Chinas Investitionen im Ausland haben im vergangenen Jahr einen weiteren Sprung gemacht. Erstmals hat das Land mehr Kapital im Ausland investiert, als es an ausländischen Direktinvestitionen erhalten hat. Chinas Direktinvestitionen stiegen auf über 145,6 Milliarden US-Dollar. Damit sind chinesische Unternehmen die weltweit zweitwichtigsten Kapitalgeber. Ausländische Investitionen in China beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 135,6 Milliarden US-Dollar. Die Zahlen gehen aus dem "Blue Book of Chinese Enterprise Globalization" hervor, das am Mittwoch vom Zentrum für China und Globalisierung veröffentlicht wurde. 

In dem Bericht wird hervorgehoben, dass die Zukäufe chinesischer Unternehmen im Ausland stark angestiegen sind. Im laufenden Jahr liegt das Transaktionsvolumen bisher schon bei 110 Milliarden US-Dollar, während es für das gesamte Jahr 2015 bei 106,8 Milliarden US-Dollar gelegen hatte. 

Chinesische Unternehmen zeigten besonderes Interesse an Investitionen in Europa, den USA und einigen asiatischen Ländern. Vorrangiges Interesse habe dabei dem Immobiliensektor gegolten, doch es gebe auch starkes Interesse an hochspezialisierten Branchen wie Biotechnologie und Pharmazie, sagte der an dem Projekt beteiligte Wissenschaftler He Weiwen.