In China gibt es immer mehr Hochschulabsolventen, doch ihr monatliches Durchschnittseinkommen kann mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten. Bis zum Jahr 2017 sollen sieben Millionen Studenten einen Abschluss haben, was einer jährlichen Steigerung von weniger als drei Prozent entspricht.

Trotz der Tatsache, dass die Wachstumsrate von Studenten mit einem Universitätsabschluss im Sinken begriffen ist, ist die gegenwärtige Anzahl bereits massiv, was zu einer Schwemme führt. Der Anstieg an Angebot übersteigt den Anstieg bei der Nachfrage. Als Folge sinkt der Marktwert der Absolventen sowie die Einkommen, die sie erwarten können.

Offizielle Statistiken zeigen, dass es in den Jahren von 2005 bis 2015 eine Steigerung beim monatlichen Einkommen um ungefähr 137 Prozent gegeben hat. Das galt für junge Absolventen, die vier Jahre lang an einer Universität studiert haben. Im Jahr 2005 lag das monatliche Einkommen für frische Hochschulabsolventen bei 1.588 Yuan.

Im Jahr 2010 gaben die Qinghua University’s Economic Society und das Bildungsbüro eine Folgestudie bei den jungen Absolventen in Auftrag. Sie fanden heraus, dass das monatliche Durchschnittseinkommen auf 2.153 Yuan gestiegen ist. Fünf Jahre später zeigte ein Bericht aus dem Jahr 2015 die durchschnittliche Situation sechs Monate nach einem erfolgreichen Universitätsabschluss. Die Absolventenklasse verfügte über ein durchschnittliches Monatseinkommen von 3.726 Yuan.

In derselben Periode bekamen auch die Wanderarbeiter Lohnerhöhungen. Ihre monatlichen Durchschnittseinkommen stiegen von 875 Yuan auf 3072 Yuan. Dies geht aus Daten des Ministeriums für Humanressourcen und der Sozialversicherungen hervor. Mit anderen Worten ist das monatliche Durchschnittseinkommen für Wanderarbeiter in derselben Periode um 251 Prozent gestiegen. Während ein Universitätsabsolvent im Jahr 2005 ungefähr 1,8 Mal so viel verdient hat wie ein Wanderarbeiter, so ist diese Spanne auf 1,2 beziehungsweise um 60 Prozent gesunken. Die chinesische Regierung hat zur Kenntnis genommen, dass die Schwemme an Absolventen zu einem Problem führt und arbeitet daran, dieses zu beheben. So werden beispielsweise bis Ende 2017 ungefähr 600 Hochschulen in Berufsschulen umgewandelt. Das soll dabei helfen, die massive Nachfrage an Arbeitskräften zu decken.