Die Vorbereitungen für die dritte China International Import Expo (CIIE), die Anfang November dieses Jahres eröffnet werden soll, sind in vollem Gange. Die Veranstaltung wird wahrscheinlich neues Vertrauen im internationalen Geschäftsumfeld schaffen – welches bitter benötigt wird, da die Weltwirtschaft von COVID-19 schwer getroffen wurde.  

Besucher im „Greenland Global Commodity Trading Hub“, einem Knotenpunkt für den globalen Rohstoffhandel, in Shanghai. (Foto: Xinhua/Wang Xiang)  

In diesem Jahr wird die durchschnittliche Ausstellungsfläche für die 500 weltweit führenden Unternehmen und Branchenführer im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zunehmen. Dies sagte Sun Chenghai, stellvertretender Direktor des CIIE-Büros, bei einer Pressekonferenz am Freitag. „Dies spiegelt die Anerkennung sowohl der CIIE als auch des chinesischen Marktes wider", sagte Sun Chenghai. 

Die geplante Gesamtausstellungsfläche für Unternehmen auf der dritten CIIE beträgt 360.000 Quadratmeter, etwa 60.000 Quadratmeter mehr als im letzten Jahr. 

Vier neue Zonen – öffentliche Gesundheit und Seuchenprävention, Energieeinsparung und Umweltschutz, intelligenter Transport sowie Sportartikel und Wettbewerbe – werden eingerichtet, so Sun, der sagte, dass die Zahl der Spitzenunternehmen, die an der Veranstaltung teilnehmen werden, bereits jetzt die Zahl der früheren CIIEs übertreffe, wobei viele der neuesten Produkte und Technologien weltweit zum ersten Mal vorgestellt werden. 

Für die diesjährige Expo wurden einige Unterzeichnungszeremonien und Roadshows online gestellt, um die Teilnahme aufgrund des neuartigen Coronavirus-Ausbruchs zu erleichtern. 

Der führende Reifenhersteller Michelin wird zum ersten Mal selbst an der diesjährigen CIIE teilnehmen, nachdem Vertreter der Firma die beiden vorherigen Messen nur besucht hatten. 

„Die CIIE ist weltweit die erste Messe auf nationaler Ebene, die sich auf den Import und einen Durchbruch im internationalen Handel konzentriert", sagte Kamran Vossoughi, Präsident und CEO von Michelin Greater China. „Michelin nimmt selten direkt an Messen teil, aber dieses Jahr werden wir unsere Vision der Nachhaltigkeit präsentieren", sagte Vossoughi. 

CIIE-Teilnehmer kommunizierten online während einer Aktivität zur Abstimmung von Angebot und Nachfrage bei Konsumgütern im Vorfeld der 3. CIIE in Shanghai am 10. Juli 2020. (Foto: Xinhua/Ding Ting) 

Jörg Uwe Hille von der Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, einem in Deutschland ansässigen Schweißunternehmen mit einer über 100-jährigen Geschichte, bezeichnete die Online-Roadshow als produktiv, da sie Informationen aus erster Hand liefere. 

„Die CIIE bietet uns eine großartige Plattform, um Geschäftsbeziehungen und Verträge abzuschließen. Wir werden unseren Messestand in diesem Jahr auf 100 Quadratmeter erweitern", sagte Hille. 

Mehr als nur eine Messe 

Die letzten beiden Ausstellungen haben bewiesen, dass die Veranstaltung für ein großartiges Fenster für globale Unternehmen und Händler ist, um den chinesischen Markt zu erschließen – und auch ein Zeugnis für Chinas Engagement in Sachen Öffnung und hochqualitative Entwicklung. 

„Wir haben von der letztjährigen CIIE sehr profitiert. Es hat uns wirklich gezeigt, dass China seine Öffnung vorantreibt", sagte Naoko Hase, Leiterin der Abteilung für Unternehmensstrategie bei Shiseido China. Hase sagte, dass das Unternehmen vom Ergebnis der letzten CIIE beeindruckt gewesen sei. Shiseido unterzeichnete Anfang dieses Monats eine dreijährige Absichtserklärung mit dem CIIE-Büro, was bedeutet, dass das Unternehmen auch in den nächsten drei Jahren an der jährlichen Veranstaltung teilnehmen wird. 

„Die COVID-19-Pandemie hat das Vertrauen von Shiseido in den chinesischen Markt nicht beeinträchtigt, und wir werden die Investitionen in China in Zukunft weiter verstärken", sagte Hase und fügte hinzu, dass das Unternehmen im März angekündigt habe, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai eröffnen zu wollen. 

Bruno Chevot, Senior Vice President (Greater China und Ozeanien) bei Danone Early Life Nutrition, sagte, dass das neue Zentrum es seinem Unternehmen ermöglichen werde, eng mit dem öffentlichen und privaten Sektor Chinas, seinen Universitäten und Fachleuten zusammenzuarbeiten, um Innovationen zu beschleunigen. „Die Ergebnisse unserer Forschung hier werden nicht nur in China genutzt, sondern auch in den Rest der Welt exportiert werden", sagte Chevot. 

Teilnehmer einer Aktivität zur Abstimmung von Angebot und Nachfrage bei Konsumgütern im Vorfeld der 3. CIIE in Shanghai, am 10. Juli 2020. (Foto: Xinhua/Ding Ting) 

Marktbarometer 

Als erste nationale Importmesse der Welt ist die CIIE zu einem Aushängeschild der Öffnung Chinas geworden. Da die Welt immer noch damit kämpft, sich von den Folgen der COVID-19-Pandemie zu erholen, wird die dritte CIIE der schwächelnden Weltwirtschaft Vertrauen und neuen Schwung verleihen. 

An der letztjährigen CIIE nahmen mehr als 3.800 Unternehmen und internationale Organisationen aus insgesamt 181 Ländern und Regionen teil. Dabei wurden Verträge im Wert von über 71,1 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Waren und Dienstleistungen ausgehandelt, was einem Anstieg von 23 Prozent gegenüber 2018 entspricht. 

Rajat Agarwal, Präsident von Henkel (Greater China), sieht die dritte CIIE als einen positiven Indikator für das steigende Marktvertrauen. 

„Dank der zahlreichen unterstützenden Maßnahmen, die von der Zentralregierung und den lokalen Regierungen ergriffen wurden, um das Konsumwachstum anzukurbeln und den Markt zu beleben, sehen wir, dass die chinesische Wirtschaft nach COVID-19 zu einem stetigen Wachstum zurückkehrt", sagte Agarwal. 

„China ist einer der attraktivsten Märkte für Henkel und spielt eine strategische Rolle in unserem globalen Geschäft", so Agarwal weiter. „Henkel freut sich sehr auf die erneute Teilnahme an der CIIE und auf die Gelegenheit, bei dieser Vorzeigeveranstaltung enger mit den Konsumenten und unseren Partnern in China zusammenzuarbeiten", sagte Agarwal. 

Chinas Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erholte sich damit von dem 6,8-prozentigen Rückgang im ersten Quartal. Die Schrumpfung im Einzelhandelssektor ging deutlich zurück, während der Außenhandel in der ersten Jahreshälfte die Erwartungen sogar übertraf. 

Einer IWF-Prognose zufolge wird China in diesem Jahr voraussichtlich als einzige der großen Volkswirtschaften einen positiven BIP-Wachstumswert erreichen.