Ein Mitarbeiter des chinesischen Automobilherstellers GAC testet einen E-Sportwagen. (17. Oktober 2024, Xinhua)  

Nachdem sie sich mit ihren herausragenden Leistungen an die Spitze des weltweiten Marktes für Elektroautos (New Energy Vehicles, NEV) gesetzt haben, suchen chinesische Automobilhersteller nach Strategien, um sich in der anspruchsvolleren Phase des Marktwettbewerbs, der zunehmend von intelligenter Entwicklung und künstlicher Intelligenz (KI) bestimmt wird, einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten zu verschaffen.

Eine der jüngsten Bemühungen in diesem Bestreben ist die diesjährige „World Intelligent Connected Vehicles Conference“ (WICV), die vom 17. bis 19. Oktober in Beijing stattfindet.

„Intelligente vernetzte Fahrzeuge (ICVs) sind zu einem Schwerpunkt der industriellen Innovation geworden, und chinesische Automobile treten in eine neue Phase ein, in der Intelligenz ihre zentrale Wettbewerbsfähigkeit ist“, erklärte Li Shufu, Vorsitzender der Geely Holding Group, auf der Veranstaltung. Er fügte hinzu, dass die gesamte chinesische Automobilindustrie sich der Herausforderung stellen müsse, die Chancen der intelligenten Technologie zu nutzen und Chinas Umwandlung in ein Automobilzentrum voranzutreiben.

Wie viele der führenden chinesischen Automobilunternehmen hat auch Geely bedeutende Fortschritte in der intelligenten Innovation gemacht und Fortschritte in Bereichen wie Fahrzeugsicherheit, Mensch-Maschine-Interaktion, intelligentes Fahren, On-Board-Chips und erdnahe Satelliten vorangetrieben.

Laut Zhu Huarong, dem Vorsitzenden der Chongqing Changan Automobile Co, Ltd, verzeichneten die ICVs in China in diesem Jahr ein schnelles Wachstum, mit einem prognostizierten Absatz von 17 Millionen und einer Verbreitungsrate von über 63 Prozent.

Mittlerweile habe ein umfassendes industrielles System für Chinas ICV-Sektor im Wesentlichen Gestalt angenommen und dieses umfasse Produkte und Technologien wie Basischips, Sensoren, Computerplattformen und Fahrwerkskontrolle, erklärte der Minister für Industrie und Informationstechnologie Jin Zhuanglong am Donnerstag während der Eröffnungsfeier der WICV.

Laut Jin gibt es im chinesischen ICV-Sektor derzeit fast 400 „kleine Riesen“ oder neuartige Eliten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die in der Produktion tätig sind, sich auf einen Nischenmarkt spezialisiert haben und über Spitzentechnologien verfügen. Fünf chinesische Lidar-Firmen (Light Detection And Ranging) gehören zu den 10 umsatzstärksten Unternehmen der Welt, während neun Automobilhersteller Modelle für das automatisierte Fahren unter Vorbehalt testen.

In den nächsten fünf Jahren wird sich die Struktur der gesamten Automobilindustrie in großem Umfang ändern“, prognostizierte Lei Jun, Gründer und CEO des Tech-Giganten Xiaomi.

Auch Global Player wie Volkswagen beschleunigen ihre intelligente Transformation, um ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt auszubauen. „Wir werden konsequent in die Lokalisierung unserer F&E-Aktivitäten investieren [Forschung und Entwicklung], um uns viel stärker in das schnell wachsende Ökosystem für Elektrofahrzeuge in China zu integrieren“, kündigte Ralf Brandstätter, Vorsitzender und CEO der Volkswagen Group China, an.

Volkswagen baut nicht nur sein größtes Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands in der ostchinesischen Stadt Hefei auf, sondern verstärkt auch die Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern wie Xpeng und High-Tech-Unternehmen wie Horizon Robotics, Thundersoft und Gotion.

„China treibt die Zukunft der Automobilindustrie voran, und wir sind entschlossen, Teil dieser Reise in die Ära der ICVs zu sein“, fügte er hinzu.