Li Yang: Wie man die Investitionsstruktur optimieren kann

Der Vizepräsident der Akademie der Sozialwissenschaften Li Yang ist der Meinung, dass die Regulierung der wirtschaftlichen Struktur langfristig für China eine wichtige Frage ist. Zu ihrer Verwirklichung müsse man zunächst die Investitionsstruktur optimieren.

Li Yang glaubt, dass mittelfristig der Konsum und die Exporte nicht in großem Umfang steigen werden. Die Ursache für das zu geringe Konsumniveau liege in den niedrigen Einkommen der Bürger. Man müsse die Einkommensverteilung ändern, aber dies sei kein leichtes Unterfangen. Zudem habe sich die globale Wirtschaft noch nicht wirklich erholt, so dass die Exportnachfrage nicht wie im gewohnten Umfang wachsen wird. Das Wirtschaftswachstum ist von Investitionen abhängig.

Wie lässt sich die Struktur der Investitionen optimieren? Li Yang meint, dass Investitionen vor allem der Schaffung neuer Arbeitsplätze dienen sollten. Zwar sehen derzeit viele Wirtschaftsdaten ganz gut aus, aber die Beschäftigungslage ist nicht besonders rosig. Die jetzigen Investitionen fließen vor allem die Bereiche Eisenbahn, Autobahnen und andere Infrastrukturprojekte, bei denen jedoch kaum Arbeitsplätze geschaffen werden. Man sollte mehr in den Mittelstand investieren.

Die Investitionen sollten der Verbesserung der Industrie- und Regionalstruktur dienen. Man muss die verschiedenen Entwicklungen in jeder Region berücksichtigen, eine jeweils eigene Entwicklungsstrategie für West-, Nordost- und Mittelchina ausarbeiten.

Wünschenswert wäre ein breiteres Spektrum an Investoren. Heute erfolgen die Investitionen vor allem von stattlicher Seite. Sie sollten verstärkt von privater Seite aus der Mitte der Gesellschaft erfolgen.

Die Finanzierungsstruktur sollte umgebaut werden. Alle Maßnahmen für direkte Finanzierung sollten gefördert werden, wie z. B. die Umwandlung von Schuldenkapital in Aktienkapital.