Eine am Donnerstag veröffentlichte private Umfrage zeigte, dass Chinas Dienstleistungssektor im Dezember letzten Jahrs so stark expandierte wie seit fünf Monaten nicht mehr. Das deute darauf hin, dass die allgemeine wirtschaftliche Erholung weiter an Fahrt gewinnt.

Der „Caixin China General Services Purchasing Managers' Index“ (Einkaufsmanagerindex für Allgemeine Dienstleistungen) stieg demnach von 51,5 im November auf 52,9 im Dezember, so die Mediengruppe Caixin. Ein PMI-Wert (kurz für Einkaufsmanagerindex) von über 50 deutet auf ein Wachstum hin, während ein Wert unter dieser Marke einen wirtschaftlichen Rückgang anzeigt.

Der zusammengesetzte PMI von Caixin, der sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor umfasst, lag im Dezember bei 52,6 gegenüber 51,6 im Vormonat und erreichte damit sogar den höchsten Stand seit Mai.

„Die jüngsten Zahlen signalisieren den anhaltenden wirtschaftlichen Erholungstrend, vor allem, weil der Dienstleistungssektor nach den Störungen durch COVID-19 allmählich wieder in Schwung kommt“, erklärte Hong Yong, ein Associate Research Fellow am E-Commerce-Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit. „Der Dienstleistungssektor ist zu einer entscheidenden Stütze für das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geworden.“

Die Ausweitung des Dienstleistungskonsums sei ein wesentliches Mittel zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums, sagte Hong und fügte hinzu, dass der Dienstleistungskonsum und die Investitionen zukünftig voraussichtlich zu neuen Wachstumsmotoren werden.

Daten des Staatlichen Amts für Statistik zeigen, dass der Einzelhandelsumsatz mit Dienstleistungen in China in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um 19,5 Prozent gestiegen ist und damit das Wachstum des Einzelhandelsumsatzes mit Produkten im gleichen Zeitraum um 7,2 Prozent übertroffen hat. Die Investitionen in Hightech-Dienstleistungen stiegen in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres um 10,6 Prozent und damit deutlich stärker als die Anlageinvestitionen (2,9 Prozent), wie die entsprechenden Daten zeigten.

Hong rief zu weiteren Schritten auf, um die Entwicklung des Dienstleistungskonsums und der Investitionen anzukurbeln, einschließlich verstärkter Anstrengungen zur weiteren Öffnung des Dienstleistungssektors, zur Verbesserung der Dienstleistungsstandards und zur Steigerung des Dienstleistungsangebots.

Wang Peng, Wissenschaftler an der Beijinger Akademie für Sozialwissenschaften, ist der Ansicht, dass die Ausweitung der Inlandsnachfrage und die Ankurbelung des Konsums zu den wichtigsten wirtschaftlichen Aufgaben des Landes in diesem Jahr gehören werden: „Es ist ratsam, dass die Regierung Maßnahmen wie die Anhebung des Einkommensniveaus, die Verbesserung des Konsumumfelds und die Stärkung des Schutzes der Verbraucherrechte ergreift“, betonte Wang.

Auch auf der tonangebenden Zentralen Wirtschaftskonferenz, die letzten Monat in Beijing stattgefunden hatte, wurde dazu aufgerufen, den Konsum anzukurbeln und die produktiven Investitionen auszuweiten, um einen positiven Kreislauf der gegenseitigen Förderung von Konsum und Investitionen zu schaffen.

Lin Xianping, Generalsekretär des Kultur- und Kreativforschungsinstituts der Universität Hangzhou, sagte, das Land solle mehr Schritte unternehmen, um Probleme im Zusammenhang mit der Beschäftigung anzugehen und neue Arten des Konsums zu fördern.

Bai Wenxi, stellvertretender Vorsitzender der China Enterprise Capital Union, prognostizierte außerdem, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs, der verbesserten Verbraucherstimmung und der stärkeren politischen Unterstützung wahrscheinlich ein stetiges Wachstum verzeichnen werde.