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 Ein Jahr nachdem die chinesische Regierung das Konjunkturpaket in Höhe von vier Billiarden Yuan aufgelegt hat, ist ein Wirtschaftswachstum von acht Prozent in Sicht. Vor welchen Herausforderungen aber steht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Chinas? Führende Ökonomen des Landes haben dazu ihre Meinung geäußert.
Li Yang, der Vizepräsident der Akademie der Sozialwissenschaften
Li Yang: Wie man die Investitionsstruktur optimieren kann
Der Vizepräsident der Akademie der Sozialwissenschaften Li Yang ist der Meinung, dass die Regulierung der wirtschaftlichen Struktur langfristig für China eine wichtige Frage ist. Zu ihrer Verwirklichung müsse man zunächst die Investitionsstruktur optimieren. Li Yang glaubt, dass mittelfristig der Konsum und die Exporte nicht in großem Umfang steigen werden. Die Ursache für das zu geringe Konsumniveau liege in den niedrigen Einkommen der Bürger. Man müsse die Einkommensverteilung ändern, aber dies sei kein leichtes Unterfangen.
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Chen Dongqi, der Vizepräsident des Forschungsinstituts für Makroökonomie bei der staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung
Chen Dongqi: Nächster Schritt der makroökonomischen Steuerung
Chen Dongqi, der Vizepräsident des Forschungsinstituts für Makroökonomie bei der staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung meint, dass bei der makroökonomischen Steuerung auf vier Punkte Wert gelegt werden müsse: Erstens solle man einen Ausgleich zwischen einem Dauerwachstum der Wirtschaft und einer maßvollen Inflationsrate finden. Der Qualität und Effizienz des wirtschaftlichen Wachstums müsse mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Außerdem müsse man den Risiken vorbeugen, die aus dem Marktgeschehen der Weltwirtschaft erwachsen.
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Jia Kang, der Chef des Forschungsinstituts für Finanzwissenschaft beim Finanzministerium
Jia Kang plädiert für Erhöhung der Energiesteuern
Jia Kang, der Chef des Forschungsinstituts für Finanzwissenschaft beim Finanzministerium, hält den Zeitpunkt für gekommen, die Energiepreise und Abgaben auf fossile Brennstoffe zu erhöhen. Der Druck einer Deflation schwinde, und eine Inflation zeichne sich noch nicht ab. Mit einer Steuerung der Energiepreise lasse sich die Struktur der Industrie verbessern. Neben einer Energieverbrauchssteuer sollte auch noch eine jährlich zu entrichtende Steuer auf Immobilienbesitz eingeführt werden. Eine gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes sei nur dann zu gewährleisten...
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Kong Jingyuan, Direktor der Reformabteilung des staatlichen Komitees für Reform und Entwicklung
Kong Jingyuan: Die Reformen umfassend vorantreiben
Kong Jingyuan, Direktor der Reformabteilung des staatlichen Komitees für Reform und Entwicklung, meint, dass es in den kommenden sieben Jahren in der chinesischen Wirtschaft weitreichende Veränderungen geben werde. Derzeit beträgt die Urbanisierungsrate in China 47 Prozent. Bis Ende 2015 werden also mehr als 50 Prozent der chinesischen Bevölkerung in städtischen Agglomerationen leben. Die chinesische Gesellschaft verwandelt sich von einer ländlich geprägten Gesellschaft in eine städtische Gesellschaft. China wird zu einem entwickelten Land auf mittlerem Niveau werden.
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Zhang Yuyan,Leiter des Instituts für Weltwirtschaft und –politik an der Akademie der Sozialwissenschaften
Zhang Yuyan: Der allgemeinen Wirtschaftsbelebung fehlt es noch an Antriebskraft
Nach Zhang Yuyan, dem Leiter des Instituts für Weltwirtschaft und –politik an der Akademie der Sozialwissenschaften, mangelt es der Weltwirtschaft für eine allgemeine Belebung noch immer an Antriebskraft. Die Ursache dafür liegt in Zhangs Augen in der Tatsache, dass in den entwickelten Ländern noch immer steigende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen sind. In den USA wird 2010 die Arbeitslosenrate auf über 10 Prozent ansteigen. Auch für die Euro-Zone bieten die Prognosen keinen Anlass zu Optimismus. Arbeitslosigkeit drückt vor allem die Konsumbereitschaft.
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Fan Jianping, Leiter der Abteilung für Wirtschaftsprognose beim Staatsinformations- zentrums
Fan Jianping: Staatsvermögen soll sich aus wettbewerbsfähigen Branchen zurückziehen
Fan Jianping, Leiter der Abteilung für Wirtschaftsprognose beim Staatsinformationszentrums, meint, als Nächstes solle man das Hauptaugenmerk auf die Qualität der wirtschaftlichen Wiederbelebung legen. Die Investitionen der Regierung sollten nicht mehr unverhältnismäßig breiten Raum einnehmen, sondern schwerpunktmäßig der Anregung von Konsum und Investition dienen. Fan weist darauf hin, dass das Staatsvermögen gegenwärtig nicht nur im Bereich von Infrastrukturmaßnahmen und sozialer Sicherungssysteme operiert, sondern auch in die Immobilienbranche drängt.
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