Shanghais „Pudong New Area“, ein leuchtendes Symbol für Chinas Modernisierung, hat im vergangenen Jahr wahrscheinlich ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von über einer Billion Yuan (145,4 Milliarden US-Dollar) erzielt - das erste Mal, dass das BIP diese Schlüsselschwelle überschritten hätte. 

Der Sonderbezirk, der im Jahr 2018 für etwa ein Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung Shanghais verantwortlich war, wird wahrscheinlich die jährliche BIP-Schwelle von einer Billionen Yuan überschreiten. Dies geht aus Prognosen von Regierungsvertretern nach einem Treffen am Samstag hervor.

Die Gesamtinvestitionen in das Anlagevermögen der Region werden 2018 auf 200 Milliarden Yuan (25,5 Milliarden US-Dollar) ansteigen, während die gesamten Finanzeinnahmen voraussichtlich 400 Milliarden Yuan (51 Milliarden US-Dollar) erreichen werden. Für den Außenhandel überschritt Pudong 2018 die Summe von 2 Billionen Yuan (290 Milliarden US-Dollar).

Die Regierung von Pudong erklärte auch ihr Ziel, das BIP-Wachstum für 2019 bei mindestens 7 Prozent zu halten, die Industrieproduktion über einer Billion Yuan zu halten und die Wachstumsrate der verfügbaren Einkommen der Menschen mit der Wachstumsrate des allgemeinen wirtschaftlichen Wachstums zu synchronisieren, wie es nach dem Treffen hieß.

Diese Vorhaben deuten darauf hin, dass Pudong und Shanghai aufgrund jahrzehntelanger Reform und Öffnung erfolgreiche Beispiele für ein marktgetriebenes Wirtschaftsmodell seien, sagte Shen Kaiyan, Wirtschaftsprofessor an der Shanghai Academy of Social Sciences.

„Abgesehen von seiner Rolle als entscheidende industrielle Basis hat Shanghai durch die Reform und Öffnung erfolgreich dazu beigetragen, sein Potenzial in Bereichen wie Logistik, Hafenmanagement und Exportabwicklung zu erschließen. Dies ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer global wettbewerbsfähigen, umfassenden Wertschöpfungskette", erläuterte Shen.

Das 1210 Quadratkilometer große Pudong - wörtlich „östlich des Huangpu-Flusses" - ist der Wachstumsmotor Shanghais. Alles habe mit einem gewöhnlichen Ackerland begonnen, das im Vergleich zum blühenden Puxi-Industriezentrum der Stadt einst heruntergekommen gewesen sei, sagte He Jianming, stellvertretender Vorsitzender der „China Writers Association“ und Autor des Werks „Pudong Epic“.

Das aber habe sich im April 1990 geändert, als Chinas Staatsrat Pläne zur Entwicklung von Pudong zu einem dynamischen neuen Bereich durch institutionelle Innovationen ankündigte, erklärt He. Heute beherbergt der Bezirk die Wolkenkratzer, die die Skyline von Shanghai definieren. Dort werden unzählige Container, industrielle Cluster mit High-Tech- und medizinischer Industrie sowie Tausende von Fachleuten aus der ganzen Welt befördert.

Der Bezirk ist für rund 20 Prozent der Fläche und 25 Prozent der Bevölkerung der Stadt verantwortlich und trat 2013 in eine neue Entwicklungsphase ein. Er wurde zur ersten Freihandelszone Chinas und verhalf Shanghai damit, zu einem internationalen Zentrum für Finanzen, Schifffahrt, Handel und technologische Innovation zu werden.

Die Region erhielt letztes Jahr einen neuen Schub, als Präsident Xi Jinping im November wichtige Entscheidungen ankündigte, die Freihandelszone zu erweitern, Experimente an den Kapitalmärkten durchzuführen und die Koordinierung zwischen der Jangtse-Delta-Region zu verbessern - Maßnahmen, die von Branchenakteuren als sehr förderlich für die geschäftliche Expansion interpretiert werden .