Das am 6. Mai aufgenommene Foto zeigt den Internationale Hafen von Zhengzhou. Statistiken des ersten Jahresquartals zufolge verkehrten hier 63 China-Europa-Güterzüge, wobei 33 Güterzüge mit einem Auslastungsgrad von 112 Prozent in Zhengzhou abfuhren und 30 Züge mit einem Auslastungsgrad von 109 Prozent ankamen. 

Seitdem die Seidenstraßen-Initiative von Chinas Staatspräsident Xi Jinping im Jahr 2013 vorgestellt wurde, ist der Güterzugverkehr zwischen China und Europa ein neuer Motor zur Förderung des Wirtschafts- und Handelsverkehrs zwischen beiden Seiten geworden. Entlang der Güterzuglinien sind wichtige Stationen wie Warschau, Duisburg und London die Zeugen des Beginns eines goldenen Zeitalters des chinesisch-europäischen Handels.  

Lodz ist der größte Güterbahnhof in Polen. Ein Kran hebt blaue Container von dem Zug, auf dem die chinesischen Zeichen für „中欧班列 （China-Europa-Güterzug）“ sehr deutlich zu sehen sind. 

Duisburg ist der größte Binnenhafen Deutschlands und ein wichtiger Knotenpunkt für Güterzüge, die zwischen China und Europa verkehren. Der mit chinesischen Produkten beladene Güterzug der Yuxinou-Linie Chongqing-Xinjiang-Europa) fährt von der südwestchinesischen Stadt Chongqing über den Alataw-Pass nach Europa. 

Die Stadt London ist das am besten entwickelte und günstigste Eisenbahnzentrum Großbritanniens. Die gestapelten Container werden per China-Europa-Güterzug durch den Ärmelkanal nach Yiwu, dem weltweit größten Handelszentrum für Lebensmittel, in der ostchinesischen Küstenprovinz Zhejiang transportiert. 

„2016 verkehrten insgesamt über 1700 Güterzüge zwischen China und Europa. Sie legten dabei mehr als 17 Millionen Kilometer zurück, was 424 Erdumrundungen entspricht“, sagte Dong Jianmin, stellvertretender Vorsitzender der Organisation für die Zusammenarbeit der Eisenbahnen, deren Sitz Warschau ist. „Wenn wir die transportierten Container einen nach dem anderem aufreihen würden, ergäbe das einen Zug mit einer Gesamtlänge von über 900 Kilometern – das entspricht etwa der Distanz zwischen Beijing und Nanjing.“ 

In dem Dorf Lipnice, das mehr als 50 Kilometer von Lodz, der Endstation des China-Europa-Güterzugs (Chengdu-Europa), entfernt liegt, kümmert sich der 31-jährige Bauer Mariusz jeden Tag um seine 170 schwarz-weißen Milchkühe. Wie bei mehr als 6000 weiteren Milchbauern auch werden aus der Milch seiner Tiere Milchprodukte geworden, die später auf chinesischen Esstischen stehen.  

„Polen ist das Fenster für den Aufbau der neuen Seidenstraßen in Europa. Davon profitiert das Land, und seinen Unternehmen bieten sich immerzu neue Geschäftschancen.” So verkauft beispielsweise die Genossenschaft für Milchprodukte in Lowitsch pro Monat rund 500 Tonnen Milchpulver nach China. Im letzten Jahr wurden insgesamt 600 Container Milchprodukte mit einem Gesamtwert in Höhe von 10 Millionen Euro nach China transportiert. Verkaufsmanager Semon Marcos sagt：„Ich hoffe, dass mehr Milchprodukte an Ort und Stelle per Güterzug nach China transportiert werden.“