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Weichen stellend – Chinas Eisenbahngüterverkehr bringt neue Geschäftschancen |
Von Luo Yuanjun · 2016-01-14 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: Güterzug;Eisenbahngüterverkehr;Transport;Schienenverbindungen | Druck |
Parallel zum innovativen Suzhouer Modell wurde auch in Linyi ein spezielles Modell für die Abfertigung von internationalen Expressgüterzügen entwickelt. Dabei wird die gesamte Abwicklung für die internationalen Züge über eine einzige einheimische Logistikfirma organisiert. Diese schließt jeweils einen Vertrag mit dem Auftraggeber sowie der Eisenbahnfirma ab und nutzt zwei spezielle Eisenbahnlinien. Sie übernimmt außerdem die Aufsicht über die Verladung der Frachtgüter und trägt die Verantwortung für deren Sicherheit. Der gesamte Transport wird über einen einmal festgelegten Pauschalpreis abgewickelt.
Dazu sagt Hua: „Bis 2014 war es üblich, dass der Transportpreis auf dem Frachtbrief festgelegt und gezahlt wurde.“ Neben diesem Preis sei dann keine weitere Gebühr erhoben worden. „Das war an sich schon ein großer Fortschritt, insbesondere im Vergleich zu Zahlungen für einzelne Arbeitsgänge in der Vergangenheit. Seit 2015 hat sich dieses Verfahren nun noch weiter verbessert. Für den Transport von Massengütern über Langstrecken gewährt die Lokalregierung uns als Transportunternehmen noch zusätzliche Vergünstigungen, wovon auch die Kunden letztlich stark profitieren.“
Gute Gewinnaussichten
Ein Problem bleibt allerdings, nämlich dass die internationalen Eisenbahnzüge zurzeit auf der Rückfahrt nur wenig Ladung transportieren, so dass die Transportkosten nicht gedeckt werden können und die Unternehmen noch weit davon entfernt sind, Gewinne einzufahren. Bisher werden nur auf den Rückfahrten der Strecken Chongqing–Xingjiang–Duisburg sowie Zhengzhou–Hamburg Waren befördert, aber selbst hier lässt die Auslastung zu wünschen übrig. So transportierte der Fernschnellzug Chongqing–Xinjiang –Duisburg beispielsweise erst im März 2013 – zwei Jahre nach seiner Inbetriebnahme – zum ersten Mal nur einige Container und andere kleinere Ladungen zurück nach China.
Dieser Güter-Express rollt von Zhengzhou, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Henan, über die Innere Mongolei bis nach Zentralasien. Unser Bild entstand am 18. September 2015.
Diese asymmetrische Transportstruktur ist durch die chinesisch-europäische Handelsstruktur bedingt. Denn zurzeit werden zwar jedes Jahr mehr als 70 Millionen Tonnen Waren auf dem Landweg nach Europa verfrachtet, über den Seeweg sind es gar rund 200 Millionen Tonnen. Bei den Ausfuhren aus Europa nach China allerdings handelt es sich meist um Präzisionsinstrumente, Maschinen und hochwertige Kleidung, Waren also, die nicht für den Eisenbahntransport geeignet sind.
Die Frage, wie sich in Zukunft auch auf der Rückfahrt eine bessere Auslastung erreichen lässt, beschäftigt die internationalen Transporteure deshalb seit langem. Eine Maßnahme, die hier Abhilfe schaffen soll, ist zum Beispiel der parallele Import von ausländischen Autos, eine Initiative, die im Oktober 2014 von der chinesischen Regierung gestartet wurde. Seither können europäische Autos gehobener Klasse auch über Einzelhändler auf dem Schienenweg nach China eingeführt werden. Am 29. und 30. Mai 2015 erreichten auf diese Weise zwei voll beladene Züge mit europäischen Autos der Marken BMW, VW, Mercedes und Landrover den Chongqinger Güterbahnhof. Es war der bisher größte Schienentransport von Pkws in die südwestchinesische Metropole. Bis heute haben sich zehn auf Automobilimport spezialisierte Handelsfirmen am Chongqinger Güterbahnhof niedergelassen. In diesem Jahr dürften so rund 1500 Neuwagen per Güterzug nach China gelangen. Und auch der Aufbau neuer Freihandelszonen, etwa in Shanghai, Tianjin und Nansha, der von der Regierung mit Hochdruck forciert wird, dürfte den Spediteuren in Zukunft weitere potentielle Kunden für den internationalen Eisenbahntransport bescheren. (Quelle: China Heute)
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