Es wird erwartet, dass die Festland-Aktien ebenfalls vom Wiedereintritt des inländischen Industrie-Kapitals in den Markt profitieren werden. Die zwei wichtigsten heimischen Börsen haben am Mittwoch Morgen jedenfalls beachtenswerte Gewinne erzielt. Der Shanghai Composite Index stieg um 1,27 Prozent auf 2.816,43 Punkte, während der Shenzhen Component Index um 0,91 Prozent auf 8.429,73 Punkte stieg. Die beiden Börsen korrigierten sich am Nachmittag etwas. Der Markt in Shanghai schloss mit 2.806,81 Punkten und einem Plus von 0,92 Prozent, während der Markt in Shenzhen mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 8.420,54 Punkte zulegte.

Der Aktienmarkt hat sich seit letzter Woche wieder erholt, als die Kurse an der Börse von Shanghai am 18. und 19. September nach oben gingen, gefolgt von einem Anstieg von 2,5 Prozent am Freitag. „Das ist keine zufällige, vorübergehende Erholung. Das ist eine formelle Markt-Umkehr, der Start eines lang anhaltenden Aufschwungs“, sagte Li Daxiao, der Chef-Ökonom der Firma „Yingda Securities“ mit Sitz in Shenzhen, der Tageszeitung Global Times am Mittwoch.

 Seit einigen Jahren sind Aktien in einem sogenannten „Bären-Markt“ festgefahren, und die Börse in Shanghai rutschte Mitte 2015 von einem Höchststand von mehr als 5.000 Punkten ab. Der rückläufige Trend hat sich in den letzten Monaten noch verschärft, wobei die Märkte auf externe Faktoren wie den sich verschärfenden Handelsstreit zwischen den USA und China reagiert haben. „Der Einfluss des Handelsstreits wurde in den letzten Monaten bereits vom Aktienmarkt absorbiert. Jetzt wird der Markt nicht mehr so stark auf die Handelssituation reagieren wie zu Beginn der Auseinandersetzung“, sagte Li.

Internationales Interesse 

Shao Yu, der Chef-Ökonom an der Firma „Oriental Securities“ mit Sitz in Shanghai sagte, dass das steigende Interesse an den A-Aktien unter den ausländischen Index-Firmen ein wichtiger Grund für den Marktumschwung sei. Das in den USA ansässige Unternehmen MSCI gab am Dienstag bekannt, dass man eine Konsultation zu einer weiteren Steigerung der A-Aktien in den eigenen Indizes einleiten werde. Dazu zählt auch eine Erhöhung des Einbeziehungsfaktors von „MSCI China A Large Cap“-Wertpapieren von 5 Prozent auf 20 Prozent bei der jeweiligen Streubesitz-Marktkapitalisierung. „Dies zeigt, dass der Gesamtumfang globaler passiver Fonds mit einem Anteil von A-Aktien rapide zunimmt“, sagte Shao der Global Times am Mittwoch.

 „Das Anlagekapital in Übersee neigt zu Konsumaktien oder nachhaltigen Aktien. Dies wiederum führt im Gegenzug zu kontinuierlichen Kapitalzuflüssen und einem Anstieg der Bewertungen in den relevanten Sektoren“, sagte Shao. Xie Yaxuan, ein Wertpapier-Analyst an der Firma „China Merchants Securities“, schrieb in einer Veröffentlichung am Mittwoch Morgen über die allgemeinen Markterwartungen. Darin merkte er an, man erwarte, dass die A-Aktien von FTSE Russell aufgenommen werden, und dass diese verglichen mit MSCI ein weitaus größeres Gewicht haben werden. Heimische Faktoren, wie die steigende Geschäftsentwicklung börsennotierter Unternehmen und der Eintritt von inländischem Industriekapital in den A-Aktienmarkt, hätten ebenfalls zur derzeitigen Rallye geführt, sagten Experten der Global Times. Ein Bericht das Nachrichtendienstes „Securities Daily“ vom Mittwoch zeigte, dass ungefähr 70 Prozent der gelisteten Unternehmen an den beiden Börsen für ihre Finanzberichte des dritten Quartals positive Neuigkeiten erwarten würden.

FTSE Russell, ein britischer Anbieter von Börsenindizes, hat am Donnerstag seine Entscheidung bekanntgegeben, A-Aktien in seine Indizes aufzunehmen.