Neue politische Maßnahmen der Zentralregierung zielen darauf ab, den Fachkräften in China mehr Nutzen zu bringen.  

Der 23-jährige Ning Xianhai könnte leicht für einen Studenten gehalten werden, aber er ist tatsächlich bereits ein Weltmeister seines Fachs. 

Im Oktober 2017 stand Ning auf dem Podium der 44. WorldSkills Competition in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, wo er sich die Goldmedaille im Schweißen sicherte. 

„Für den heutigen Tag habe ich sechs Jahre trainiert. Nachdem ich mit internationalen Kollegen konkurriert habe, bin ich zuversichtlicher in Bezug auf Chinas Schweißindustrie“, sagte Ning einige Stunden nach Erhalt der Auszeichnung auf seinem Social Media-Konto. 

Bei dem Wettbewerb in Abu Dhabi nahm das chinesische Team in 47 Kategorien teil und gewann insgesamt 15 Goldmedaillen, darunter auch die von Ning. 

In den letzten Jahren hat China den Schwerpunkt verstärkt auf die Qualifizierung von Fachkräften gelegt – ein wichtiger Aspekt der im Jahr 2015 eingeführten Strategie „Made in China 2025“, die darauf abzielt, die Innovation in der verarbeitenden Industrie zu fördern und von der Low-End-Fertigung zur hochwertigen Produktion überzugehen. Die Politik fordert mehr hochqualifizierte Industriearbeiter. 

Im Januar dieses Jahres wurde auf der zweiten Sitzung der Führungsgruppe für die umfassende Vertiefung der Reformen des 19. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eine Richtlinie zur Verbesserung der Behandlung von Fachkräften verabschiedet, die besagt, dass Anreize und Reformen zur Verbesserung des Arbeitsmarktumfelds eingeführt werden sollen. 

Die Richtlinie schreibt vor, dass das Einkommen von Fachkräften durch ein Anreizsystem erhöht werden soll. Die Arbeitnehmer werden auch zur Teilnahme an einer Berufsausbildung ermutigt, die ihre technischen Fähigkeiten weiter verbessern und zu einer besseren Bezahlung führen kann. Auch die Richtlinien für den Urlaubsanspruch sollen verbessert werden. 

Tang Tao, stellvertretender Minister für Menschliche Ressourcen und Sozialabsicherung, sagte auf einer Pressekonferenz im März, dass professionelle und qualifizierte Arbeitskräfte neben den Führungskräften der Schlüssel zur Umsetzung der Strategie „Made in China 2025“ sind – und dass sie die treibende Kraft sein könnten, um den Produktionssektor des Landes in der internationalen Wertschöpfungskette weiter nach oben zu bringen. 

„Chinas Industriearbeiter, vor allem die hochqualifizierten, sind für die gesamte Wirtschaft des Landes eine lebenswichtige Kraft“, sagte Tang.