Fließband eines NEV-Herstellers in Chongqing. (Foto: TANG YI/XINHUA) 

Der Trick der USA, die Überkapazitäten in Chinas Sektor für Fahrzeuge mit erneuerbaren Energien zu übertreiben, und ihre nationalen Sicherheitsbedenken gegenüber chinesischen Elektrofahrzeugen seien typische Beispiele für Handelsprotektionismus, sagte Fu Bingfeng, geschäftsführender Vizepräsident und Generalsekretär der China Association of Automobile Manufacturers, in einem Exklusivinterview mit der China Daily.

„Es ist offensichtlich irrational, dass chinesische NEVs, die als kollektive Schöpfung für das Gemeinwohl der Menschheit gepriesen werden, auf dem amerikanischen Markt eingeschränkt werden“, sagte Fu.

Die US-Regierung hatte zuvor Zollerhöhungen und Beschränkungen für chinesische NEVs angekündigt. Das Wall Street Journal zitierte anonyme Quellen mit der Aussage, die US-Regierung bereite sich darauf vor, die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge von etwa 25 Prozent auf 100 Prozent zu erhöhen.

Letzte Woche zitierte Reuters außerdem eine Aussage der Handelsministerin Gina Raimondo, der zufolge das Land nach Abschluss einer nationalen Sicherheitsuntersuchung „extreme Maßnahmen“ ergreifen und chinesische Elektrofahrzeuge verbieten oder Beschränkungen auferlegen könnte.

Fu sagte, dass es sehr üblich sei, Unterschiede in Bezug auf rechtliche Rahmenbedingungen und Konsumpräferenzen festzustellen, wenn eine Branche in verschiedene Märkte eintritt. „Das macht den Dialog und die Kommunikation extrem wichtig.“

Er sagte, dass intelligente Fahrzeuge, wenn sie auf den globalen Markt kommen, mit den lokalen Gesetzen und Verbrauchergewohnheiten in Einklang gebracht werden sollten, und dass sie auch ein gewisses Maß an Neuentwicklung erfordern, um den lokalen Präferenzen wie dem Schutz der Privatsphäre besser zu entsprechen. „Diese Probleme können jedoch nicht durch Handelsschranken oder Protektionismus gelöst werden“, unterstrich er.

Fu sagte, der Verband habe festgestellt, dass viele Länder hoffen, dass sich die chinesische Automobilzulieferkette nach Übersee, einschließlich Europa und Südostasien, ausdehnen kann, um zur Entwicklung der lokalen Automobilindustrie beizutragen, die Beschäftigung vor Ort zu fördern und neue Muster für gemeinsames Wachstum zu schaffen.

Experten merkten an, dass China im Gegensatz zur feindseligen Haltung der USA stets Offenheit gegenüber ausländischen NEV-Unternehmen gezeigt habe. Die USA würden den Handel mit chinesischen NEV-Herstellern auch ohne faktische Beweise verbieten.

Der amerikanische Autobauer Tesla und fünf chinesische Autohersteller haben im April einen wichtigen Datensicherheitstest in China bestanden, der von der Vereinigung und einem nationalen Computernetzwerkzentrum durchgeführt wurde.

Fu betonte, dass China in- und ausländische Automobilhersteller als gleichwertig behandelt. „Die Gewährleistung der Datensicherheit in der Automobilindustrie durch Tests ist ein neuer Ausgangspunkt für die Förderung der gesunden Entwicklung intelligenter Fahrzeuge“, fügte er hinzu.

Tao Lin, Vizepräsident von Tesla, sagte, dass das schnelle Wachstum des Unternehmens in China in den letzten zehn Jahren nicht von der politischen Unterstützung und dem günstigen Geschäftsumfeld des Landes getrennt werden kann. Mit seinen unübertroffenen Vorteilen und enormen Aussichten sei China ein Must-have-Markt für das Unternehmen, so Tao Lin.