Blick auf das Containerterminal des Hafens in Haikou, südchinesische Provinz Hainan. Luftaufnahme vom 12. September 2023 (Foto: Xinhua) 

Erwartungen zufolge werden die Turbulenzen im Bankensektor in Europa und den Vereinigten Staaten in diesem Jahr zu einem weiteren Rückgang der weltweiten ausländischen Direktinvestitionen gegenüber den 1,3 Billionen US-Dollar (1,2 Billionen Euro) im Jahr 2022 führen.

Derzeit sind die USA der größte Empfänger von ausländischen Direktinvestitionen (ADI) und das Land mit dem größten Umfang an ADIs unter den Industrieländern. China ist der zweitgrößte Empfänger von ADIs weltweit und der größte unter den Entwicklungsländern.

Der US-Dollar befindet sich nach wie vor in einem Zinserhöhungszyklus, was die Rückführung von US-Dollars in die USA begünstigt. Dies wird sich in Bezug auf die Nutzung ausländischen Kapitals unweigerlich auf China und andere Entwicklungsländer auswirken.

Die USA verzeichneten in diesem Jahr einen Nettozufluss an ADIs in Höhe von 87,3 Milliarden US-Dollar (81,5 Milliarden Euro). Die Industrieländer insgesamt hingegen erfuhren einen ADI-Nettoabfluss.

In China ist der Nutzungsumfang von ausländischem Kapital aufgrund der Covid-19-Pandemie und struktureller Anpassungen rückläufig. Chinas ADI-Nutzungsrate ging im Jahr 2023 um rund acht Prozent zurück. Die Zahl der ausländischen Unternehmen in China ist jedoch um fast 40 Prozent gestiegen, und die Struktur des ausländischen Kapitaleinsatzes wurde optimiert.

Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums belief sich der Nettozufluss von ADIs in China im Jahr 2023 auf 1,1 Billionen Yuan (140 Milliarden Euro). Unter dem Gesichtspunkt der Strukturoptimierung lag der tatsächliche Einsatz von ausländischem Kapital im verarbeitenden Gewerbe bei rund 30 Prozent. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr war mit 1,8 Prozent relativ gering.

In der Hightech-Industrie stieg der tatsächliche Einsatz von Auslandskapital im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent. Der tatsächliche Einsatz von Auslandskapital im Dienstleistungssektor erreichte fast 780 Milliarden Yuan (100 Milliarden Euro) – 70 bis 80 Prozent des Gesamtvolumens. Im Vorjahresvergleich ist es ein deutlicher Rückgang von 13,4 Prozent.

Angesichts des allgemeinen Kostenanstiegs für Kapital, Technologie, Arbeit, Forschung und Entwicklung sowie Finanzierung in China sind ausländische Unternehmen, die langfristig in China investieren und entwickeln, vor allem in bestimmten Branchen tätig. Besonders Unternehmen aus modernen Dienstleistungsbranchen mit hoher Wertschöpfung, High-Tech-Industrien und fortgeschrittener Fertigung investieren in dem Land.

Diese Bereiche sind zu wichtigen Feldern und Richtungen für ausländische Investitionen in China geworden. Sie stimmen mit Chinas Ziel der Förderung der Produktivkräfte neuer Qualität überein und können eine qualitativ hochwertige Entwicklung fördern.

China hat in diesem Jahr mehr als 20 detaillierte Maßnahmen für die Nutzung ausländischer Investitionen eingeführt, die von lokalen Regierungen beschleunigt umgesetzt werden. Wir haben Grund zu der Annahme, dass sich die Nutzung ausländischen Kapitals in China in diesem Jahr stabilisieren wird und dass sich die Aussichten für künftige ausländische Investitionen im Land verbessern werden.