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Mobil mit Mobike und Co: Bike-Sharing macht das Pendeln in China grüner

  ·   2017-07-14  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: App;Bike-Sharing
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App installieren und losradeln 

Anbieter wie Mobike unterscheiden sich maßgeblich von diesen früheren Formen der öffentlichen Fahrradvermietung. Die Registrierung erfolgt hier nämlich bequem per Smartphone-App. Mit ihr können alle Schritte bis zur Anmietung einfach über das mobile Internet durchlaufen werden, von der Registrierung und Hinterlassung einer kleinen Kaution, bis hin zur Suche nach einem verfügbaren Fahrrad und der Zahlungsabwicklung. Auch die Rückgabe der Räder ist mit den neuen Sharing-Bikes um einiges einfacher geworden. Die Sharer können ihre Räder einfach auf jedem öffentlichen Platz am Straßenrand abstellen, von wo aus dann der nächste Nutzer wieder direkten Zugriff darauf hat. 

Die Beijingerin Wei Bo machte ihre ersten Erfahrungen mit Mobike, als sie eine Reise nach Shanghai unternahm. „Ich war damals mit hohen Absätzen in der Stadt unterwegs und schon nach einiger Zeit schmerzten mir die Füße vom vielen Gehen“, erinnert sie sich und lacht. „Da fiel mir ein, dass ich schon einmal von den neuen Sharing-Bikes gelesen hatte und ich startete einfach zum Selbstversuch.“ Weil Wei Bo die Stadt nicht gut kannte, brauchte sie zunächst eine Weile, um ein Fahrrad zu finden. Aber nachdem sie sich online registriert hatte und per Leihvelo die atemberaubende Skyline entlang des Huangpu am Shanghaier Bund auf zwei Rädern bewundert hatte, war sie begeistert vom neuen Leihfahrradtrend. „Das Radfahren hat meine Städtereise wirklich bereichert“, sagt sie. 

Ein paar Monate später sah Wei auch in Beijing die ersten Sharing-Bikes am Straßenrand. „Mein Zuhause liegt nur eine Bushaltestelle von meiner Firma entfernt. Zu Fuß allerdings braucht man für die Strecke eine halbe Stunde, mit dem Bus dauert es in der Rushhour manchmal sogar noch länger“, sagt die Angestellte. Radfahren sei von daher eigentlich die beste Lösung, aber angesichts der komplizierten Registrierung habe sie sich lange vor der Nutzung öffentlicher Mietfahrräder gescheut. „Heute fahre ich mit dem Sharing-Bike zur Arbeit. Um Staus und lange Fußmärsche muss ich mir nun keine Sorgen mehr machen“, sagt sie. 

Betreiber Mobike investierte viel Zeit und Geld in Konstruktion und Design der Räder, um Problemen wie nervenden Reifenpannen oder losen Fahrradketten vorzubeugen. Zum Schutz vor Diebstählen stattete das Start-up das Hinterradschloss aller Räder mit einem speziellen Sensor aus. Auch geht das Unternehmen gezielt auf das Feedback seiner Nutzer ein und setzt alles daran, die eigenen Produkte noch besser zu machen. Heute steht bereits die dritte Generation der Leihräder am Straßenrand. Das Gewicht der Räder wurde weiter verringert, ein Korb an der Vorderseite angebracht und es wurden Sonnenreflektoren installiert. Durch ständige Innovation und Forschung strebt Mobike nach dem perfekten Nutzererlebnis, um so Chinas Großstädter langfristig wieder aufs Rad zu locken. 

Pendeln auf zwei Rädern 

Da Chinas Regierung die Entwicklung umweltschonender Fortbewegungsmittel aktiv fördert, floriert das Geschäft der geteilten Fahrräder momentan in vielen chinesischen Städten. Neben Mobike sind zahlreiche weitere Leihfirmen aus dem Boden geschossen, zu den größeren darunter zählen ofo, BlueGogo, U-Bicycle oder Xiaoming. Die starke Konkurrenz führt dazu, dass die Unternehmen alles daran setzen, Produkte und Service stetig zu verbessern. 

Nostalgische Erinnerungen an eigene Drahtesel, die von Generationen von Chinesen liebevoll gehegt und gepflegt wurden, sind der zeitgenössischen Suche nach einem modernen und effizienten Fortbewegungsmittel gewichen. Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins der chinesischen Bevölkerung und dem Wunsch nach mehr Lebensqualität schafft diese historische Liebe der Chinesen zum klassischen Zweirad eine gute Grundlage für die Wiederbelebung dieses grünen Fortbewegungsmittels. 

In den nächsten Jahren dürfte die chinesische Regierung deshalb alle Hebel in Bewegung setzen, um die relevanten Einrichtungen und die Infrastruktur zu verbessern, um so noch mehr Menschen zu ermutigen, per Fahrrad zu pendeln. So sind beispielsweise gut ausgebaute Radwege für die Sicherheit auf zwei Rädern im Stadtverkehr unerlässlich. Die Beijinger Stadtregierung hat bereits damit begonnen, die Fahrradwege neu zu gestalten, um zu vermeiden, dass wie früher Kraftfahrzeuge auf dem Fahrradweg fahren oder dort parken. Laut Plan soll in der Hauptstadt bis Ende 2020 ein rund 3200 Kilometer langes Netz an neuen Radwegen entstehen. 

Mittlerweile stellen auch die lokalen Behörden Sharing-Bikes zur Verfügung. Beispielsweise führt das Unternehmen Edaibu Technology gemeinsam mit der Bezirksregierung des Beijinger Stadtbezirks Haidian ein Projekt zur Wiederverwendung verlassener Fahrräder durch. Seit November 2016 hat die Firma im Rahmen des Projekts ausrangierte, herrenlose Fahrräder in 29 Wohngemeinschaften in Haidian eingesammelt und recycelt. Die „Fahrradleichen“ am Straßenrand wurden auf diese Weise aus dem Stadtbild entfernt und repariert. Auch dieses Projekt trägt damit nicht nur zur Förderung des Radverkehrs bei, sondern hat zudem das langjährige Problem verlassener Fahrräder im öffentlichen Raum gelöst, weshalb es bei der Bevölkerung auf ein durchweg positives Echo stößt. Nach eigenen Angaben plant die Beijinger Stadtregierung, den Anteil des Radfahrens an den öffentlichen Nahverkehrsfahrten bis 2020 auf 16 Prozent und bis 2030 sogar auf über 20 Prozent zu steigern. Die Sharing-Bikes-Angebote jedenfalls haben dem Plan in den letzten Monaten bereits gehörig Schub verpasst. 

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