diesen Tätigkeitsbereich mittlerweile aufgegeben und sind in anderen Berufen tätig.
„Viele Städte haben keine Kinderkrankenhäuser und die meisten Krankenhäuser auf Kreisebene haben keine kindermedizinische Abteilung“, so Qian Yuan, Wissenschaftler am Hauptstadtinstitut für Pädiatrie. Die fehlende Infrastruktur verstärkt die Überfüllung der Krankenhäuser in den größeren Städten noch, es ist noch schwieriger geworden, sich einen Arzttermin zu sichern.
Und durch die Einführung der Zwei-Kind-Politik wird sich das Problem voraussichtlich weiter verschärfen.
Schlechte Bezahlung
Der Ärztemangel führt nicht nur zu langen Patientenschlangen, die darauf warten, dass ihre Kinder behandelt werden. Ärzte sind überlastet, unterbezahlt und arbeiten in einem permanent stressigen Umfeld.
“Kinderärzte müssen unter großem Druck arbeiten. Wir haben so viele Termine am Tag, dass wir oft nicht einmal Zeit zum Essen haben“, erklärte Gong Chunxiu, Leiterin des Zentrums für Endokrinologie, Vererbung und Stoffwechsel am Beijing Children Hospital.
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