China kommt schrittweise aus der COVID-19-Pandemie heraus und hat in diesem Jahr seine Widerstandsfähigkeit und Stabilität unter Beweis gestellt. Makroökonomen und Industrieberichte gehen von einer weiteren Erholung im kommenden Jahr aus und rechnen mit einem Wachstum jenseits von acht Prozent.

Das reale BIP-Wachstum könnte im Jahr 2021 die Marke von 8,1 Prozent erreichen, was vor allem durch die geringe Ausgangsbasis in diesem Jahr verursacht wird, schieb das China Macroeconomy Forum in einem Bericht am Wochenende.

Das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr werde demnach zu Beginn stark zunehmen und sich dann verlangsamen. Im ersten Quartal rechnen die Experten mit einem Wachstum von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bis zum vierten Quartal werde sich das Wachstum auf 5,4 Prozent abschwächen, hieß es.

Dem Bericht zufolge beeinflussen vier Faktoren das Wachstum im nächsten Jahr: das Abklingen der Pandemie, die Normalisierung der unkonventionellen Politik Chinas, die Umgestaltung und Anpassung der chinesischen Entwicklungsstrategie und der allmähliche Anstieg der neuen internen Dynamik.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres erreichte Chinas Bruttoinlandsprodukt 72,27 Billionen Yuan (11 Billionen US-Dollar), was auf der Grundlage vergleichbarer Preise einem Anstieg von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das BIP war im ersten Quartal um 6,8 Prozent gefallen, wuchs im zweiten Quartal um 3,2 Prozent und stieg im dritten Quartal um 4,9 Prozent.

Liu Shijin, der stellvertretende Direktor des Wirtschaftsausschusses beim Nationalkomitee der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, sagte am Sonntag auf einer Konferenz über Wirtschaftsreformen, dass man unter normalen Umständen eine Wachstumsrate von sieben bis acht Prozent oder mehr im nächsten Jahr anstreben könnte. Die Wirtschaft werde jedoch nicht auf den Pfad des hohen Wachstums zurückkehren. Das kommende Jahr werde aufgrund der niedrigeren Basis im Jahr 2020 immer noch ein Jahr der Erholung sein, sagte Liu.

Cao Heping, ein Wirtschaftswissenschaftler an der Peking University, schätzt, dass die BIP-Wachstumsrate im Jahr 2021 die Marke 8,4 Prozent erreichen könnte.

„Neue Branchen, die durch technologische Innovation getrieben werden, werden der Wirtschaft im kommenden Jahr gemeinsam mit der robusten Inlandsnachfrage und der sich erholenden Exporte neue Impulse verleihen“, sagte Cao der Global Times am Sonntag.

Wan Zhe, ein Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der Belt and Road School der Beijing Normal University, sagte der Global Times, dass eine Wachstumsrate von acht Prozent oder mehr im kommenden Jahr erwartet werden könne. Dies liege nicht nur an der Erholung in der Post-COVID-Phase, die durch Widerstandsfähigkeit gekennzeichnet sei, sondern auch an der mittelfristigen und langfristigen Planung der Entwicklung des Landes.

Währenddessen bleibe es wichtig, wachsam gegenüber potenziellen systemischen Risiken zu sein und das Umfeld für kleine und kleinste Unternehmen, die die Mehrzahl der Arbeitsplätze stellen, zu verbessern, merkte er an.