Während Gegenwind und Druck durch die trüben globalen Aussichten und die von COVID-19 ausgelösten Schocks die kurzfristigen Aussichten Chinas weiterhin belasten werden, zeige die Wirtschaft des Landes immer noch eine starke Widerstandsfähigkeit und Vitalität. Dies werde im Jahr 2023 voraussichtlich zu einer bemerkenswerten Erholung führen, so Beamte und Experten.

Zhao Chenxin, stellvertretender Direktor der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), sagte, dass die chinesische Wirtschaft trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen in diesem Jahr wahrscheinlich eine allgemeine Erholung und Verbesserung erleben werde, da eine Reihe von unterstützenden politischen Maßnahmen allmählich wirksam würden.

China werde sich in diesem Jahr bemühen, die grundlegende Rolle des Konsums und die Schlüsselrolle der Investitionen voll auszuspielen, während es gleichzeitig weiterhin das Wachstum des nicht-öffentlichen Sektors unterstützen und die Beteiligung privater Unternehmen an wichtigen nationalen strategischen Projekten fördern werde, sagte Zhao kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Daten des Staatlichen Amts für Statistik bieten die jüngste Momentaufnahme des vielfältigen Drucks, der von der schrumpfenden Nachfrage, den Angebotsschocks und den sich abschwächenden Erwartungen ausgeht.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für Chinas verarbeitendes Gewerbe fiel im Dezember auf 47, nachdem der Wert im November noch 48 betragen hatte. Dies sei der dritte Monat in Folge, in dem der PMI unter der 50-Punkte-Marke blieb, die Wachstum und Schrumpfung voneinander trennt. Eine Ursache sei die Pandemie, die weiterhin sowohl die Produktion als auch die Nachfrage belastet.

Zheng Houcheng, Direktor des Yingda Securities Research Institute, erklärte, die Daten deuteten auf einen zunehmenden Druck auf die Wirtschaft hin und fügte hinzu, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal wahrscheinlich langsamer wachsen werde als im dritten Quartal.

Zheng warnte, dass die COVID-19-Infektionen in China zwischen Januar und Februar ihren Höhepunkt erreichen könnten, was sich auf die Erholung des Konsums und die Immobilieninvestitionen auswirken werde. Auch die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe würden sich wahrscheinlich verlangsamen.

Mit Blick auf die Zukunft rechnete er mit einer noch stärkeren politischen Unterstützung, um der Wirtschaft zu helfen, sich von den COVID-19-Schocks zu erholen, einschließlich einer weiteren Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) der Banken und einer verstärkten finanziellen Unterstützung für Schlüsselbereiche wie Infrastrukturbau, technologische Innovation, Altenpflege, Logistik und Reduzierung der Kohlenstoffemissionen.

Li Chao, Chefvolkswirt bei Zheshang Securities, sagte, dass die Pandemie die Wirtschaftstätigkeit zwar kurzfristig weiter beeinträchtigen werde, China aber allmählich die Auswirkungen von COVID-19 abschütteln und 2023 eine deutliche Erholung erleben werde.

„Der private Konsum und in geringerem Maße auch die Anlageinvestitionen und die Infrastrukturausgaben werden die wichtigsten Triebkräfte für die Erholung sein", sagte Louise Loo, leitende Ökonomin beim britischen Think Tank Oxford Economics.

Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Ausbrüche, der Probleme im Immobiliensektor und der nachlassenden Auslandsnachfrage angesichts wachsender globaler Rezessionsängste und steigender Zinssätze habe Chinas Wirtschaft eine starke Widerstandsfähigkeit und Vitalität bewiesen.