Chinas Produktionssektor ist zum sechsten Monat in Folge gewachsen – ein Zeichen der Stabilisierung der Wirtschaft inmitten eines unsicheren globalen Ausblicks. Der Einkaufsmanagerindex (EMI) im Herstellungssektor des Landes lag im Januar bei 51,3, das sind 0,1 weniger als im Dezember, wie Daten belegen, die am Mittwoch vom Nationalen Statistikamt (NBS) veröffentlicht wurden. Ein Wert von über 50 bedeutet Expansion, während ein Wert unter 50 für Kontraktion steht.

NBS-Statistiker Zhao Qinghe sagt, die Werte im Januar seien seit 2012 auf einem hohen Niveau geblieben, was auf stetige Expansion des Produktionssektors hindeute. Der Sub-Index für Produktion lag bei 53,1, und war damit um 0,2 geringer als im Dezember, während der Sub-Index für neue Bestellungen um 0,4 auf 52,8 sank. Zhao schrieb die Verlangsamung der Produktion und neuer Bestellungen den Ferien zum chinesischen Neujahr zu, die die Arbeitstage reduzieren.

China meldete im Jahr 2016 ein BIP-Wachstum von 6,7 Prozent, das ist weniger als in den vergangenen Jahren, aber innerhalb des Regierungsziels. Zhao merkte an, dass der Sub-Index für den High-Tech-Produktionssektor um 1,9 auf 55,7 gestiegen sei, deutlich höher als andere Sektoren. Die Indizes für Exporte und Importe betrugen 50,3 beziehungsweise 50,7 und lagen damit drei Monate in Folge über der Grenze von 50. Das NBS sagte außerdem, dass die Preise von Rohmaterialien nach mehreren Monaten der Steigerung einen Abschwung verzeichnet hätten, was größeren Raum für die Hersteller gemacht habe, Gewinne einzufahren. Außerdem schnitten große Unternehmen besser ab als kleine: der Einkaufsmanagerindex großer Firmen lag bei 52,7, und der kleiner Firmen bei 46,4.

Zhao sagte, das stetige Wachstum der Herstellung könne nicht die Tatsache verbergen, dass mehr als 40 Prozent der Firmenbesitzer Knappheit an Bargeld und Arbeitskräften sowie eine schwache Marktnachfrage berichtet hätten. „Es ist der Schlüssel für die Entscheidungsträger, Fremdkapitalkosten zu senken und die Nachfrage zu steigern, um die Wirtschaft zu stabilisieren“, meint er.

Unterdessen belegen separate Studien über den Dienstleistungssektor ein stetiges Wachstum, wobei der EMI außerhalb des Herstellungssektors einen Anstieg von 0,1 auf 54,6 verzeichnete. Die Finanzbranche, Versicherungen sowie Internet- und Software-Informationstechnologie waren unter den am schnellsten wachsenden Dienstleistungssektoren, während die Sektoren Transport, Gastronomie und Immobilien einen Rückgang verzeichneten, wie Daten des NBS zeigten. Der Dienstleistungssektor nahm vergangenes Jahr einen Anteil von mehr als der Hälfte von Chinas Wirtschaft und den Großteil des Wachstums ein, während steigende Einkommen Gastronomie, Hotels und Reisedienstleistungen erschwinglicher für chinesische Konsumenten machten. Analysten sagten, dass auch wenn die NBS-Daten auf einen guten Start für die Wirtschaft 2017 hindeuteten, das Land vor einer Reihe an Unsicherheiten stehe, da die globalen Bedingungen weniger vorhersagbar würden.