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Der Jangtse soll sauber werden

Von Wang Hairong  ·   2016-02-15  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Jangtse;Umweltschutz;Entwicklung
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„Im Jahr 2000 hatten nur 67,4 Prozent des Hauptflusses eine Wasserqualität der Stufe III oder höher, 2006 lag die Zahl für das gesamte Einzugsgebiet bei 66,7 Prozent", so Xu weiter. 

Er räumte jedoch ein, dass die Seen entlang des Flusses weiterhin stark verschmutzt sind. 2014 erfüllten nur 23,1 Prozent der Seengebiete die nationalen Standards. "Das Jangtse-Becken unterliegt enormen Schadstoffeinleitungen, weil die Gegend dicht bevölkert ist und die Wirtschaft relativ schnell wächst", erklärte Yang Yongde, stellvertretender Direktor der Jangtse-Wasserschutzbehörde, die der Kommission für Wasserressourcen in Changjiang unterstellt ist. 

Seinen Angaben zufolge zeigten Kontrolldaten, dass 2014 insgesamt 33,88 Milliarden Tonnen Abwässer in das Jangtse-Becken eingeleitet wurden, 210 Millionen Tonnen mehr als 2013. 

Im Jahresbericht für 2014, der am 20. Januar vom Umweltschutzministerium veröffentlicht wurde, heißt es, dass 2014 12,7 Milliarden Tonnen Abwässer, darunter 3,68 Milliarden Tonnen Industrieabwässer und 9,02 Milliarden Tonnen städtische Abwässer, in den Mittel- und Unterlauf des Jangtse flossen. 

Laut Bericht lag der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) der Abwassereinleitungen 2014 bei insgesamt 3,66 Millionen Tonnen, 38,5 Prozent stammten aus der landwirtschaftlichen Produktion, 48,2 Prozent aus städtischen Abwässern. Landwirtschaftliche Produktion und städtische Abwässer waren auch die Hauptquellen für Ammoniumstickstoff. 

Weitere wichtige Schadstoffe, die in den Fluss geleitet wurden, waren u.a. 38,5 Millionen Tonnen Öl, 60,7 Tonnen flüchtiges Phenol, 31,1 Tonnen Cyanid, und 127 Tonnen Schwermetalle, darunter Blei, Cadmium, Quecksilber, Chrom und Arsen. 

Dem Bericht zufolge nahmen Abwässer, CSB und Ammoniumstickstoff aus Industrie und Landwirtschaft im Vergleich zum Jahr 2011 aber ab. 

Strengere Kontrollen 

Das Jangtse-Gebiet ist Standort einer Vielzahl von Industrieunternehmen sowie von Vieh- und Geflügelhaltung. An seinen Ufern befinden sich zahllose Abwasserrohre. 

Seit einigen Jahren werden vermehrt internetbasierte Technologien zur Überwachung der Umweltverschmutzung eingesetzt. Auch die Umweltbehörden der Provinz Hubei am Mittellauf des Jangtse kontrollieren Verschmutzungsquellen online. Dabei entdeckten sie, dass 106 Unternehmen seit 2014 mehr Schadstoffe eingeleitet hatten als erlaubt. Gegen sie wurden Geldstrafen verhängt, wie die Changjiang Times, eine Tageszeitung in der Provinzhauptstadt Wuhan, am 13. Oktober 2015 berichtete. 

Im November 2014 überführte die Städtische Umweltschutzbehörde von Wuhan ein Druckerei- und Färbeunternehmen, das versucht hatte, der Online-Kontrolle durch die Umleitung seiner Abwässer zu umgehen. Die Analyse älterer Daten zeigte, dass die aufgezeichneten Verschmutzungswerte deutlich unter dem normalen Level der Druck- und Färbeindustrie lagen. Bei einer Inspektion stellte sich heraus, dass das unbehandelte Abwasser durch ein verstecktes Rohr von den Überwachungsgeräten weggeleitet wurde. Gegen das Unternehmen wurde eine hohe Geldstrafe verhängt. 

Auch der Einsatz von Echtzeit-Kontrollen nimmt zu. Die Wasserqualität der wichtigsten Abschnitte des Jangtse und einige Abwasserrohre würden im Internet live überwacht, berichtete die Changjiang Daily, eine weitere Zeitung in Hubei, im Dezember 2015. 

Im Zeitraum des 13. Fünfjahresplans (2016-2020) wolle die Kommission für Wasserressourcen in Changjang die Kontrollen weiter ausbauen, höhere Anwendungsstandards für den Bau von Abwasserleitungen festlegen und Unternehmen zu Energieeinsparungen und Emissionsreduzierungen drängen, so der Kommissionssprecher.

Härtere politische Maßnahmen 

Auch wenn Fortschritte bei der Prävention und der Kontrolle der Verschmutzung des Jangtse gemacht wurden, bleiben einige Probleme weiterhin ungelöst. 

Betriebe, die stark zur Wasserverschmutzung beitragen, wie Papiermühlen, Gerbereien, Erdölraffinerien und Hersteller von Pestiziden, und die gegen die industriepolitischen Vorgaben des Landes verstoßen, sollen bis 2016 geschlossen werden, heißt es in einem entsprechenden Dokument.  

Gleichzeitig sollen zehn Industriesektoren saubere Produktionsmethoden einführen, dazu zählen die Branchen Nichteisenmetalle, Papierherstellung, Verkokung, Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und Galvanisierung. 

Laut Plan müssen Industriecluster bis Ende 2017 außerdem Abwasseraufbereitungsanlagen fertiggestellt und Geräte zur automatischen Online-Kontrolle der Wasserverschmutzung installiert haben. Für Cluster in wirtschaftlich weiter entwickelten Regionen wie dem Jangtse-Delta läuft die Frist bereits Ende 2016 ab. 

Ab 2016 wird die Regierung eine schwarze Liste mit Unternehmen, die verwarnt wurden oder deren Schließung aufgrund ihrer exzessiven Einleitung von Schadstoffen angeordnet wurde, veröffentlichen. 

Das Ministerium für Umweltschutz formuliert zurzeit genaue Vorschriften für die Umsetzung des Plans und entwickelt Methoden zur Bewertung der Ergebnisse, die in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen. Das berichtete die Economic Information Daily in Beijing. 

Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des Ministeriums erklärte, dass das Ministerium zusammen mit den Lokalregierungen Leistungsversprechen unterzeichnen werde, in denen Ziele und Aufgaben zur Kontrolle der Wasserverschmutzung genau festgelegt werden sollen. Bei jedem Leistungsverzug sollen die zuständigen Abteilungen und ihre Leiter zur Verantwortung gezogen werden. 

  

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