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Das Zeitalter der Interkonnektivität

Von Michael Zakkour  ·   2018-04-16  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Globalisierung
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Die Liste der Technologien, Ideen, Produkte und wirtschaftlichen und kulturellen Trends, die aus dieser Zeit hervorgingen, würde einen langen Anhang zu diesem Artikel erforderlich machen. Ich will an dieser Stelle daher nur einige der wirkungsvollsten auflisten: 

·Unternehmen bauen Rechenzentren mit massiver Rechenleistung auf 

·Der Personal Computer erobert die Welt 

·Das Internet und das World Wide Web verbinden Menschen und Unternehmen weltweit 

·Globale Lieferketten und Logistikdienstleistungen 

·Einführung und Entwicklung des E-Commerce sowie der digitalen Welt 

·Ehemalige Schwellenländer, die zu Weltwirtschaftsmächten heranreifen 

·Das Ende des Kalten Krieges 

·Die Entstehung und Wirkung von Freihandel und Handelspakten 

·Marken und Einzelhändler, die die Globalisierung annehmen, sich globalisieren und an neue Märkte anpassen, profitieren massiv 

·China wird wieder zu einer globalen wirtschaftlichen, technologischen, politischen und kulturellen Macht, die sich bald zur größten Volkswirtschaft der Welt entwickeln wird 

Wir spüren die Auswirkungen der Globalisierung in fast allen Bereichen unseres heutigen Lebens, egal wo wir leben. In Thomas Friedmans „The World Is Flat“, erschienen 2005, versuchte der Autor, die massiven Veränderungen im Leben der Menschen zu verstehen, die man damals schon spüren, aber nicht benennen konnte. Er schlug vor, dass die Zeiten der Globalisierung durch die Globalisierung der Länder, die Globalisierung der Unternehmen und die Globalisierung der Individuen verfolgt werden könnten. Das ist zwar etwas reduzierend, aber die Kette passt in eine größere Geschichte der Globalisierung, da alle drei Gruppen inzwischen tatsächlich globalisiert sind. 

Globalisierung 3.0 

Heute befinden wir uns in der Anfangsphase der Globalisierung 3.0: der jüngsten Ära, in der die Welt durch Technologie, Finanzen, kulturellen Austausch und Politik verbunden ist. Wir sind jetzt miteinander verkabelt, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Jeder Mensch auf der Erde hat die Möglichkeit und Fähigkeit, sich über ein Smartphone mit anderen Menschen zu verbinden. Unternehmen sind global und simulieren in vielerlei Hinsicht staatliche Akteure auf der Weltbühne. 

Unsere Finanzen und Finanzinstitute sind verkabelt, ebenso wie unsere Produktion und unser Verbrauch von Waren und Dienstleistungen. Vielleicht mehr als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte hängen Fortschritt und Wohlstand der Menschheit davon ab, wie wir alles und jeden nutzen und darauf reagieren. 

Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Globalisierung in den letzten 50 Jahren für die meisten Länder, Unternehmen und Menschen gut war, aber wir müssen auch zugeben, dass sie ihre Schattenseiten hat – einschließlich Störungen der Lebens-, Denk- und Arbeitsweisen, der Einkommensungleichheit und der Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um Menschen und Kapital für das Allgemeinwohl zu beschäftigen. 

In vielerlei Hinsicht sind die Risiken für kleine und große Systemausfälle hoch, da die Technik zum wesentlichen Wesensmerkmal des Lebens geworden ist. Die Vorteile der weiteren Entwicklung der Globalisierung überwiegen bei weitem, aber es wird eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Ländern, Unternehmen und Menschen erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die wichtigstenSysteme – Finanzen, Handel und Umwelt – verbessert und nicht verschlechtert werden. Neue Ansätze zur Problemlösung, Skalierbarkeit und Aufrechterhaltung der fragilen Machtverhältnisse in der Globalisierung 3.0 werden dafür entscheidend sein. 

Wir leben nicht mehr nur in einer uni- oder bilateralen Welt. Wir leben in einer multilateralen Welt, in der kein Land allein führen kann. Jeder muss seinen Beitrag so gut wie möglich leisten. Kurzfristig müssen die größten Volkswirtschaften, Unternehmen und Visionäre zusammenarbeiten, um uns allen eine komplett vernetzte Globalisierung 3.0 zu ermöglichen. 

Jetzt, da China den Übergang in eine neue Ära vollzieht, wird und muss es in diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielen. Die Welt, einschließlich China, kann es sich nicht mehr leisten,Handelsflotten zu versenken oder Abgesandte anderer Länder einfach so nach Hause zu schicken. 

Da unsere Erforschung des Weltraums inzwischen weit über den Mond hinausgeht, sehen wir immer deutlicher, dass wir unter den Planeten einzigartig sind. Wir haben nur diesen einen, und wenn wir an das eingangs erwähnte Bild dieser schönen, scheinbar schwebenden blauen Murmel denken, müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir weiterhin sicherstellen können, dass wir gesunde, glückliche und wohlhabende Passagiere auf diesem Planeten bleiben werden. Die Globalisierung 3.0 wird weitgehend bestimmen, wie es uns Menschen in den kommenden Jahrhunderten ergehen wird. 

(Der Autor ist Vizepräsident für China/Asia Pacific und Global eCommerce Practices bei Tompkins International) 

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